Forum März – Mai 2015

ausblick-berge

Allen ein fröhliches, segensreiches Osterfest!

„Immer @nline – dein Engel“

engeldecke

70 Jahre, nachdem Wehrmachtstruppen die Kirche von Neuentempel in Schutt und Asche legten und somit den barocken Taufengel zerstörten, haben die Kinder anlässlich des diesjährigen Kinderbibelwochenendes im Pfarrhaus der Kirche wieder einen Engel geschenkt.
Mit ihren Handabdrücken zeigen sie, dass Engel zum Greifen nahe sind. Nun hängt dieser wunderschöne bunte Engel für alle sichtbar in der Kirche von Neuentempel.
In diesem erlebnisreichen Wochenende haben wir einmal mehr erfahren, wie wunderbar und vielfältig die Arbeit mit Kindern in unseren Gemeinden ist.
28 Kinder aus Briesen, Libbenichen, Carzig, Frankfurt, Seelow, Diedersdorf, Neuentempel, Lietzen, Marxdorf und Neuhof erfuhren, wie gut es ist, auf Schritt und Tritt Engel zu erleben.
In dem gemeinsam vorbereiteten Gottesdienst konnten alle die Ergebnisse ihrer Arbeit bewundern: kleine Engel, große Engel, ein Schatten- und ein Puppenspiel, die Himmelsleiter, den Engels-Rap.
Dank sei dem Team „Arbeit mit Kindern“, das dieses Wochenende vorbereitet und durchgeführt hat.

JR Matthias

engelhandabdruecke

Handabdrücke auf den Engel

engelkinder

Puppenspiel der Kleinen

engelmusik

Der Engels-Rap und die Himmelsleiter

 

Kollektenplan

Wir sammeln für:
01.03. die Arbeit der Berliner Stadtmission
08.03. Aufgaben der Frauen- u. Familienarbeit und für die Männerarbeit
15.03. Schule Mekerie/Hospizarbeit
22.03. die Gefängnisseelsorge
29.03. frei nach Entscheidung des Kirchenkreises
02.04. die Arbeit des Interreligiösen Dialogs
03.04. die offene Arbeit und die Behindertenhilfe
05.04. die offene Kinder- u. Jugendarbeit
12.04. besondere Aufgaben des Kollektenverbundes der Union Ev. Kirchen
19.04. die Hospizarbeit
26.04. die Missionarischen Dienste
03.05. die Kirchenmusik
10.05. die Arbeit des Berliner Missionswerkes in den Partnerkirchen
17.05. Schule Mekerie/Hospizarbeit
24.05. die bibelmissionarische Arbeit der Landeskirche
31.05. besondere Aufgaben der Ev. Kirche in Deutschland
07.06. Schule Mekerie/Hospizarbeit

Allen Geberinnen und Gebern ein herzliches Dankeschön.


Recht herzlichen Dank allen, die für dieses Gemeindeforum Beiträge verfasst haben und Zuarbeiten geleistet haben!
Foto und Bildnachweis: S.1,2,14 : JR. Matthias, S.12, Christine Volmer,
S.3,9 Jutta Krause
Beiträge für das Forum ab Juni 2015 bitte bis zum 15.05. (Bitte nicht hand-schriftlich!) bei Christine Müller-Stosch anmelden/abgeben (Tel.: 033470248).

Das Gemeindeforum wurde in Form gebracht durch R.C. Mielke & J.-R. Matthias und verteilt durch viele Helferinnen und Helfer.

Vielen Dank!

Im Fokus: Das Kreuz

Andacht zum Ökumenischen Kreuzweg

Palmsonntag, 29.03., 10.30 h

Kirche Lietzen

kreuzkamera

 

Sonntag, 15.03., 10.00 h, Marxdorf:
„Begreift ihr meine Liebe?“
Länderreise und Andacht zum Weltgebetstag der Frauen

mit vorbereitet durch den Frauenkreis Marxdorf

flamingos

„Flucht ist kein Verbrechen“
Neujahrsempfang der Diakonie
Zum 24. Vereinsgeburtstag führte das Diakonische Werk OLS e.V. am 25.01.2015, in der
Ev. Kirche St. Nikolai in Bad Freienwalde, ihren Neujahrsempfang durch.
Das aktuelle politische Geschehen nahmen wir uns zum Anlass, das Thema Asyl in den Fokus der Veranstaltung zu rücken. Als Vertreter unserer Asylbewerberheime in Fürstenwalde, stellten deren Leitungen einen typischen Tagesablauf ihrer Einrichtungen dar. Die Mitarbeiter unterstützen bei der Organisation des Tagesablaufes und insbesondere bei Verständnisprobleme von Dokumenten verschiedener Behörden.
Pfarrer Ferch führte durch den Gottesdienst mit musikalischen Beiträgen der Kinder des Hortes Bad Freienwalde. Diese spielten die Erzählung des „barmherzigen Samariter“ aus dem Neuen Testament nach und sorgten bei den Teilnehmern der Veranstaltung für Nachdenklichkeit.
Traditionell wird der Gottesdienst mit einer Ehrung unserer Ehrenamtlichen abgeschlossen, die unsere Arbeit durch ihre Ideen und persönlichen Begabungen ergänzen.
Anschließend hatten wir bei Kaffee und Kuchen die Möglichkeit, gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

Maria Mallonn (Sozialarbeit Diakoniestation Seelow)

