Das Land gibt sein Gewächs.
Es segne uns Gott, unser Gott!
Die Bibel im Psalm 67
Eindrücke vom Fest zum Schuljahresende in Neuentempel „ Das Geheimnis der lebenden Steine“
und von der Singerüste in Neutrebbin
Singerüste 2016 in Neutrebbin
Die Singerüste war in diesem Jahr in Neutrebbin vom 21.- 24.07. Die Kinder kamen aus dem gesamten Kirchenkreis . Am Tag der Anreise wurden die Zelte im Pfarrgarten aufgestellt . Danach haben wir uns alle vorgestellt . Am selben Tag haben wir noch erfahren , welches Musical wir einüben . Es hieß „Der kleine Kerl vom anderen Stern“ . Später sind wir in die Kirche gegangen und haben die Lieder gelernt und die Rollen wurden verteilt . Wir haben jeden Tag einen Spieleabend gemacht . Freitagabend schauten wir uns einen Film an . Ab 22.00 Uhr war stets Bettruhe angesagt . Am Samstag wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt . Eine Gruppe besuchte den Reiterhof und die andere die Straußenfarm . Die Kostüme für das Musical wurden von fleißigen Helfern angefertigt . Samstag war es dann so weit : Generalprobe mit Kostümen . Aufgeregt waren wir alle , doch wir haben es geschafft . Am Sonntag wurde das Musical im Gottesdienst aufgeführt und es hat alles prima geklappt . Nach dem Gottesdienst wurden die Zelte abgebaut und wir ha-ben uns verabschiedet . Alle Kinder möchten sich bei allen Helfern bedanken , die zum Gelingen der Singerüste beigetragen haben . Im nächsten Jahr ist die Singerüste in Grünheide . Wir sehen uns wieder .
Sina Baganz aus Falkenhagen
„Ich bin. Du bist. Sie ist…“
Nein, ich habe dabei nichts aufgeschrieben. Was ich mitteilen will, muss ich aus der Erinnerung schöpfen. Und ich nenne auch keine Namen.
Um einen großen Tisch herum sitzen sie, Frauen aus Afghanistan und aus Syrien, die zur Zeit in einer Unterkunft in Berlin-Zehlendorf leben. Dieser Tisch steht im Gemeindezentrum der Ernst Moritz Arndt Kirchengemeinde in der Onkel-Tom-Straße im Süden von Berlin. Dort findet einmal in der Woche ein Alphabetisierungskurs für geflüchtete Frauen statt, parallel zu einem Begegnungscafé – kurz „Alpha-Kurs in der EMA“. Ich durfte dabei sein, gemeinsam mit Helferinnen aus der Gemeinde, einer Übersetzerin und einer jungen Frau, die den Kurs leitet.
Weshalb erzähle ich davon? So vieles ging mir damals durch den Kopf, es bewegt mich bis heute, was ich dort gelernt habe. Staunend habe ich erlebt, wie wissbegierig alle diese Frauen sind. Ich kann nur ahnen, welche schlimmen Erlebnisse während ihrer Flucht sie noch immer zu verarbeiten haben, was sie jeden Tag hinter sich lassen, während sie sich mit ihren Kindern in dem neuen Leben in einem fremden Land einrichten. Am Anfang eine – anstrengende – „Lockerungsübung“, der Reihe nach bis 100 zählen. Wie mühsam ist es, zum Beispiel „zwei-und-dreißig“ auszusprechen. Dann kommen die Farben dran, „grün“ und „gelb“ und „blau“… Und später „das ist meine Nase“, „das sind meine Augen“, und – erstaunlich! – „das ist meine Augenbraue“. Soviel Lust am Lernen! Sie üben, sprechen mit den anderen laut: „Ich habe. Du hast. Sie hat…“- Wie schwer ist es doch, die deutsche Sprache zu lernen – „e“ und „i“ ergeben „ei“ – „Mein“. Dein. Sein. NEIN !“ „a“ und „u“ ergeben „au“- „Haus. Maus. Aus. Lauf.“ Nein, es fällt ihnen nicht leicht, es macht manchen große Mühe, die noch nicht lange dabei sind. Wenn ich bedenke, wie privilegiert wir allesamt sind, angesichts dessen, dass die meisten der Teilnehmerinnen noch nie eine Schule besucht haben!
