Forum Dez. – Feb. 2012

Gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Apropos: Krippenspiel

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Geheimnisvolle Dinge tun sich in der Kirche zu Marxdorf: Helle Scheinwerfer, großer Vorhang, bezaubernde handgemalte Bühnenbilder, laute Stimmen und aufgeregtes Probengekicher. Fehlen nur noch der Chor der Kinder und die Instrumente – und los kann es gehen mit unserem diesjährigen Krippenspiel.

Streichen Sie sich den IV. Advent dick rot im Kalender an; denn da werden wir alle den „Lohn der Mühen“ erleben: Das Schattenspiel zur Weihnachtsgeschichte. Beginn ist um 14.30 h in der Sporthalle mit der legendären Marxdorfer Kuchentafel. Gegen 16.00 h geht nicht der Vorhang auf, sondern der Vorhang zu, und das Spiel kann beginnen (in der Kirche).
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an diejenigen, die dieses besondere Krippenspiel mit vorbereitet haben: Desiree Ilgenstein, Barbara Krüger, Arite Lubisch, Heike Prager, Christine Volmer, Angelika & Martin Wilde. Und an diejenigen, die sich mit großem Elan jeden Freitag zu den Proben in der Marxdorfer Kirche einfinden!
Pfn. R. C. Mielke

In den kommenden Wochen erleben wieder Mitglieder unserer Kirchengemeinden ganz besondere Festtage: 

Am III. Advent wird Pfarrer J.-R. Matthias im Gottesdienst (in Seelow) in seinen Dienst als Schulpfarrer eingeführt.
Frau Karola Post wird sich am selben Tag in Diedersdorf zu Jesus Christus bekennen und taufen lassen.
Zum Jahresende feiert das Ehepaar Würtz aus Marxdorf Diamantene Hochzeit.
Das neue Jahr beginnt mit einem 20jährigen Taufgedächtnis der Schwestern Anja und Tina Rahnenführer und der Taufe des kleinen Phil.

Mit den Worten eines irischen Segens wünschen wir:
„Mögest du in deinem Herzen
so manchen reichen Lebenstag
in Dankbarkeit bewahren.
Mit den Jahren wachse jede Gabe,
die Gott dir einstverliehen – um alle, die du liebst,
mit Freude zu erfüllen.
In jeder Stunde, Freud‘ und Leid,
lächelt der Menschgewordene dir zu – bleib du in seiner Nähe.“

Weihnachtskonzert am 28.12. in Lietzen
Konzert des Lietzener Chores, unterstätzt durch Instrumente:
Carolin Hanke, Christian Knopf-Albrecht – Violine
Sabine Grauel – Cello
Kristin von campenhausen – Orgel
Kantaten „In dulci jubilo“ von Dietrich Buxtehude und „Freude
über alle Freude“ von Johann Christoph Frauenholtz
Blockflötenmusik, gespielt von Hanna Wendorff sowie bekannte
Chorlieder

Ausflug der Seniorenkreise

Am 28. September 2011 waren die Seniorenkreise der Pfarrsprengel Neuentempel und Lietzen zu einemAusflug nach Mittenwalde eingeladen. Mit drei Kleinbussen ging es pünktlich um 10:30 Uhr am Treffpunkt „Grüner Wald“ an der B 1 los. Es nahmen cirka 20 Senioren daran teil. Dieses Mal hatten wir zwei Ziele, als erstes haben wir uns die Pfarrkirche St.Moritz in Mittenwalde angeschaut. Der heutige Pfarrer hat uns viel über die Geschichte der Pfarrkirche erzählt. Na eigentlich waren es ja drei Ziele.

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Nach einer dreiviertelstündigen enAutofahrt waren wir in Schenkendorf angekommen. Im Strandhaus am Krummensee wurden wir schon erwartet. Jeder hatte sein Menü schon vorher ausgewählt, so ging es ziemlich schnell mit dem bestellen. Allen muß es auch wohl gemundet haben, denn die Teller waren leer. Die meisten hatten sich für Fisch entschieden. Wir haben nach dem Mittagessen einenVerdauungsspaziergang zum Krummensee gemacht, welcher nur ein paar Schritte vom Strandhaus entfernt ist. Nach einer halben Stunde ging die Fahrtweiter zumnächsten Ziel, die Pfarrkirche in Mittenwalde.