Nehmt einander an/ wie Christus euch angenommen hat/ zu Gottes Lob. Römer 15,7 – Jahreslosung 2015

jahreslosung2015lied

Das Frauenkreisjahr in Marxdorf begann mit ei-nem Höhepunkt. Es macht uns Frauen jedes Jahr im Januar viel Freude, gemeinsam mit Pfarrerin Mielke über die neue Jahreslosung nachzudenken und sie uns zu erarbeiten.
Zum Einstimmen des Abends haben wir die Jahreslosung in einfacher Weise gesungen. Dazu nutzten wir die Fassung meines Vaters (Pfarrer i.R. Gerhard Fischer), die auf die Melodie „Jesu, geh voran“ zu singen geht. Singen Sie doch gleich mal mit:
Danach forderte Frau Mielke uns auf, einmal darüber nachzudenken, was uns wichtig ist beim Zusammenleben in Gemeinschaften. Auf Zetteln notierten wir unsere Stichpunkte wie z.B. Vertrauen, Achtung voreinander, Geduld, Zuhören… An dieser Stelle können auch Sie als Leser mal die Gedanken schweifen lassen, was Sie dazu auf ihren Zettel schreiben würden.
Es war erstaunlich wie wir in kürzester Zeit viel Gutes notieren konnten. Das heißt also, wir wissen genau, wonach wir uns im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen sehnen und worauf es beim Miteinander ankommt. Aber wir stellen auch immer wieder fest, dass es oft nicht funktioniert. Deshalb ist die Jahreslosung eine Hilfe für uns, sich diesem Problem zu stellen.
Frau Mielke machte uns darauf aufmerksam, dass man die Satzteile, aus der die Jahreslosung besteht, auch gut austauschen kann. Schauen Sie, liebe Leser, zur Überschrift und tauschen Sie die Satzteile um, und Sie werden sehen, dass es funktioniert. Wir haben dabei festgestellt, dass nicht der erste Satzteil gleichzeitig auch der wichtigste Satzteil ist, sondern der in der Mitte ist der Kern und Knackpunkt: „Wie Christus euch an-genommen hat“. Diese Aussage heißt für jeden einzelnen Menschen, Du bist wertvoll! Du bist genug! Du bist geliebt! Du bist gewollt! Ich darf das für mich annehmen und mit dieser Zusage Jesu auf meinen Mitmenschen zugehen. Ich kann dann den Satz „Nehmt einander an“ mit Inhalt füllen. Im Internet unter Jahreslosung 2015.net findet man 20 imperative Verben zur Jahreslosung, die dazu eine Hilfe sein wollen. Hier einige Beispiele: Ermutige, fordere heraus, sprich Wahrheit, vergib, tue unerwartet Gutes, lasse Verletzlichkeit zu, sieh das Verbindende, teile nicht nur auf facebook… .
Zuletzt blieb für uns Frauen an diesem Abend die Frage, warum sollten wir das alles tun? Der dritte Satzteil gibt darauf die Antwort. „Zu Gottes Lob“. Aus der Freude heraus, wie Gott mir begegnet, kann ich anderen begegnen zur Ehre Gottes.
Zum Schluss sangen wir noch einmal das Lied zur Jahreslosung. Wir sollten das alle immer wieder tun, damit uns die Jahreslosung nicht nur am Anfang des Jahres eine Hilfe ist, sondern ein guter Begleiter durch das ganze Jahr bleibt.
Frau Mielke ein herzliches Dankeschön für den fröhlichen und bereichernden Frauenkreisabend.

Angelika Wilde

 

Hilfe für alte Menschen in Afrika

Im vergangenen Jahr bin ich für drei Monate durch Ostafrika gereist. Diese Reise hat mich sehr beeindruckt. So konnte ich unzählige positive Eindrücke sammeln, aber auch einige sehr bedrückende. Was mir als Sozialarbeiterin und Diakonin aber vor allem auffiel, war die oft dramatische Situation alter, kranker und hilfsbedürftiger Menschen, die ohne jede Unterstützung zurechtkommen müssen. Diese Tatsache beschäftigt hier bis jetzt nur sehr wenige Menschen.
Die Krankheit AIDS nimmt vielen Menschen auf diesem Kontinent die Familienangehörigen. Kinder verlieren ihre Eltern – Mütter und Väter ihre Kinder.
Vor allem im hohen Alter sind diese verwaisten Eltern auf Hilfe angewiesen, die sie durch den Verlust ihrer Kinder nicht mehr bekommen können. Die eigentlich dort übliche soziale und wirtschaftliche Situation, dass die mittlere Generation für ihre Kinder und ihre Eltern bzw. Großeltern verantwortlich ist, trägt dann nicht mehr.
Um eben diese alten Menschen zu unterstützen, die bisher leider keine breite Lobby haben, wurde der Verein „Altenhilfe Afrika“ gegründet. Neben der Hilfe durch Networking, also dem Vermitteln von Experteninformationen und Hilfe durch entsprechende Organisationen und Gruppen vor Ort, über das Weiterleiten von medizinischen Spenden (Rollstühle, Gehwagen, Krücken usw.) bis hin zur Lobbyarbeit hier in Deutschland und dem Spendensammeln für konkrete Projekte leistet dieser kleine Verein Beachtliches.
In Ghana wird durch ihn eine Einrichtung in einem kleinen Ort namens Wenchi unterstützt. Dort konnte durch den „Altenhilfe Afrika“ e.V. der Bau der sanitären Anlagen finanziert werden. Mittlerweile werden dort 60 Menschen betreut.
Der Verein ist allerdings auf finanzielle Unterstützung angewiesen, da er sich ausschließlich über Spenden und Mitgliederbeiträge finanziert.
„Altenhilfe Afrika“ hat schon viel geleistet, und die Menschen Afrikas werden in den kommenden Jahren noch viel mehr Hilfe dieser Art brauchen.
Ich selber habe mir ein Altenheim in Kenia anschauen können und war begeistert von der dort geleisteten Arbeit. Leider sind solche Einrichtungen dort noch sehr, sehr selten, und die Menschen vor Ort sind auf professionelle Unterstützung angewiesen.
Deshalb bitte ich Sie, die Arbeit des „Altenhilfe Afrika“- Vereins durch eine Spende zu unterstützen. Sie können dadurch einen kleinen Beitrag zu einem Altern in Würde auch in diesem Teil der Welt leisten.