Es hat mich sehr berührt, mit welcher Geduld und Einfühlung die Leiterin und alle Helferinnen den Kurs begleiten. Die heute Verantwortliche hat zuvor große Mengen von Zetteln mit zu lernenden Begriffen beschrieben und dann kopiert. Es ist erfrischend, wie sie sich immer wieder neue Möglichkeiten zum Wechsel innerhalb des Lernstoffs ausdenkt, damit die Frauen während der eineinhalb Stunden nicht müde werden. Die Helferinnen artikulieren besonders deutlich, sie machen mit ihrer Anwesenheit Mut, wenn es manchmal einfach noch zu schwer ist —
Ich konnte an diesem Tag erleben, dass sich im Gemeindezentrum einer evangelischen Kirchengemeinde Einheimische und Geflüchtete zusammenfinden, zu Kaffee und Kuchen, zum Lernen, zum Kinderhüten (damit die Mütter lernen können), zum Aufräumen und zu not-wendigen Absprachen. Und ich erlebte, dass man nicht unbedingt das gelernt haben muss, was man mit dem Herzen für andere tut – zum Beispiel Deutsch lehren. Danke.
Christine Müller-Stosch
Das Geheimnis der lebendigen Steine
In der Kirche in Neuentempel und im Pfarrgarten war wieder viel los. Zum Abschlussfest des Schuljahres erlebten viele Kinder und Erwachsene, wie aus einzelnen Steinen eine ganze Kirche entsteht. Zuerst legten wir aus Schuhen, Kleidungsstücken und Sitzkissen den Grundriss einer Kirche als unser Glaubensfundament. Dann konnten wir im Pfarrgarten unsern eigenen Stein mit viel Phantasie gestalten. Klar, dass nicht nur die bemalten Steine bunt und farbenfroh waren, auch manche Kinder zierten einige Farbtupfer an Händen, Füßen und Gesicht. Aus den bunten Steinen setzten wir unsere Kirche zusammen, die sogar ein Dach aus Schilf bekam und nun in einigen Gottesdiensten zu sehen sein wird. Gut, dass es in Neuentempel auch immer etwas Leckeres zu essen und zu trinken gibt, so wurden wir prima versorgt, mit Kuchen und Keksen, mit Grillwürstchen, Gemüsestückchen und Melone. Gespannt sind wir, was die Kinder aus ihren „Feriensteinen“ zaubern werden. Jedes Kind bekam zum Abschluss einen Speckstein, um ihn in den Ferien zu bearbeiten und ihm eine andere Form zu geben. Ein rotes Band verband uns alle im Segenskreis, ein wohltuendes Ritual; so gestärkt konnten wir unter Gottes Segen gut in die Ferien starten. Nun hoffen wir, dass alle Kinder schöne und erlebnisreiche Ferien haben und wir uns zum Kinderbibelwochenende im September wiedersehen.
Anke Hanisch
„… den will ich preisen mit Psalmen und Weisen …“
Am 12. Juni war es tatsächlich so weit – der Kirchenchor Lietzen wurde Fünfzig! Dass dieser Tag auch wirklich zu einem Festtag wurde, ist so vielen zu danken, dass eine Aufzählung eine ganze Seite füllen würde. Was sagt uns das? Dass sozusagen alle Mitwirkenden „ehrenamtlich“, also aus Freude mit dabei sind, wenn sie singen, ein Instrument spielen, wenn sie sich bei der Vorbereitung viele Gedanken machen, zum Beispiel ein Zelt beschaffen, Kuchen backen, Kaffee kochen, die Kirche schmücken … und vieles mehr.
