Karfreitagsgottesdienst im Wohnzimmer…

… für alle, die am 10.04.2020 nicht „Abendmahlfasten“ möchten

(zum Ankommen) ein Musikstück von CD

eine/r:
Jesus sagt: „wo zwei oder drei in meinem Namen
zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“
Und so sind wir hier und jetzt zusammen im
Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes.
alle: Amen.


Hinführung

eine/r: Ganz besonders heute, am Karfreitag, fehlt uns das lieb gewordene, vertraute Ritual, mit der
Gemeinde in der Kirche um den Altar zu stehen und Abendmahl zu feiern.
Nun sitzen wir mit der Familie um den Tisch. Ihn schmückt eine brennende Kerze, eine Schale mit
Brotstücken, ein Krug mit Traubensaft und für jeden ein Becher. So feiern wir Abendmahl wie die ersten Christen in ihren Häusern, als es noch keine Kirchen gab. Mit Musik, Texten und Liedern bedenken wir Jesu Leiden und Sterben am Kreuz.


Gebet

eine/r:
Wir wollen beten. Gott, auch heute können wir nicht zusammen in der Kirche Gottesdienst feiern.
Es fällt uns schwer, doch mit Rücksicht auf die Ansteckungsgefahr bleiben wir zu Hause. Und du
bist auch hier. Segne uns diesen Gottesdienst.


EKG Nr. 93 (singen oder gemeinsam lesen)

1. Nun gehören unsre Herzen ganz dem Mann
von Golgatha, der in bittern Todesschmerzen
das Geheimnis Gottes sah, das Geheimnis des
Gerichtes über aller Menschen Schuld, das
Geheimnis neuen Lichtes aus des Vaters
ewger Huld.

2. Nun im heilgem Stilleschweigen stehen wir
auf Golgatha. Tief und tiefer wir uns neigen
vor dem Wunder, das geschah, als der Freie
ward zum Knechte und der Größte ganz
gering, als für Sünder der Gerechte in des
Todes Rachen ging.


eine/r:
Auszüge aus der Passionsgeschichte nach Markus

Die Soldaten aber führten ihn hinein in den Palast und zogen ihm einen Purpurmantel an, flochten
eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf und fingen an, ihn zu grüßen: Gegrüßest seist du, der
Juden König! Und sie schlugen ihn mit einem Rohr auf das Haupt und spieen ihn an und fielen auf die Knie und huldigten ihn. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus und zogen ihm seine Kleider an.


EKG 85,1 (singen oder gemeinsam lesen)

O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz
und voller Hohn, o Haupt zum Spott
gebunden mit einer Dornenkron. O Haupt
sonst schön gezieret mit höchster Ehr und
Zier, jetzt aber hochschimpfieret: gegrüßet
seist du mir.


eine/r:
Und sie führten ihn hinaus, dass sie ihn kreuzigten ….
und sie teilten seine Kleider und warfen das Los, wer was bekommen sollte. Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Ha, der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir nun selber und steig herab vom Kreuz. Um die sechste Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli Eli lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?


Wir lesen den Psalm 22 im Wechsel

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.
Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht und des Nachts , doch finde ich keine Ruhe.
Du aber bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels.
Unsere Väter hofften auf dich, und da sie hofften, halfst du ihnen heraus.
Zu dir schrien sie und wurden errettet. Sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden
Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe, denn es ist hier kein Helfer.
Aber du Herr, sei nicht ferne, meine Stärke, eile mir zu helfen.


eine/r:
Jesus schrie laut und verschied.

– Kerze ausblasen –

Und der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Der Hauptmann aber, der dabei stand und sah, dass er so verschied, sprach: Wahrlich dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen.

– Stille –


EKG 85,9 (singen oder gemeinsam lesen)

Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht
von mir. Wenn ich den Tod soll leiden, so tritt du
dann herfür. Wenn mir am allerbängsten wird um
das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten Kraft
deiner Angst und Pein.


Wort zum Karfreitag


EKG 97 (singen oder gemeinsam lesen)

1. Holz auf Jesu Schulter von der Welt verflucht,
ward zum Baum des Lebens und bringt gute
Frucht. Kyrieeleison, sieh wohin wir gehen. Ruf
uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

2. Wollen wir Gott loben, dass auf unserer Fahrt
Friede unsre Herzen und die Welt bewahrt. Kyrie
eleison, sieh wohin wir gehen. Ruf uns aus den
Toten, lass uns auferstehn.

5. Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu,
doch der Himmel fragt uns, warum zweifelst du?
Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn. Ruf uns aus
den Toten, lass uns auferstehn.

6. Hart auf deiner Schulter lag das Kreuz, o Herr,
ward zum Baum des Lebens, ist von Früchten
schwer. Kyrie eleison, sieh wohin wir gehen. Ruf
uns aus den Toten, lass uns auferstehn.


Fürbitt-Gebet

Guter Gott, in dieser Stunde gedenken wir Dein Leiden. Und wir glauben, dass du auch heute mit
den Menschen leidest und stirbst. Auf der ganzen Welt gibt es zur Zeit viel Traurigkeit, Sorgen und
Not. Wir bitten – o Gott – um dein Erbarmen.

– Stille für eigenen Anliegen –

eine/r:
Wir wollen jetzt gemeinsam das Abendmahl feiern und beginnen mit dem Lied „Großer Gott, wir
loben dich“


EKG 331: (singen oder miteinander lesen)

1. Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen
deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und
bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller
Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.

3. Heilig, Herr Gott Zebaoth, Heilig, Herr, der
Himmelsheere, starker Helfer in der Not, Himmel,
Erde, Luft und Meere sind erfüllt von deinem
Ruhm; alles ist dein Eigentum.


eine/r: (hebt dabei Brot und Krug jeweils kurz hoch)
„Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und
brach‘s und gab‘s seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset: Das ist mein Leib, der für
euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte, gab ihnen den und sprach:
Nehmet hin und trinket alle daraus: Das ist mein Blut des neuen Testamentes, das für euch
vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Solches tut, sooft ihr‘s trinket, zu meinem Gedächtnis.“
(1. Kor. 11,23b-25)


EKG 190.2 (singen oder gemeinsam lesen)

Christe, du Lamm Gottes, der du trägst die
Sünd der Welt, erbarm dich unser.
Christe, du Lamm Gottes, der du trägst die
Sünd der Welt, erbarm dich unser.
Christe du Lamm Gottes, der du trägst die
Sünd der Welt, gib uns deinen Frieden.


alle: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und
die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

(Wir reichen uns gegenseitig die Brotschale mit den Worten:
„Friede sei mit dir“
und eine/r teilt den Saft in jeden Becher und wir trinken.)


-Stille –
oder ruhige Musik


Dankgebet

eine/r: Guter Gott, dir sei Dank für die Gemeinschaft mit dir und untereinander. Wir bitten um Geduld, in dieser schwierigen und anstrengenden Zeit auszuhalten. Gib du uns und allen, die uns am Herzen liegen die Kraft, die wir jeden Tag neu brauchen. Wir bitten um deinen Segen.

einer/r:
Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen und dich zu schützen.
Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren vor der Heimtücke des Bösen.
Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst.
Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen, wenn andere über dich herfallen.
Der Herr sei über dir, um dich zu segnen. So segne dich der gütige Gott.

Jutta Krause, und Sabine Grauel , Teresenhof,
in Absprache mit
Pfn. Rahel Charlotte Mielke