Sie können den Verein unterstützen, indem Sie auf das folgende Konto überweisen:
AHA Altenhilfe Afrika, Konto 3003945013, BLZ 38060186, Volksbank Rhein Sieg eG
IBAN: DE37 3806 0186 3003 9450 13 BIC: GENODED1BRS

Sophia Zielke

 

Liebe Kirchengemeinden im Pfarrsprengel Neuentempel,

im Namen der Schüler, der Lehrer und der Eltern der Schule Mekerie, aber auch im Namen des Fördervereins der Schule Mekerie bedanken wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung.
Aus Ihren Kirchengemeinden wurden im vergangenen Jahr 613,- € überwiesen.

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Im Jahr 2014 wurde ein Teil der Spendengelder für Schulbücher verwendet.
Herr Kassahun Ashagrie war im Frühjahr persönlich in Mekerie und hat die Bücher übergeben.
Es ist in den vergangenen Jahren in Mekerie viel Neues entstanden, jedoch gibt es noch immer Klassenräume, in denen die Kinder auf Lehmbänken sitzen.
Der Vorstand hat darum für das Jahr 2015 beschlossen, einen Großteil der gesammelten Spenden für die Befestigung der Fußböden in diesen Räumen auszugeben, damit die von den Spendengeldern angeschafften Tische und Stühle auch in der Regenzeit trocken aufgestellt werden können.

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Schauen Sie doch einfach mal wieder auf die beiden Homepages: http://www.mekerie.org und http://www.mekerie.de/ .
Dort können Sie mehr erfahren.
Auch in diesem Jahr werden wir weiter Spendengelder sammeln und hoffen auch auf Ihre Unterstützung.

Für den Vorstand grüßt Sie herzlich Jutta Krause, Gusow, den 06.02.2015

 

„Wir haben es satt!“
Eine Demonstration am 17. Januar 2015 in Berlin – ich war dabei