Ja, es wurde ein so schöner Fest-Tag! Der kräftige Beginn des Gottesdienstes – am Nachmittag um 15 Uhr – mit dem Bachschen Choral „Nun danket alle Gott“ stimmte die Besucher in der vollbesetzten Kirche darauf ein, dass es allen Grund zum Danken gibt. Nach der Begrüßung durch Jutta Krause begann ein Gottesdienst, der geprägt war von viel Gesang und überraschenden Beiträgen. An der Orgel saß Kantor Christian Knopf-Albrecht. Auf diese Weise konnte sich unsere Kantorin a.D. Barbara Krüger ganz auf den Chor konzentrieren. Nachdem wir im Wechsel etliche Verse von dem immer wieder wunderbaren Lied „Ich singe dir mit Herz und Mund“ (EG 324) gesungen hatten, erklang der Chorsatz „Lobe den Herrn, meine Seele“ mit einem überraschenden Sopransolo. Von Mendelssohn-Bartholdy sang der Chor nach dem Gebet „Wirf dein Anliegen auf den Herrn, denn seine Gnade reicht, soweit der Himmel ist“, ein tröstlicher Text. Generalsuperintendent Martin Herche schlug in seiner Predigt, anfangs teilweise erheiternd, einen Bogen von der aktuellen Fußball-Europameisterschaft über die Zeit von Breschnjew bis zur Gründung des Chores im Juni 1966. Dass eine Urkunde, die überreicht werden sollte, jedoch im Moment nicht vorhanden war, wurde wettgemacht durch einen Überraschungs-Gruß eines Chores aus benachbarten Dörfern (Dolgelin, Friedersdorf und Manschnow), die ein mitreißendes „Halleluja“ sangen. Dieser „Sonderchor“ sang zum Ende hin noch zwei Verse von „Geh aus, mein Herz…“ Vor dem Segen hörten wir von dem Fest-Chor das sehr berührende Gebet für Israel im Chorsatz von Barbara Krüger: „Frieden gibt er uns“. Das war, wie ich finde, ein sehr gelungener Abschluss dieses reichhaltigen und von Freude durchdrungenen Gottesdienstes.
Dann war Zeit für Kaffee und Kuchen, für Gespräch und Begegnung. Und schnell verging auch diese Pause. Um 17 Uhr begann das Konzert, auf das ich mich schon gefreut hatte. Natürlich – das Lob des Singens durchzog das gesamte Programm! Gleich am Anfang stand „Du meine Seele, singe…“ von Paul Gerhardt: „Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd; ich will ihn herzlich loben, solang ich leben werd.“ Eines meiner Lieblingslieder hörte ich erstmalig in der Lietzener Kirche: „Alta Trinita beata“, ein alter italienischer Lobgesang auf die Dreifaltigkeit: ein wunderbares, zu Herzen gehendes Lied. Den Kanon „Lobe den Herrn, meine Seele“ sangen wir alle gemeinsam. Und das klang sogar recht gut! Besonders anrührend fand ich wieder einmal den Chorsatz „Ich bin die Auferstehung und das Leben… und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben …“ (Johannes 11,25-26) Wie die Sängerinnen und Sänger diesen Text zu Gehör bringen, das ist wirklich Verkündigung der frohen Botschaft auf eine Weise, die ins Herz geht. Und später: „Wie ein Lachen, wie ein Vogelflug steigt ein Lied zum Himmel auf…“, da wird das Herz leicht. Wie es in dem Lied aus dem 16. Jahrhundert heißt: „Wir lieben sehr im Herzen drei schöne Dinge fein“ – „die liebliche Musik, ein freundlicher Anblick, ein guter frischer kühler Wein“ – „fahr hin, Trauer und Leid“. Hier wird deutlich ausgesagt, was wir wissen: dass die Musik heilsam ist, dass sie Trost gibt, sogar: dass Singen gesund ist! Und dass wir getrost die Feste feiern sollten, wie sie fallen! Ob mit oder ohne Wein.
Zwischendurch waren „Ständchen“ von einer Combo zu hören, mit Geige, Gitarre, Keyboard und Stimmen. Wir hörten zwei Lieder von JR Matthias, einmal zu unserer Jahreslosung und zum andern zu Psalm 136. Ein erfrischendes, aufmunterndes Zwischenspiel.