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Die Führung durch den heutigen Pfarrer hat uns viel über die Geschicht der Kirche erfahren lassen. Mich persönlich hat der wunderschöneAltar beeindruckt. Dort hat am30. November 1651 der uns allen sehr bekannt Paul Gerhardt seinAmt als Pfarrer
angetreten. Die frühen Erfahrungen von Krieg, Krankheit und Tod prägtenGerhardt.
Das spiegelt sich besonders in seinenGedichtenwider, die in ihrer Schlichtheit, Gefühlswärme und Singbarkeit zu Volksliedern geworden sind. Ob er Eigenes schuf oder aus den Psalmen der Bibel schöpfte, ob er die lateinischen Hymnen einesArnulf
von Löwen oder die Gebete JohannArndts seinen Liedern zu Grunde legte, stets gelang es ihm, den bekannten Inhalt emotional zu bearbeiten. Gegen 15:00 Uhr erwartete uns eine liebevolle vorbereitete Kaffeetafelmit selbst gebackenemKuchen imHeimatmuseum. Nach einemRundgang tratenwir dieHeimfahrt an. Alle sind wohlbehalten wieder zu Hause angekommen.
Für diesen wunderbaren Tag möchten wir uns bei den Kraftfahrern und unserer Pfarrerin, welche alles so gut organisiert hat, bedanken.
(S.Karnstedt,Marxdorf)

Fröhlich soll mein Herze springen, Paul Gerhard

1. Fröhlich soll mein Herze springen
dieser Zeit, da vor Freud
alle Engel singen.
Hört, hört, wie mit vollen Chören
alle Luft laute ruft:
Christus ist geboren!

2. Heute geht aus seiner Kammer
Gottes Held, der die Welt
reißt aus allem Jammer.
Gott wird Mensch dir, Mensch, zugute,
Gottes Kind, das verbind’t
sich mit unserm Blute.

3. Sollt uns Gott nun können hassen,
der uns gibt, was er liebt
über alle Maßen?
Gott gibt, unserm Leid zu wehren,
seinen Sohn aus dem Thron
seiner Macht und Ehren.

6. Ei so kommt und lasst uns laufen,
stellt euch ein, groß und klein,
eilt mit großen Haufen!
Liebt den, der vor Liebe brennet;
schaut den Stern, der euch gern
Licht und Labsal gönnet.

Ein Wort zu unseren Kirchen…
In Lietzen schweigen seit Monaten die Glocken. Wie im Forum schon erwähnt wurde, ist der Glockenstuhl nicht korrekt errichtet. Im Herbst stellte sich sogar heraus, dass er falsch ausgerichtet ist.
Der GKR Lietzen-Marxdorf hofft, dass in den Dezemberwochen die letzten Vorarbeiten abgeschlossen werden und die Sanierung beginnen kann.
Auch in Görlsdorf gibt es Einschränkungen: Aufgrund des Steinschlags am Turm und des miserablen Zustandes des Dachtragwerks hat der GKR Neuentempel-Görlsdorf beschlossen, Warnhinweise an der Kirche anzubringen. Entgegen den Meldungen in der Presse ist die Kirche NICHT baupolizeilich gesperrt! Nachdem der zuständige Berater des Kirchlichen Bauamtes, ein Vertreter des Ingenieurbüros und auch die Mitarbeiterin der Denkmalbehörde vor Ort waren, ist nun klar: Die Hinweise sollten
bleiben, die Kirche kann in Ausnahmefällen genutzt werden und die Statiker sollen das Ausmaß und die Folgen der Schäden beurteilen.
Ich habe gemerkt: Schweigende Glocken und Flatterbänder um die Kirche fallen allen im Dorf auf, und macheine/r, der/die ansonsten nicht in die Kirche geht, fragt: „Was ist da eigentlich los?“ Gut zu hören, dass vielen Mitmenschen die Kirchen in unseren
Dörfern wichtig sind – schließlich sind sie die besten Zeugen für die Geschichte in unserer Region.
(Pfn. R. C. Mielke)