Mehr als 80 Organisationen, die Landwirtschaft, Umweltschutz, Tierschutz und Forderungen der Verbraucher zum Thema haben, schlossen sich vor einiger Zeit zum „Wir haben es satt!“- Bündnis zusammen. Zum fünften Mal fand, parallel zur „Grünen Woche“, eine große Demonstration statt, die vor allem die gemeinsame Ablehnung der vorherrschenden industriellen Landwirtschaft deutlich machen wollte. Es sollen schließlich 50.000 Menschen dabei ge-wesen sein. Auch wenn es weniger gewesen sind, ich habe diese Veranstaltung als eine machtvolle, engagierte und energiegeladene Aktion erlebt.
Als die über 90 Traktoren über den Potsdamer Platz fuhren, war das schon ein sehr ungewöhnliches Bild, in der schicken und auf Buisness ausgelegten Mitte Berlins. Sie waren aus dem gesamten Bundesgebiet gekommen, stundenlang über die Straßen getuckert – ein Zeichen dafür, dass der Zusammenschluss von Ökolandwirten und konventionell wirtschaftenden Bauern funktioniert. Es geht ja darum, sich neue Strukturen in der Agrarwirtschaft vorzustellen, eine grundlegende Wende in der Agrarpolitik zu denken und kleine Schritte in dieser Richtung zu tun, um – unter anderem – dem Tierwohl Aufmerksamkeit zu schenken.
In vielen Rädern der Traktoren klemmten Zettel, auf denen „Für Levin“ oder „Für Julia“ stand. Die Grüße an Kinder und Enkel sollten zugleich eine Forderung an die Politik der Zukunft darstellen. So lautete zum Beispiele eine Parole: „Für Emma und alle anderen, denen wir eine Welt hinterlassen müssen, auf der sie leben können.“
Ich stand zu Beginn am Potsdamer Platz inmitten einer großen Menge Menschen, die stetig anwuchs. Ja, wir Fußleute haben gefroren und mussten doch eine geraume Zeit warten, ehe wir, nach den Traktoren, uns dem Zug anschließen konnten. Ich fand ohne Mühe das riesige „Grunzmobil“ der „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“. Diese Organisation kommt in ihren Anliegen dem nahe, was mir wichtig ist, und mit ihren Anhängern wollte ich den langen Weg mitlaufen – vom Potsdamer Platz über die „Linden“ bis zum Bundeskanzleramt.
Unter den Hunderten von Plakaten fand ich auch einige, die sich auf biblische Texte bezogen. Zum Beispiel auf 1.Mose1,28, wo Gott den Menschen segnet (!) und ihm sagt: „Ich setze euch über alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an.“ Auf dem Plakat wurde mit sarkastischem Unterton danach gefragt, ob die „Fürsorge“ der Menschen wohl so gemeint sei, dass die Tiere, die wir essen, Qualen leiden müssen. Ich verstehe den biblischen Text so, dass Menschen dazu aufgerufen sind, für das Wohl der Tiere zu sorgen. Auch wenn die Tiere, die wir essen, den Tod erleiden müssen, so sollten sie in ihrem Tierleben nicht unnötig leiden. Ein anderes Plakat bezog sich auf Worte aus Psalm 104: „Herr, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen“ (Gute Nachricht Bibel). Ja, die Natur zeigt uns ihre Ordnung, und wir Menschen zerstören diese Ordnung mit Willen, im Übermut, oder weil wir meinen, „es geht nicht anders“, also nicht ohne Massentierhaltung, Stopfleber, Schnabelkürzen, millionenfachen Kükentod usw., um alle Menschen fleischsatt zu machen.
Umgeben von vielen jungen Menschen – es waren aber auch viele ältere dabei! – mit Trillerpfeifen, Luftballons und in Tierkostümen erlebte ich, wie wohltuend es ist, dass ich mit meinem Anlie-gen in einer so großen Menge aufgehoben bin. Bei aller Unterschiedlichkeit in den Schwerpunkten war klar, dass alle Teilnehmer sich eine alternative Agrarwirtschaft und eine verbesserte Tierhaltung wünschen. Dabei wurde unter anderem deutlich gemacht, dass die Bauern und Tierhalter von ihrer Arbeit leben können müssen, und das kann auch bedeuten, dass wir Verbraucher künftig für Nahrungsmittel mehr bezahlen sollten!
Die Arbeit langer Jahre und kleiner Schritte zahlt sich aus. Inzwischen sind einige wichtige Veränderungen erreicht worden. Die Warenhauskette „Galeria Kaufhof“ verkauft seit Anfang 2015 keine Produkte mehr, in denen die Stopfleber verwendet wird. Die Studentenwerke, die Mensen betreiben, haben kürzlich beschlossen, keine Käfigeier mehr zu verarbeiten. „Käfigfreie Mensa“! Und das Kürzen der Schnäbel bei Küken soll grundsätzlich nicht mehr erlaubt sein. Hier könnte allmählich gelingen, dass die Haltungsbedingungen den Tieren angepasst werden und nicht umgekehrt (dann würden Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kanniba-lismus gar nicht erst entstehen)… Die Hoffnung ist, dass heute als normal geltende Tierquälerei in einigen Generationen als dunkles Kapitel der Geschichte angesehen wird.
Warum ich darüber im Gemeindeforum berichte? Weil ich denke, dass alle Tiere Gottes Geschöpfe sind, genau wie wir. Und dass vor allem die Säugetiere, die uns in vielem ähnlich sind, unseren Respekt verdienen. Wenn wir Tiere essen, wenn wir von ihnen Milch und Eier gewinnen, wenn wir uns Joghurt, Schmalz und Blutwurst schmecken lassen, dann sollten wir das tun können ohne die schrecklichen Leidens-Bilder im Hinterkopf, die Tierschützer in Megaställen oder in Schlachthäusern heimlich gedreht haben. Dann könnten Antibiotika wieder dort wirken, wo sie nötig sind, bei kranken Menschen! Vielleicht bleibt dieser Wunsch erst einmal nur ein schöner Traum, manchmal aber gehen ja auch Träume in Erfüllung – in ganz kleinen Schritten.

Christine Müller-Stosch

jesuspredigt

Was der Junge Micha uns erzählen wollte

Der Altarraum hatte sich in eine Bühne verwandelt. Nicht von selbst, sondern viele Hände der Gemeindemitglieder waren daran beteiligt. Die transportablen Elemente vom Gymnasium in Seelow bildeten einen soliden Bühnenboden, ein großes bemaltes Tuch stellte im Hintergrund einen Berg dar – und an den Seiten, wuchsen da Palmen?
Auf dem Tuch war der Eingang in eine Felshöhle abgebildet. Felshöhlen kommen oft in biblischen Geschichten vor. In ihnen werden Menschen geboren, hier wird gelebt, manchmal dienen sie auch als Versteck, hier werden Tote begraben.
Aber hier ging es um das erste Kapitel – um die Geburt. Nein, die kam später. Es ging erst einmal um die Geschichte davor, um die Weissagungen – die der alte Nathan weitersagte – , um die Verkündigung an Maria, die der kleine Hirtenjunge mithörte, um die Geschichte vom verlorenen Schaf. Es ging darum, teilen zu üben, einer Verheißung zu folgen, eine Lebenssehnsucht zu verwirklichen. Warum sonst machten sich die drei Weisen auf den Weg?
Und auch Maria und Josef machten sich auf den Weg, mit ihnen der Hirtenjunge Micha mit seinem Vater und seinen Schafen. So entwickelte sich die Weihnachtsgeschichte in der Dorfkirche von Lietzen in pantomimischen Bildern, die von der Gruppe der Vorleserinnen getragen und erläutert wurden.
So wird in jedem Jahr die alte Geschichte neu lebendig: indem wir (klein und groß, jung und alt) sie spielen, rezitieren, singen, glauben. Na, was sonst? Jesus wurde geboren, ein Mensch wie wir alle, und Gottes Kind, wie wir alle. In jedem Jahr zu Weihnachten erinnern wir uns gegenseitig neu daran – und fühlen uns miteinander und in Gott geborgen.