Beim Lied von Norbert Kissel „Der meine Sünden vergeben hat“ schmetterten dann alle gern den Refrain mit: „Lobe den Herrn, meine Seele, und seinen heiligen Namen“. Zum Schluss konnten dann die meisten auch die Verstexte mitsingen: „Der Erd und Himmel zusammenhält, unter sein göttliches Jawort stellt, den will ich preisen mit Psalmen und Weisen, von Herzen ihm ewiglich singen: Lobe den Herrn, meine Seele…“
Der Autor des Artikels aus der Märkischen Oderzeitung, der kurz vor dem Festsonntag erschien, hat dankenswerterweise einige bemerkenswerte Äußerungen notiert. Barbara Krüger sagte über die Zeit, als sie in den sechziger Jahren nach Lietzen kam, „es gab hier nichts – keine Orgel und keinen Chor.“ Sie beschaffte eine Orgel und ist sowohl die Initiatorin des Chores als auch seit 50 Jahren dessen Leiterin. Wir können von Glück sagen, dass sie zwar „schon einmal ans Aufhören gedacht habe“, dass jedoch „ihre Sänger das bislang nicht zugelassen hätten“! Und dass es ihr „natürlich auch sehr viel Spaß mache“, diese „schöne familiäre Gemeinschaft“! Langes, dankbares Klatschen, Blumen, Worte des Dankes der Gemeindekirchenräte durch D.Ilgenstein, wieder Klatschen und Begeisterungspfiffe waren Zeichen für den Dank der Zuhörer aus nah und fern an den Chor und ihre Leiterin. Ja, wir wissen, was wir an ihnen haben. DANKE!
Christine Müller-Stosch
Fußballtunier in Kienitz
Dass das Wort Turnier ursprüng-lich Drehung heißt, ist nicht so ganz klar. Zumindest wurde es mir erst deutlich, nachdem ich ins Wörterbuch blickte.
Aber denke ich an „Turn, Turn, Turn“, den alten Song der US-amerikanischen Band Byrds, in dem es um den Bibeltext Prediger 3 geht, wo alles sich dreht, weil alles ein ständiges Werden und Vergehen ist, dann wird es mir schon klar.
Oder denke ich an Fabian Hammbüchen, den deutschen Turner, der jüngst in Rio die Goldmedaille gewann, weil er sich geschickt ums Reck gedreht hat, dann gibt es keinen Zweifel mehr.
Turnier also heißt Drehung. Aber, was hat das mit Fußball zu tun? Nun ja, zuerst einmal dreht sich der Ball, und viele Beine verdrehen sich, um den Ball, möglichst in Gerd-Müller-Manier, aus der Drehung ins Tor zu schießen. Und schließlich dreht sich ja sowieso fast alles um den Fußball.
Aber Drehung bedeutet ja noch mehr, es heißt, es wird anders, es wendet sich was.
So auch in Kienitz, wo sich am letzten Schultag, wie immer, sechs Teams einstellten. Fie-bernd erwartet von Jung und Alt. Immerhin, der älteste Spieler war 56, der jüngste 11.
Fröhlich waren alle, weil Fußball eben glücklich machen kann. Und der Bürgermeister von Kienitz drehte die Bratwürste auf dem Grill. Herzlichen Dank dafür!
Von überall her kamen die Spieler. Nicht nur aus Neuentempel und den Dörfern rings um Letschin, sondern auch aus Afrika oder Afghanistan; denn zum ersten Mal spielten jugendliche Flüchtlinge mit, die ohne Eltern hier gestrandet sind und in den Räumen der Diakonie in Seelow untergebracht sind.
Das war die erste Drehung oder Wendung; denn mit einem Male bekam das Dorfturnier am äußersten Rande Deutschlands, gleich an der Oder, ein internationales Flair. Und für die Flüchtlingsjugendlichen war es ein wichtiges Erlebnis, weil sie spüren durften: hier sind sie willkommen, integriert, keine Außerirdischen, sondern einfach nur Jungs, die mit andern Jungs Sport treiben wollen.
Die zweite Wendung war ganz nach dem Geschmack von Jesus, denn ganz in blau gekleidet stand eine Kindermannschaft auf dem Platz, die durch ihre Wendigkeit und Schnelligkeit so manchen Erwachsenen schwindlig spielte und zeigte: Kinder können was.
Die dritte Wendung lässt uns nachdenklich werden. Fast philosophisch resümierte Pfarrer Schneider, der Spieler und Zuschauer durch das Programm führte. Es kommt nicht immer darauf an, dass Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Kraft oder Stärke siegen, sondern die Erfahrung des Alters. Gewonnen haben nämlich die alten Männer, die nicht viel rannten, die aber immer zuverlässig am richtigen Platz standen und dann den Ball punktgerecht dahin spielten, wo er hingehört. Es war das Team um Ralf Knopke, das sich den Pokal holte.
Unser Neuentempler Team spielte gut, hatte als einzige Mannschaft nur ein Gegentor, konnte aber dennoch den Spieß nicht umdrehen und belegte nur den fünften Platz. Aber wie sagen die Fußballhelden der Bundesliga: „So ist Fußball!“
Man muss nicht immer gewinnen.