Goldgelbe Herbstgrüße aus der Arche Noah

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Liebe Gemeinde,
aus dem Alltag der Kinder heute ist eine Menge Naturwissenschaft verschwunden. Der moderne Pfannkuchen von heute ist in eine Plastikflasche eingehüllt und muss dann zu Hause nur noch in die heiße Pfanne gedrückt werden- fertig. Doch es wird weder gewogen, gemessen noch Mengen berechnet.
In unserer Kita ist das anders! Die vielen Erntedankgaben, auch aus den Nachbargemeinden haben wir mit den Kindern und der Unterstützung einiger Eltern konserviert und aufgebraucht. Mit einem Apfelfest haben wir das Thema Ente-Dank abgeschlossen. 260 Kilo Äpfel wurden geschüttelt, aufgelesen in Kisten verpackt und zum Mosten gebracht. Die Erzieher haben mit den Kindern Kuchen und Plätzchen gebacken. Kartoffeln und Kürbisse wurden gewogen und nach Größe sortiert. Unsere großen Kinder haben für die kleinen Stullen geschmiert und Obst-Salat zubereitet.
So ist es uns mit viel Spaß und Neugierde gelungen, die Naturwissenschaft wieder ein Stück zurückzuholen. Nach langem Planen, vielen Gesprächen und Ideensammlungen, können wir endlich auch in unserer Kita eine Vollzeitverpflegung anbieten. Alle Kinder
essen auch zum Frühstück und Vesper gesunde und abwechslungsreiche Kost. Brottaschen werden nicht mehr benötigt. Das ist ein weiteres Qualitätsmerkmal für unsere Kita. Wer von Ihnen, liebe Gemeinde-Mitglieder uns bei der Versorgung der Kinder unterstützen will, kann sich in der Kita melden. Wir suchen noch ehrenamtliche
Helfer, die Kuchen oder Brot backen oder Naturalien abzugeben haben.
Die Grundsteinlegung für unsere neue Arche war für alle ein aufregendes und spannendes Erlebnis. Viele Gäste sind gekommen. Familie Kraus aus der Partnergemeinde Rumeln haben den weiten Weg nicht gescheut, um dieses freudige Ereignis mit und zu feiern. Sie haben auch wieder einen weiteren „Baustein“ in Form einer Geld-Spende übergeben.
Dafür bedanken wir uns sehr herzlich. Bedanken möchten wir uns auch für die Geld-Spenden in Höhe von 159 € der Gemeinde Marxdorf und von 95,00 € der Gemeinde Lietzen sowie von 30,00 € aus dem Pfarrsprengel Neuentempel. Von diesem Geld haben wir neue Bilder-Fach-und Sachbücher gekauft, die unsere Kinder zu Weihnachten bekommen. Für mich sind die Spenden auch ein Zeichen dafür, dass viele Menschen unserer Kita sehr gewogen sind. Sie unterstützen dadurch unsere tägliche Arbeit mit den Kindern und lassen uns zu dem werden, was einen evangelischen
Kindergarten ausmacht. Bei uns fühlen sich Kinder und Eltern und Mitarbeiter angenommen. Das ist die Voraussetzung für gelingendes Leben und Lernen und ein Gemeinschaft förderndes Miteinander. In herzlicher Verbundenheit
S. Röllig-Silex und das Kita-Team

FÜR JEDEN WAS DABEI
11.12.: Einführung des Schulpfarrers J.-R. Matthias in Seelow
18.12.: Krippenspiel in Marxdorf
28.12.: Festliches Weihnachtskonzert in Lietzen
13.01.: Treffen Team „Arbeit mit Kindern“
19.01.: Vorbereitung Klausurtagung GKR
21.01.: Tag der offenen Tür Johanniter-Gymnasium Wriezen
26.01.: Kino in der Kirche „20 x Brandenburg“
13.-17.02.: Bibelwoche in Marxdorf (Die Psalmen)
03.03.: Klausurtagung unserer GKR
11.03.: Ältestenrüste in Seelow
23.03.: Kreissynode
24./25.03.’12: Kinderbibelwochenende in Neuentempel
01.04.: Ökumenischer Kreuzweg
12.-15.04.: Konfi-Rüste in Zingst
13.05.: Kreischortag
03.06.: Konfirmation in Lietzen
03.-09.09.: Visitation des KKR in unseren Pfarrsprengeln