Erika Stürmer-Alex
„Ich liebe Gottesdienst“
Unter dieser Überschrift haben wir uns im Gottesdienst-Team getroffen. Wir möchten wieder neu Mut machen, sich aktiv in den Gottesdienst einzubringen, damit man sich persönlich angesprochen fühlt. In den Gottesdiensten wird viel gesungen. So manch eine, so manch einer hat da auch sein Lieblingslied. Oder es gibt ein Lied, welches einen gerade bewegt und das man gerne mit anderen zusammen im Gottesdienst singen würde. Dann liegt es doch nahe, ein paar Tage vor dem Gottesdienst bei Frau Mielke oder auch bei uns Lektoren, wenn wir die Gottesdienste halten, anzurufen und uns diese Liedwünsche mitzuteilen! Gerne können wir dieses Lied dann gemeinsam singen. Ich persönlich freue mich immer, wenn ich Gottesdienste vorbereite, dass ich die Lieder aussuchen kann, die ich besonders schön finde.
Unsere Gottesdienste sind ein Ort des Gebetes. In der Fürbitte bringen wir stellvertretend für andere unsere Anliegen vor Gott. Auch hier unsere Bitte, wenn es Gebetsanliegen gibt, etwas, was einen umtreibt oder jemandem am Herzen liegt, persönlich, in der näheren Umgebung oder in der weiten Welt, das in die Fürbitte aufgenommen werden sollte, dann bitte anrufen!
Unsere Gottesdienste werden umso lebendiger, je mehr Gemeindeglieder darin mitwirken. Nach einer „Übungsstunde“ gibt es jetzt in Marxdorf einige Frauen, die im Gottesdienst die Epistel lesen. Darüber freuen wir uns sehr!

Jutta Krause

kreuznebel

2 x Erinnerung an den Konfirmandengottesdienst vom 15. Februar 2015 in der Lietzener Dorfkirche

Was mir besonders gefallen hat: die Auswahl der Lieder.
Ich liebe die Lieder von Paul Gerhardt – aber an diesem Tag habe ich erlebt, dass mich ein schneller, tänzerischer Rhythmus am noch etwas müden Vormittag fröhlich belebt. „Kommt, sagt es allen weiter …“ wie ein Fanfarenstoß zur Eröffnung. Und als zweites Lied eilt „Alles, was ist, das wird vergehn, Gott, deine Liebe, wird bestehn. Aje, eja ja je“ hinterher und zieht mich mit in einen Wüstentanz.
Der Psalm 18 war gut ausgewählt, das Glaubensbekenntnis von Bonhoeffer erinnert daran, dass wir Gottes Liebe verwirklichen sollen und auch können.
„Wie ein Fest nach langer Trauer“ wurde dann als nächstes Lied gesungen – „so ist Versöhnung“ – hat mir Zuversicht gegeben: Ja, so ist es.
Dann „Laudato si“ wie ein tänzerisches Hinausgehen in die Woche mit „Sei gepriesen“, Herr, du hast mir das Leben geschenkt.
Die Konfirmanden hatten sich aus der Bibel Vorbild-Menschen für Verhaltensweisen, die für sie Vorbild sein könnten, ausgesucht:
Lydia – die Einladende + David – der Singende, Gott Preisende + Maria – die auf Gott Vertrauende + Paulus – der Fragen stellende + Johannes – der Teilende + Je-remia – der Mahnende + Abraham – der Bittende + Timotheus – der Gehende.
(Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Konfis ein paar persönliche Worte zu den Personen sagen, die sie sich ausgesucht haben und die ihnen offensichtlich wichtig geworden sind.)
Geht in die Welt und tut nach meinen Worten, so entlässt Jesus seine Zuhörer, und so entlässt uns dieser Gottesdienst.
Die Konfirmanden haben jedem ihrer ausgewählten Vorbilder eine Haus-Höhle gebaut: aus Schuhkartons sind kleine, anschauliche Bühnenbilder entstanden, mit Gleichnissen der dargestellten Personen.
Die bleiben nun in der Kirche, zu Füßen des Altars, währenddessen wir, die Gemeinde, gestärkt in unsere neue Woche gehen. Danke für das Geschenk dieses Gottesdienstes.