JR Matthias
Für jeden etwas dabei:
31.08.: Ausflug des Seniorenkreises
10./11.09.: KiBiWo II „… und sie aßen.“ (Neuentempel)
24.09.: Beginn des neuen KonfiJahres
25.09.: Verabschiedung Pf. R. Kühne (Seelow)
23.10.: Herbstkonzert (Döbberin)
31.10.: Festlicher Gottesdienst zum Reformationsfest mit Kindergottesdienst und viel Musik (Lietzen)
11./12.11.: KonfiNacht III
16.11.: Musik und Meditation zu Buß- und Bettag (Lietzen)
26.11..: Einsingen der Adventszeit in Döbberin und Lietzen
27.11.: Adventsnachmittag (Falkenhagen)
11.12.: Überraschendes Krippenspiel (Lietzen)
17.12.: Bläserchortreffen (Seelow)
28.12.: Festliche Weihnachtsmusik (Lietzen)
Wenn die Glocke zur Andacht ruft
Unter dieser Überschrift wurde bereits zweimal in den letzten Gemeindebriefen auf ein neues Angebot in unseren Kirchen hingewiesen. Es geht darum, dass an bestimmten Sonnabenden zum Abendläuten die Kirche offen ist. Alle, die es möchten, sind eingeladen, einmal zur Ruhe zu kommen und dabei ohne die alltägliche Ablenkung mit Gott Zwiesprache zu halten. Mir persönlich ist es auch wichtig, dass unsere Kirchen mit Leben erfüllt bleiben, auch wenn es immer weniger sonntägliche Gottesdienste vor Ort gibt.
In der zurückliegenden Zeit konnte das Angebot „Gebet zum Abendläuten“ in verschiedenen Kirchen unserer Gemeinden wahr genommen werden.
In Marxdorf hat es sich am Besuch gezeigt, dass ein solches Angebot genutzt wird und wichtig ist. Der Altar war mit Blumen geschmückt, die Kerzen brannten, und das Geläut lud zur inneren Stille ein. Nachdem die Glocke verstummt war, gab es das Angebot, das Lied „Ich bin in guten Händen. Mein Hirte ist der Herr“ zu singen. Eine bessere Zusage kann es für den Gang durch eine neue Woche nicht geben. Gemeinsam wurde ein Psalm gelesen, und mit einem Gebet, dem Vater Unser und dem Segen sollte der Abend in der Kirche ausklingen. Es zeigte sich, dass die viertel Stunde so gut getan hat, dass alle noch zusammen blieben und auf Wunsch Strophen aus dem Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“, sangen.
Und mit Freude stelle ich fest, dass unsere Kirchen den Menschen Heimat sind und es gut ist, wenn christliche Gemeinschaft in ihnen lebt.
Angelika Wilde
„Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“
(Monatsspruch Oktober aus 2. Kor. 3,17)
Liebe Leserinnen und Leser des Gemeindebriefes,
kennen Sie dieses Spiel, wo jemand aufgefordert wird, ganz spontan, ohne lange zu überlegen, drei kurze Fragen zu beantworten? Gefragt wird nach einer Farbe, einem Handwerkszeug und einem Musikinstrument. Die Befragten sind in der Regel sehr überrascht, wenn derjenige, der die Fragen stellte, einen vorher ausgefüllten Zettel präsentiert, der die gegebenen Antworten schon beinhaltet: Rot, Hammer und Geige. So lauten zu 90% die spontan gegebenen Antworten!
Meine spontane Reaktion auf das Pauluszitat fällt so aus: Ich sehe den Ort des Wirkens von Gottes Geist immer fest verwurzelt in der Kirche, verbunden mit den vielen Kirchengemeinden und ihren so unterschiedlichen (Mit-)Gliedern. Wo sollte der Geist Gottes sonst zu finden sein, wenn nicht dort, wenn nicht hier bei uns?!
In meiner nunmehr vierzigjährigen beruflichen Praxis als Gemeindepfarrer habe ich allerdings erkennen müssen, dass der Heilige Geist sich in keinen Rahmen pressen lässt. Er „weht, wo er will“ (Joh. 3,8). So habe ich ihn nicht nur einmal in seiner (Aus-)Wirkung auch bei Menschen erlebt, die sich nicht zu unserer Kirche zählten und doch im Sinne Gottes für andere Menschen wirkten. Macht dann der Heilige Geist Menschen zu willenlosen Werkzeugen oder gar zu seelenlosen Marionetten?