Stichwort: Die neue Situation in unseren Pfarrsprengeln
Seit dem 01.08. ist Pfarrer Matthias aus dem „normalen“ Pfarrdienst ausgeschieden und bekleidet eine Stelle als Schulpfarrer in Seelow und Letschin. Ein kleiner Teil seiner Anstellung (20 %) verbleiben in unseren Kirchengemeinden. Pfarrer Matthias arbeitet nach wie vor u. a. in der Konfirmanden- und Jugendarbeit in den Pfarrsprengeln Lietzen, Neuentempel & Seelow mit und hält in größeren Abständen Gottesdienste in unseren Gemeinden und in Seelow. Aus der Arbeit mit Kindern ist Pfarrer Matthias aufgrund der veränderten Anstellung ausgestiegen.
Pfarrerin R. C. Mielke hat seit dem 01.08. beide Pfarrstellen, Lietzen & Neuentempel, inne, wobei sich der Umfang der Anstellung (50 %) nicht erhöht. Diese geänderten Voraussetzungen haben zur Folge, dass manches Gewohnte in unseren Kirchengemeinden anders werden wird. So gibt es vermehrt Sonntage, an denen in unseren Gemeinden kein Gottesdienst angeboten wird. Alle sind dann herzlich eingeladen, den Gottesdienst in Seelow zu besuchen. Die Besuche zu den Geburtstagen finden nun in der Regel ab dem 80. Lebensjahr statt. Den Fasching der Kinder in unseren Gemeinden müssen wir ebenfalls aufgeben. Dankenswerterweise finden sich immer wieder Gemeindeglieder, die Aufgaben übernehmen. So übernimmt zum Beispiel
Herr Hartmut Ammer die Verwaltung aller 7 kirchlichen Friedhöfe unserer Gemeinden (Grabgebühren- und Grabmalrechnungen schreiben, Rüttelproben vornehmen – beinhaltet NICHT die Friedhofspflege).
Hier sei allen Kirchenältesten herzlich gedankt, die sich in dieser Zeit des Umbruchs mit Mühe, Geduld und Gedanken für die Zukunft aller unserer Kirchengemeinden einsetzen!