Erika Stürmer-Alex

Schon der Blick
auf das Liedblatt zeigt: Dieser Gottesdienst lässt uns unvorhersehbare Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft ahnen – anstelle vorbestimmter Heilspläne: viel Neues.
Von den sieben gesungenen Liedern sind vier noch zu neu für unser gemeindliches Gesangbuch, für und von Konfirmanden mitreißend tempogesteigert musiziert, je nach Altersklasse kaum mehr einholbar. Das Wechselgebet nach Psalm 18, in freier Auswahl herausgelöst aus einem der grausamsten Rachepsalmen überhaupt, ist verfasst in unserer Alltagssprache und wirkt authentisch, ungewohnt neu wie heute so manches.
Für erfahrene Gemeindeglieder ist sie zwar erwartet, doch immer wieder überraschend: die künstlerische Eigenleistung der Konfirmanden, dieses Mal kreativer denn je. Sie miniaturisierten acht Schlüsselszenen aus acht Lebensläufen biblischer Gestalten und inszenierten sie samt Kulissen und Darstellern komplett in Schuhkartons, jeder mit je eigenem Regiestil – realistisch, abstrahierend, symbolistisch oder expressiv – sozusagen Lego-Versionen der eichenhölzernen Evangelien-Konturen in der Neuzeller Klosterkirche.
Völlig neu und doch so naheliegend dann das Fürbittgebet der Konfirmanden: Jede und jeder nennt uns ihr/sein privates Gebetsanliegen, nicht abgestimmt, nicht abgelesen – so viel spontane Freiheit war noch nie. Dabei stellte sich (mit einer Ausnahme) eine familiäre Eintrübung bei allen als Sorgenschwerpunkt heraus. Ob jeder der sieben seine momentane eigene Seelenlast fürbittend vor Gott bringen wollte? Als Mitglied der elternhäuslichen Gemeinschaft? Oder empfinden sich diese jungen Menschen auswegsuchend mitbetroffen von der aktuell leidvollen Situation einer einzelnen Familie? Das eine ehrt sie wie das andere.
Nur einer von acht Konfirmanden widmete sein Fürbittgebet einem überpersönlichen Notstand unserer europäischen Gegenwart, nämlich den Flüchtlingstragödien im Mittelmeer und anderswo. Er sprach das an, was anderntags am Rosenmontag auf einem Düsseldorfer Karnevalswagen monumental veranschaulicht wurde: das Kentern eines überfüllten Flüchtlingsbootes mit der Aufschrift „Das ist der wahre Untergang des Abendlandes“ – jedenfalls des christlichen Abendlandes. Darf Kirche sich in Politik einbringen? Wenn nicht sie – wer denn sonst?
Umso folgerichtiger erschien es in diesem Gottesdienst, das traditionslästige Apostolische Glaubensbekenntnis zu ersetzen durch die weltwirklichkeitsnahe Gottes-wahrnehmung Dietrich Bonhoeffers. Welch ein Kontrast zwischen beiden Texten! Im Glaubensbekenntnis: Die geschichtliche Tat Jesu, nämlich seine Verkündigung des Gottesreiches, verschwindet gänzlich zwischen seiner Geburtslegende und dem Passionsbericht; ein reichspolitischer Konzilskompromiss der spätrömischen Imperial-Kirche. Demgegenüber spricht aus den Worten Bonhoeffers die existenzielle Erfahrung, dass Gott uns unerforschlich und doch nahe bleibt – paradox, aber erlebbar.
Ist es verantwortbar, Gott in einer höheren Welt anzusiedeln als der unseren? Das verwissenschaftlichte Weltbild von heute prägt auch all das, was unsere Jugendlichen künftig unter „Wirklichkeit“ verstehen werden. Für einen ernstzunehmenden Wahrheitsanspruch reicht eine geheiligte Lehrtradition nicht mehr aus. Im je eigenen Leben bewährt und beweist sich die Glaubhaftigkeit eines Glaubens.
Die Kollekte des Konfi-Gottesdienstes ging an das sogenannte Gemeinschaftswerk – eine landes- und freikirchliche Initiative zur Missionierung der neuen Bundesländer. So konnten wir unsere eigene Missionierung mitfinanzieren. Warum kommen unsere Kollekten-Scherflein eigentlich überwiegend innerkirchlichen Zwecken zugute?


Glaubensbekenntnis von Dietrich Bonhoeffer

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Klaus Stermann

 

Für jeden etwas dabei:
28.02./01.03.: KInderBIbelWOchende Nr. 1 (Neuentempel)
15.03.: Gottesdienst zum Weltgebetstag (Marxdorf)
29.03.: Kreuzweg der Jugend (Lietzen) und
Mozart-Requiem (Seelow)
05.04.: Ostermorgen (Neuentempel)
06.04.: Osterkonzert (Lietzen)
24.-27.04.: KonfiRüste (Boltenhagen)
24.05.: Taufe/Konfirmation/Einsegnung (Neuentempel)
21.06.: Verabschiedung von Pf. Matthias (Neuentempel)
25.06.: Abschluss des Schuljahres
28.06.: Sommerkonzert (Lietzen)
10.07.: Konzert mit KARIOLLE (Görlsdorf)
30.08.: Bläserkonzert in unserem Pfarrsprengel
12./13.09.: KInderBIbelWOchende Nr. 2 mit Gottesdienst zum Schulbeginn (Neuentempel)

Begleiten

können wir 5 junge Menschen, denen wir u.a. mehrere fantastisch gestaltete Gottesdienst während Ihrer Kindergruppen- und KonfiZeit zu verdanken haben, an ihrem ganz besonderen Tag: Pfingstsonntag, 24.05., werden Sarah Celine Graja, Maja Luisa Koppe (beide aus Seelow), Alida Knust (Lietzen), Aaron Zacharias Matthias (Neuentempel) und Alexander Seelig (Carzig) in der Kirche zu Neuentempel getauft bzw. konfirmiert und gemeinsam eingesegnet. Wir wünschen ihnen und ihren Familien einen fröhlichen Festtag und Gottes reichen Segen:
„Mögest du in deinem Herzen so manchen reichen Lebenstag in Dankbarkeit bewahren. Mit den Jahren wachse jede Gabe, die Gott dir einstverliehen – um alle, die du liebst, mit Freude zu erfüllen. In jeder Stunde, Freud‘ und Leid, lächelt der Menschgewordene dir zu – bleib du in seiner Nähe.“