Nein, der Apostel Paulus sagt zu Recht und unterlegt mit eigener, durchaus schwieriger Lebens- und Glaubenserfahrung: „Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“. Rückblickend auf meinen beruflichen Werdegang kann ich das nur ganz dick unterstreichen.
Mein beruflicher Wunsch in der Schulzeit bis zum Abitur war für mich klar festgelegt: Ich wollte Arzt werden und habe dem vieles untergeordnet. Als sich der Berufswunsch aus verschiedenen Gründen nicht verwirklichen ließ, wusste ich nicht mehr weiter – tiefe Leere. Und dann, vorher für undenkbar gehalten, setzte sich ein Gedanke durch: Vieles von dem, was du gerne tust, lässt sich im Beruf des Pfarrers verwirklichen: Mit Menschen arbeiten wollte ich. Eine aktive und tragende Gemeinschaft habe ich unter Leitung von Pfn. D. Dressel in der Jungen Gemeinde miterlebt und mit gestaltet. Sehr gern habe ich Aufsätze in der Schule geschrieben. Meine Liebe zur Musik hat mich Mitglied des Schulchores werden lassen und dazu gebracht, als Trompeter im Posaunenchor tätig zu werden.
War der Entschluss, Theologie zu studieren, den ich dann unter Mithilfe von Sup. R. Richter gewagt habe, ein logischer Prozess, oder bin ich da vom Heiligen Geist angestoßen worden? Heute weiß ich und bekenne das auch: Diese Zielorientierung kam nicht aus mir selbst, sondern da hat mich Gott durch den Heiligen Geist angestoßen.
Ich bin voller Dankbarkeit, dass auch in der tiefsten DDR-Zeit mein Lebens- und Arbeitsweg von Freiheit durchdrungen war. Dieses freiheitliche Gefühl hat meine Kreativität beflügelt und mich anderen Menschen ganz nahe gebracht. Für mich gehört neben „Glaube, Hoffnung, Liebe“ (1. Kor. 13,13) auch die Freiheit zu den größten Geschenken Gottes. Eigentlich aber muss man sie gar nicht extra erwähnen, denn Glaube, Hoffnung und Liebe können ohne Freiheit nicht gelingen – sie ist immer grundlegender Bestandteil darin. Möge auch in Ihrem ganz persönlichen Lebensumfeld die von Gott geschenkte Freiheit immer wieder aufleuchten und Ihnen sozusagen „Flügel“ verleihen, nicht nur in glücklichen Stunden, um Sie nach vorn zu bringen, sondern gerade auch in den dunklen, um Sie zu tragen.
In den nunmehr 22 Jahren meines Dienstes hier im Pfarrsprengel Seelow und vertretungsweise auch öfter in den Nachbarpfarrsprengeln durfte ich teilhaben an wichtigen Ereignissen Ihres Lebens. Wir haben einige Gelegenheiten gehabt, gemeinsam Einweihungen, Jubiläen, Taufen, Konfirmationen und Hochzeiten zu feiern. Ich durfte an vielen Geburtstagsfeiern bei Ihnen zuhause teilhaben. Gelegenheit zu froher Gemeinschaft gab es aber auch mit Menschen außerhalb unserer Kirchengemeinde, bei der Kultursommernacht, dem Stadt- und Schützenfest, beim Weihnachtsmarkt, zahlreichen Konzerten und anderen öffentlichen Anlässen.
Wir haben auch in mancher traurigen oder gar bedrohlichen Situation zusammengestanden. Jedes Jahr beteten wir in der Friedensdekade für die Krisengebiete unserer Erde und die gefährdeten Menschen dort. Auch eventuelle Mitschuld an den Ereignissen kam zur Sprache.
Ich möchte mich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie mir Vertrauen geschenkt, meinen pfarramtlichen Dienst unterstützt und mich darin mit getragen haben.
Wie wird es nun weitergehen? Ich hoffe, dass für die Pfarrstelle Seelow recht bald ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden wird.