„Herr, bleibe bei uns!“ von Christine Müller-Stosch
Was müssen wir in diesen Wochen wieder erleben, wenn wir uns auf den Straßen in Berlin oder anderswo bewegen: Verkaufsbuden werden aufgebaut, erleuchtete Sterne an die Einkaufstempel gehängt, übergroße Pyramiden stehen schon dort, wo Amüsierlaune und Kauflust angekurbelt werden sollen. Manchmal tut das richtig weh, wo doch der Ewigkeitssonntag und der 1. Advent noch weit vor uns liegen! Es scheint so, als ob es in manchen gesellschaftlichen Bereichen eine Verabredung gibt, „auf Teufel komm’ raus“ die Leute zum Kaufen anzukurbeln. Und wann, wenn nicht jetzt, wo das Licht sich rar macht, wo der „Totensonntag“ mit seinem unangenehmen Thema noch bewältigt werden muss, ehe das „Kling, Glöckchen, klingelingeling“ endlich weithin schallen darf… Das klingt böse, und manchmal ist mir das Kopfschütteln näher als das Verständnis. Verständnis wofür? Vielleicht für uns alle, die wir uns vor der Dunkelheit fürchten, vor dem Tod derer, die wir lieben, vor unserem eigenen Sterben.
Dass wir endlich sind, ist doch eigentlich unfassbar. Und dann halten wir uns eben an Lichtern fest, am Glühwein, an den Familienfeiern und an dem ganzen Drumherum von Weihnachten. Kürzlich habe ich in einem Dokumentarfilm („Die Höhle der vergessenen
Träume“) Wandmalereien gesehen, die Menschen vor 20.000 Jahren in einer Höhle angebracht haben. Bei ihrer Entdeckung war noch der Staub zu erkennen, der beim Aufbringen der Farben heruntergefallen war. Unvergleichlich schön und kostbar sind die Figuren der Tiere, der Höhlenbären, der Büffel, der Pferde und Löwen, die einst in Frankreich gelebt haben. Besonders anrührend die Handflächen der Menschen, die mit roter Farbe neben- und übereinander an einer Stelle angebracht sind.
Was ist ihre Botschaft? Ich erkenne in ihnen Menschen, wie ich einer bin. Sie haben Rituale gebraucht, haben gemeinsam gegessen und gefeiert. Sie haben sogar eine Art „Kino“ hergestellt, indem etliche Tierfiguren mit vielfachen Beinen und Hörnern sozusagen in Bewegung dargestellt wurden und mit tanzenden Fackeln tatsächlich „zum Laufen“ gebracht werden konnten. Sie haben die Schönheit der Geschöpfe um sich herum gesehen und festgehalten – das verbindet uns mit diesen Menschen der Vorzeit.
Sie hatten ebenso wie wir Anteil am Geist Gottes, der dieses Sehen und Erkennen erst möglich macht.
Doch was hat dies nun mit Weihnachten zu tun? Für mich ergibt sich eine Linie von diesen frühen Menschen, unseren Geschwistern, zu uns, die wir ebenso unbedingt Rituale brauchen. Wir wissen nicht, welchem Gott, welchem Geist sie geopfert haben. Als Christen glauben wir daran, dass Gott sich in Jesus Christus gezeigt hat. Er hat uns sein Wort gegeben, wir können es lesen und uns darum bemühen zu verstehen, immer wieder von neuem.
Jesus hat seinen Jüngern gesagt, dass er zwar weggeht, dass er sie aber nicht als Waisen zurücklässt. „Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.“ Starke Worte! Denn das heißt doch, dass er bei den verfolgten Christen in einer chinesischen Hauskirche ebenso ist wie bei den orthodoxen Christen in den Weiten Russlands, mit den armen Betern in den Favelas von Sao Paulo und in einem Gebetskreis in Kalifornien. Wir sind also nicht auf uns selbst gestellt, wir müssen nicht alles kontrollieren und im Auge behalten, wir können aufatmen, da er ja bei uns ist. Wir
sind nicht verwaist! Schön wär’s, wenn wir das in unserem Alltag leben könnten.
Wenn wir wirklich mit dieser Gegenwart Gottes rechnen. Wenn wir uns vom Geist der Wahrheit leiten lassen. Und wenn wir uns von diesem Geist verändern lassen. Die vertrauten Weihnachtslieder können uns ruhig gefallen, und wir dürfen uns auch an den Lichtern erfreuen, die die Dunkelheit der nächsten Wochen heller machen. Wir sollten allerdings den Mut aufbringen, unser eigenes Rennen und Laufen im Blick auf den (Advents-)kalender (!) anzuschauen und mal STOP zu sagen. Es macht mich traurig, wenn ich Menschen begegne, die gar nicht wissen, worum es Weihnachten geht. Und es werden immer mehr, denen die Botschaft vom Heiligen Abend fremd ist. Wenn’s nur irgendwie „feierlich“ ist… Ja, wir alle brauchen Rituale, brauchen Lieder und Zuspruch und freundliche Gaben. Wir sind gut dran, wenn wir wissen, an wen wir uns wenden können, wenn es uns übel ergeht – dann ist das dringende Beten angesagt -, und wenn es uns wohl geht – dann tut es gut zu danken.
Jean Paul hat einen Text geschrieben mit der Überschrift „Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, dass kein Gott sei“. Er beschreibt den Albtraum einer Ich-Person. In diesem Traum steigen tote Kinder aus dem Grab und fragen Jesus: „Haben wir keinen Vater? Und er antwortete mit strömenden Tränen: Wir sind alle Waisen, ich und ihr, wir sind ohne Vater.“ Und als die Toten fragen: „Christus! Ist kein Gott?“, antwortet er: „Es ist keiner.“-„ Oben am Kirchengewölbe stand das Zifferblatt der Ewigkeit, auf dem keine Zahl erschien und das sein eigener Zeiger
war …“ Eine fürchterliche Vorstellung – dass da niemand ist, kein Schöpfer, der seine Geschöpfe liebt, und keine Botschaft an die Lebenden und die Toten. Als der Träumer erwacht, „weinte seine Seele vor Freude, dass sie wieder Gott anbeten konnte – und die Freude und das Weinen und der Glaube an ihn waren das Gebet.“ Dieser Text ist über 200 Jahre alt, und es scheint, als habe der Dichter Jean Paul den Atheismus vorweggenommen, der zur Zeit innerhalb der sogenannten westlichen Welt um sich greift.
In dieser Welt leben wir. In dieser Welt leben Christen ihren Glauben, jeder und jede so gut, wie sie es vermögen. Manchmal müssen sie aushalten, dass andere sie für etwas verrückt halten, für „nicht ganz bei Trost“. Ich finde, dass wir Christen durchaus „bei Trost“ sind. Wenn wir das Wort Gottes ernst nehmen, können wir die Advents- und Weihnachtszeit, ebenso den Übergang in ein neues Jahr, mit innerer Freude und Zuversicht erleben. „Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her“ (Evangelisches Gesangbuch Nr. 16) – diese von Jochen Klepper im dunklen Jahr 1938 geschriebenen Zeilen geben uns dazu ein tröstendes Geleit.

Denen, die Gott lieben,
dienen alle Dinge zum Besten.
Römerbrief 8,28

Herzlichen Dank
allen, die am Tag unserer Silbernen Hochzeit
an uns gedacht haben.
Besonders danken wir unserer Pfarrerin Rahel Charlotte Mielke
für den feierlichen Gottesdienst,
dem Kantor Christian Knopf-Albrecht
für die musikalische Begleitung
und dem Gemeindekirchenrat
Marxdorf-Lietzen für die Glückwünsche.

Thomas und Arite Lubisch
Lietzen , im September 2011

Recht herzlichen Dank allen, die für dieses Gemeindeforum Beiträge verfasst und Zuarbeiten geleistet haben.