 

Das Osterkonzert

findet wieder am Ostermontag (6. April 2015) statt. Da in diesem Jahr in vielen Veranstaltungen des Landes an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren ge-dacht wird, wird sich auch unser Konzert in dieses Gedenken einreihen.
Wir singen die „Ostergeschichte“ von Max Drischner. Max Drischner wurde 1891 in Prieborn/Schlesien geboren und starb 1971 in Goslar. Nach Theologie- und Musik-studium wirkte er als Kantor und Organist in Brieg/Schlesien. Als Brieg 1945 zur Festung erklärt wurde, floh er Ende Januar ins Glatzer Bergland, wo er die „Oster-geschichte“ komponierte. Bis zu seiner Ausweisung 1946 wirkte er wieder im zer-störten Brieg, wo er noch unter schwierigsten Bedingungen die „Ostergeschichte“ uraufführen konnte.
Drischners Kirchenmusik zeichnet sich dadurch aus, dass sie verschiedene Ausfüh-rungsmöglichkeiten bietet – je nach Möglichkeiten des Chores. In der „Ostermusik“ können alle Solopartien von Chorsängern übernommen werden. Unser Chor ist in der Lage, diese Form der Aufführung zu leisten. So wird zum Beispiel Thilo Rotzoll – wie schon bei der Weihnachtsgeschichte – die Partie des Evangelisten singen. Au-ßerdem werden bekannte Osterlieder gesungen, und es besteht auch die Möglich-keit zum Mitsingen. Es wird herzlich zu diesem Konzert eingeladen.
Barbara Krüger

Aufgeführt

wird Mozarts Requiem am Palmsonntag, dem 29.03. um 17:00 Uhr in der Seelower Stadtkirche. Es ist sein meistaufgeführtes kirchenmusikalisches Werk von überirdischer Schönheit und letzter, großer Kraft. Mozart verstarb über dieser Komposition, die sein Schüler Franz Xaver Süßmayr vollendete. Johann Adolf Hasses Miserere, ein ebenso wunderbares wie eingängiges Werk, werden die Solisten vortragen. Beide Stücke passen liturgisch in die Karwoche.
Gemeinsam mit dem Brandenburgischen Konzertorchester Eberswalde und jungen, hervorragenden Solisten aus den Berliner Opernhäusern freuen wir uns auf Ihr Kommen!

Der Vorverkauf findet sowohl im Seelower Pfarramt (03346 80590) als auch in den beiden Geschäften „Nußschale“ (03346 855 0942) und „Uhren und Schmuck Göbel“ statt. Telefonische Reservierung ist möglich.
Eitnritt: 15,- Euro / Kinder 10;- Euro

 

Gesungen

haben die Kindergruppen in Lietzen und Neuentempel in der Epiphaniaszeit wieder bei älteren Gemeindegliedern. Dabei bekommen die Kinder Süßigkeiten geschenkt – und auch Geld. Dieses Jahr haben wir insgesamt 80,00 € gesammelt. Eine Hälfte verbleibt in unseren Gemeinden für die Arbeit mit Kindern, die andere Hälfte geben die Kinder an „Brot für die Welt“. Für diese Aktion wurde in der gesamten Weihnachtszeit in unseren Gemeinden die fantastische Summe von 1. 952,26 € gespendet. Allen Geberinnen und Gebern herzlichen Dank!

Unbedingt

einmal auf die Internetseite unserer Gemeinden schauen: www.lznt.de . Dort gibt es jeden Tag ein Gemälde zu sehen und die passende biblische Geschichte dazu. Das Projekt heißt „Bild und Bibel“ und läuft noch bis zum 31.10.2015.

Gefunden

wurde noch niemand, der die Kirche in Diedersdorf zu den Gottesdienst mithilft vorzubereiten. Derzeit übernehmen das Kirchenälteste aus Neuentempel und Worin, die jedoch auch schon die Kirchen in den eigenen Dörfern „versorgen“.

Smartphone – fähig

ist unser Gemeindeforum seit einiger Zeit. Wer eine entsprechende Adresse ans Pfarramt schickt (Mielke.Matthias@t-online.de), erhält das gesamte Gemeindeforum aufs Tablett oder Smartphone.

Von Brüchen und Wundern“!
Kreiskirchentag am 20. September, 10:30-16:00 Uhr
zwischen Marktplatz und Marienkirche in Frankfurt (Oder)