Für mich und meine Frau bedeutet der Ruhestand ein erneutes Eintauchen in die uns von 1976 bis 1994 im 1. Pfarramt vertraute Umgebung am Rande des Spreewaldes. Dabei wird Seelow nicht aus dem Blick geraten, denn hier leben nach wie vor unsere Eltern und ergibt sich ganz gewiss auch die ein oder andere Möglichkeit, einander erneut zu begegnen.
Bleiben Sie Gott befohlen!
Ihr Pfarrer Roland Kühne
Kollektenplan
Wir sammeln für:
4. 9. diakonische Aufgaben und Projekte der Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen.
11.9. die Stiftung KIBA.
18.9. frei nach Entscheidung des Kirchenkreises.
25.9. besondere Aufgaben der EV. Kirche in Deutschland.
2.10 Kirchen helfen Kirchen.
9.10. die Berliner Stadtmission.
16.10. frei nach Entscheidung des Kirchenkreises.
23. 10. besondere Projekte der Kinder- und Jugendarbeit.
30.10. Schule Mekerie / Hospizarbeit.
31.10. die Arbeit des Gustav-Adolf-Werkes.
6.11. die Aktion Sühnezeichen.
13.11. die offene Altenarbeit und die Behindertenhilfe.
16.11. die Arbeit des Flüchtlingsrates.
20.11. den Posaunendienst.
27.11. die Arbeit des Berliner Missionswerkes in den Partnerkirchen.
4. 12. ökumenische Begegnungen der Landeskirche.
Allen Geberinnen und Gebern ein herzliches Dankeschön.
Pinnwand
Zu Erntedank
werden unsere Kirchen wieder bunt geschmückt sein. Gaben können auch direkt zu den Gottesdiensten mitgebracht werden. Was nach den Gottesdiensten in den Kirchen verbleibt, wird an den Kindergarten und an die Tafeln in Seelow bzw. Frankfurt weitergegeben. Vielen Dank!
Der Mauerbau
in Döbberin und in Petershagen ist abgeschlossen.
Der Posaunenchor Falkenhagen
verreist über Erntedank am 02.10. zum Partner-Posaunenchor. Wir wünschen eine behütete Reise und viele Gelegenheiten zum Musizieren!
Stand der Pfarrstellenbesetzung Seelow
Der von den Gemeindekirchenräten Seelow und Friedersdorf gewählte Pfarramtskandidat Pf. Volker Gebhard hat sich in der mit ihm verabredeten Frist gemeldet und um eine Verlängerung der Bedenkzeit gebeten. Grund dafür sei der noch ungewisse Ausgang einer weiteren Bewerbung.
Auf Veranlassung des Superintendenten sind beide Gemeindekirchenräte am 21. Juli zusammengekommen, um über den neuen Sachstand zu beraten. Die anwesenden Mitglieder waren sich darin einig, die Entscheidungsfrist für Pf. V. Gebhard bis zum 31. Juli 2016 zu verlängern.
In einem Telefongespräch nach dem 21. Juli hat Pf. V. Gebhard nach Kenntnisnahme der Entscheidung der Gemeindekirchenräte die Annahme der Wahl zum Pfarrer von Seelow abgelehnt. Damit ist wieder alles offen.
Die Entscheidung der Landeskirche bezüglich einer Entsendung in die Pfarrstelle Seelow wird bis Ende September geklärt sein. Die Entsendungszeit würde dann im Januar 2017 beginnen und bis Dezember 2018 andauern.
Sollte keine Entsendung in die Pfarrstelle Seelow vorgenommen werden, soll erneut die Pfarrstelle, dann auch bundesweit, ausgeschrieben werden.
Pf. R. Kühne
Fidelis, die Kirchenmaus
Bekanntmachung Kirche Marxdorf: In der Marxdorfer Kirche wohnt jetzt eine Kirchenmaus. Sie heißt Fidelis. Wie es sich für eine Kirchenmaus gehört, trägt sie standesgemäße Kleidung, nämlich einen Talar. Und ein Buch mit fröhlichen Reimen, Gebeten und bunten Bildern hat Fidelis auch geschrieben. Fidelis sitzt mit ihrem Buch in einer Tüte. Sie wartet mit Spannung auf die Gottesdienste und freut sich ganz besonders, wenn Kinder dabei sind. Die Kinder dürfen nämlich Fidelis samt Buch mit auf ihren Platz nehmen. Fidelis möchte, dass den kleinen Besuchern der Gottesdienst der Großen nicht gar so lang wird. Ehe die Kinder die Kirche wieder verlassen, setzen sie die Kirchenmaus und Buch wieder in die Tüte und verabschieden sich von ihr. Fidelis winkt ihnen fröhlich nach und freut sich auf den nächsten Gottesdienst mit Kindern.