Von Brüchen und Wundern – unter diesem Motto feiert unser neuer Kirchenkreis Oderland-Spree seinen ersten Kreiskirchentag am 20. September 2015 in Frankfurt (Oder). Auf ihm wagen wir einen Rückblick auf die vergangenen Jahre: 25 Jahre politische Wende in Ostdeutschland, 25 Jahre Kirche in der neuen Gesellschaft. In dieser Zeit ist manches Liebgewordene ab- oder umgebrochen, und gleichzeitig sind eine Vielzahl Wunder geschehen. Und auch in unserem neuen Kirchenkreis soll das Wunder geschehen, dass eine lebendige Gemeinschaft wächst. Dazu wollen wir beim Kirchenkreistag aufeinander zugehen, Erfahrenes und Erlebtes teilen und Hoffnungen und Herausforderungen gemeinsam tragen:
Der Kirchentag soll 10:30 Uhr auf dem Marktplatz beginnen. Für eine Verpflegung ist anschließend an zahlreichen Ständen auf dem Markt der Möglichkeiten gesorgt. Für die Kinder gibt es ein spannendes Programm mit dem Kinderzirkus Adesa, und die Jugend ist mit einem eigenen Cafe beteiligt. Ein Bühnengespräch und viele kleine Gespräche widmen sich dem Thema. Und den Tag über begleiten uns Chöre und Bläserchöre und sogar das deutsch-polnische Jugendorchester. Ein kleines Wunder werden wir auch versuchen: Zur Abschlussandacht um 16 Uhr am Ufer der Oder soll eine selbst tragende, 4 m hohe „Leonardo-Brücke“ aus sechzig Holzbrettern entstanden sein, die aus allen Gemeinden zusammengetragen werden.
Das Thema des Kreiskirchentages „Von Brüchen und Wundern“ lädt schon im Vorfeld zum Nachdenken und Gespräch ein. Jede Gemeinde ist gebeten, zu überlegen, welche Brücke und Wunder sie erlebt hat, und ein Foto dazu auszuwählen und mit einem kurzen Begleittext zu versehen. Diese Fotos werden dann in einer Präsentation in der Marienkirche gezeigt.
Freuen Sie sich mit uns auf den Kreiskirchentag – möge er uns allen mindestens ge-nau soviel Kraft schenken, wie wir in ihn hinein geben!
Mit herzlichen Grüßen im Namen der Vorbereitungsgruppe ,

Frank Schürer-Behrmann                                 Thomas Schüßler
Superintendent                                     Öffentlichkeitsbeauftragter
„Honig im Kopf“
Am Anfang des Films kann man noch darüber lächeln, dass Amandus seine verstorbene Frau bei der Polizei als vermisst meldet. Als er jedoch die Küche des Hauses, in dem er mit seinem Sohn Nico, dessen Frau Sarah und seiner Enkelin Tilda lebt, beinahe abfackelt und bald darauf auf einer Hausparty ein brandgefährliches Chaos anrichtet, fällt das Wort „Pflegeheim“. Die elfjährige Tilda will verhindern, dass ihr geliebter Großvater in ein Heim umziehen muss. Und so kommt sie auf die Idee, klammheimlich mit ihm in Richtung Venedig aufzubrechen. Dort hatte der Großvater seiner Frau einen Heiratsantrag gemacht und glückliche Tage erlebt.
Es gehört Mut dazu und eine gehörige Portion Selbstvertrauen, um eine Tragikomödie über eine Familie zu drehen, in der ein Mitglied an Alzheimer erkrankt ist. Der Regisseur und Schauspieler Til Schweiger hat sich das zugetraut. Sein Film trifft mitten ins Herz, Lachen und Weinen liegen nahe beieinander. Ich habe diesen zugleich märchenhaften und berührenden Film vor einigen Tagen gesehen und will ihn empfehlen. Der Komiker Dieter Hallervorden spielt den Großvater von Tilda, der zusehends die Orientierung verliert und dem Vergessen anheimfällt. Das macht er grandios, auch und gerade bei den Szenen, in denen Peinlichkeiten nicht ausgespart werden. (Auf die Frage von Tilda, wie es ist, wenn man alles vergisst, sagt der Großvater, es ist wie „Honig im Kopf“.) Trotz mancher unwahrscheinlicher Situationen, die offenbar ganz bewusst eingebaut worden sind, bleibt immer im Mittelpunkt die Liebe der Enkelin zu ihrem Opa. Tilda hält unbeirrt daran fest, dass der Großvater noch Herausforderungen und Möglichkeiten zur Erinnerung braucht, und damit schenkt sie ihm auf der ereignisreichen Reise in den Süden für eine kurze Zeit Freude und Lebenslust. Ihr fällt immer noch etwas ein – mit Geduld und Humor geht sie in seine Welt hinein und holt ihn da ab, wo er gerade ist. Nur als er dann wieder einmal wegläuft („zum Lido, zum Strand“) und als er sie nicht mehr erkennt, wird die ganze Bitternis dieser Geschichte deutlich. Die Krankheit ist unumkehrbar, eine Veränderung zum Guten nicht in Sicht. Tilda zeigt ihren Eltern und uns, den erwachsenen Zuschauern, dass es möglich ist, eine Brücke zu dem Menschen zu bauen, der sich immer mehr in seine eigene Welt zurückzieht. Dass das ganz und gar nicht leicht ist, dass es dazu viel Liebe und Humor braucht, das zeigt dieser Kinofilm. Manchmal schrammt der Film nahe am Klamauk vorbei, jedoch gibt es viele stille Momente, in denen Wahrhaftigkeit und echtes Gefühl den Zuschauer berühren.
Viele Menschen sind selbst betroffen und müssen sich damit auseinandersetzen, dass ihr Vater oder ihre Mutter an dieser Krankheit leidet. Ich kenne etliche Menschen, die sich davor fürchten, selbst diese Krankheit zu bekommen – ich gehöre dazu. Deshalb halte ich es für wichtig, sich zu informieren und sich auch einmal eine solche Geschichte zuzumuten. Sie ist traurig, und sie handelt von Liebe.

Christine Müller-Stosch