A.Wilde
Die Wasser- und Kirchgeldkassierung
in Falkenhagen findet statt am Sonnabend, 3. September 2016, von 9-11 Uhr.
U.Wüstinger
Grund zur Freude
haben wir: Am 09.10. wird Sofie Hein in Marxdorf getauft: Ein großer Schritt für dieses kleine Mädchen!
Aufs Allerherzlichste wünschen wir der Familie einen
wunderschönen Festtag und Gottes Segen auf allen Lebenswegen!
Grund zur Freude
hatte ich: Vielen Dank für die freundlichen Grüße, Worte und Gesänge anlässlich meines 50. Geburtstages! Über all‘ das habe ich mich sehr gefreut!
R. C. Mielke
Ganz sicher
kommt die nächste Advents- und Weihnachtszeit. Also fangen wir jetzt an, uns über die Krippenspiele Gedanken zu machen. Für das Spiel in Lietzen werden Mitstreiter/innen gesucht. Wer Freude daran hat, ein Spiel vorzubereiten (und wer schon weiß, dass er/sie mitmachen möchte), entweder bei R. C. Mielke melden (033468935) oder an der Vorbereitungsrunde teilnehmen: 05.09., 19.00 h, bei A. Wilde in Marxdorf
Smartphone – fähig
ist unser Gemeindeforum seit einiger Zeit. Wer eine entsprechende Adresse ans Pfarramt schickt (Mielke.Matthias@t-online.de), erhält das gesamte Gemeindeforum aufs Tablett oder Smartphone.
Neuer Vorbereitungskurs für Ehrenamtliche im Besuchsdienst ab Oktober 2016
Wenn Sie kontaktfreudig und einfühlsam sind, wenn Sie bereit sind, etwas Zeit und Aufmerksamkeit zu verschenken und wenn Sie sich vorstellen können, einsame, alte und kranke Menschen im Krankenhaus, Pflegeheim oder in der Gemeinde zu besuchen, dann sind Sie herzlich zu einem Kurs eingeladen, in dem Sie für ein Ehrenamt im Krankenbesuchsdienst vorbereitet werden. Kursinhalte sind u.a.: Grundlagen der Gesprächsführung, Reflexion eigener Krankheits- und Krisenerfahrungen und Rahmenbedingungen des Besuchsdienstes. Rollenspiele, kreative Zugänge und das Gruppengespräch gehören neben Impulsreferaten zur Arbeitsweise des Kurses.
Erstes Treffen am 04.10.16 von 18.30 bis 21 Uhr im Theodor-Fliedner-Haus (auf dem Gelände des Ev. Lutherstiftes Frankfurt Oder)
Weitere Informationen und Anmeldung: bis 30.09. bei Pfn. Ulrike Lindstädt (Tel. 0335 5483985, Email: ulrike.lindstaedt@klinikumffo.de)
Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, und hofft auf ihn!
Verantwortlich für das Gemeindeforum sind die Gemeindekirchenräte Falkenhagen, Lietzen-Marxdorf, Neuentempel-Görlsdorf.
Recht herzlichen Dank allen, die für dieses Gemeindeforum Beiträge verfasst haben und Zuarbeiten geleistet haben!
Foto und Bildnachweis: S.1: R. Mielke; S. 2: T. Rahnenführer, S. Neuendorf; S.5 und 7: T. Rahnenführer; S.12: A. Wilde; S. 13: R.C. Mielke; S. 19: T. Rahnenführer, C. Müller
Beiträge für das Forum ab November 2016 bitte bis zum 15.11. (Bitte nicht handschriftlich!) anmelden/abgeben bei:
Christine Müller-Stosch, Falkenhagener Straße 10, 15306 Lietzen, Mail: Ch.Mueller.Stosch@googlemail.com
Carmen Saß, Regenmanteler Str. 15, 15306 Falkenhagen, 033603 3666, Mail: carmen-sass65@gmx.de