Forum Dez. – Feb. 2013

Jahreslosung 2013:
Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“
(Hebräerbrief)

Ein gesegnetes Christfest und ein behütetes, erfreuliches neues Jahr!

Ist das schön, 

dass die 3 Glocken in der Dorfkirche zu Lietzen nach zweijährigem Schweigen wieder zum Gottesdienst und in die Kirche rufen können! Am 3. Advent, bei dem Schattenspiel zur Weihnachtsgeschichte, werden die Glocken festlich und fröhlich wieder in Betrieb genommen. Dazu lädt der Gemeindekirchenrat besonders herzlich ein. Allen, die mitgeholfen haben, dieses längere Projekt umzusetzen, vor allem den Spendern und Spenderinnen, ein sehr

herzliches Dankeschön!

Der neue Glockenstuhl ist gerichtet, Teile des alten sind in der Sakristei zwischengelagert. Aus ihnen soll ein Denkmal auf dem Kirchhof entstehen: Die 4 Erzengel. Frau Erika Stürmer-Alex und Frau Christine Müller-Stosch werden sich dankenswerterweise um die Umsetzung dieser Idee bemühen.
Pfn. R. C. Mielke

Gemeindetelegramm:

Schattenspiel zur Weihnachtsgeschichte

maria-joseph-2011

III. Advent, 16.12., 14.30 h, Dorfkirche Lietzen
Wir beginnen mit einem Kuchenbuffet/ einer Kaffeetafel.
Kuchenspenden sind sehr willkommen!
Um 15.45 h werden dieGlocken endlich wieder erschallen und alle zum Spielbeginn um 16.00 h in die Kirche rufen. Dann erleben wir in 10 kurzen Szenen das Wunder der Heiligen Nacht und haben viele Gelegenheiten, miteinander zu singen bzw. beim Singen zuzuhören.

Die Weihnachtsbäume
in unseren Kirchen erfreuen uns alle. Ein ganz herzlicher Dank an alle, die die Bäume gespendet, aufgestellt, geschmückt und dann auch wieder „entsorgt“ haben!

Die Kirche zu Görlsdorf
muss für öffentliche Zwecke weiterhin geschlossen bleiben. Es ist nach wie vor ein großes Problem, die ca. 54.000,00 € für eine mittelfristige Sicherung aufzubringen, da die Kirchengemeinde z. Bsp. nicht über größere Pachteinnahmen verfügt. Wie der GKR Görlsdorf-Neuentempel vor Beginn der vergangenen Vegetationsphase beschlossen hat, wird nun der Efeu am Turm zurückgeschnitten. Das bringt u.a. ökologische Probleme mit sich.
Dankenswerterweise haben der Ortsbeirat und der Heimatverein Görlsdorf Bereitschaft signalisiert, bei einer Sanierung mitzuwirken.

Weihnachtskonzert am 29.12.2012 um 17 Uhr
„Aufspielen vor dem Christuskind“ war seit dem Mittelalter ein Brauch, um
das Weihnachtsgeschehen besonders festlich zu begehen. Aus diesem
Grund gibt es auch in diesem Jahr wieder das Weihnachtskonzert in der
Lietzener Kirche. Mit Chor- und Instrumentalmusik wollen wir „aufspielen“
und auf diese Weise der Weihnachtsfreude Ausdruck verleihen. Im
Mittelpunkt steht wieder die „Brieger Christnacht“, die Weihnachtsgeschichte
von Max Drischner aus dem Jahr 1945. Die Solopartie des Evangelisten
wird in diesem Jahr von Thilo Rotzoll gesungen.
Alle Mitwirkenden laden herzlich ein!             Barbara Krüger

Gelesen in „Die Kirche“ (37/2012)
„Kirchen sind außen sehr schön. Aber innen ziemlich leer.“ (Friedrich Schorlemmer)
„Der Rasanz der Veränderungen (in unserer Gesellschaft) müssen wir die Gelassenheit der Bewahrung (der Kirchen) entgegenstellen.“ (Udo Mainzer, Leiter des Amtes für Denkmalpflege im Rheinland)

Bitte an das Kirchgeld denken!
Alle Gemeindeglieder, bei denen die Kirchensteuer nicht über das Finanzamt
eingezogen wird, werden herzlich gebeten, das freiwillige Kirchgeld
zu bezahlen. Das betrifft v.a. Rentnerinnen und Rentner. Als Richtwert für
die Höhe dieser Spende gilt: 5 % der Bezüge, die derjenige/diejenige im
Januar eines Jahres erhält. Am zuverlässigsten ist die Überweisung per
Bank (Die Bankverbindungen finden Sie am Ende des Terminteiles.). Dieses
Geld verbleibt zu 100 % in den Kirchengemeinden, wird nicht verwandt
zur Bezahlung hauptamtlich Mitarbeitender, sondern für den „alltäglichen
Bedarf“ (z. Bsp. zum Kauf der Blumen für die Altäre, der Materialien
für die Arbeit mit Kindern, für die Unterstützung der Rüstzeiten und
für vieles andere mehr).
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Auftankzeiten sind wichtig
Zum Auftanken schenkt uns Gott jede Menge Möglichkeiten. Wir müssen sie nur nutzen. Die Besuchstage
(13.9.-16.9.), die wir mit 8 Leuten aus unserer Partnergemeinde Moers Hochstraß erlebten, waren so eine Möglichkeit.
Schon die herzliche Begrüßung im Restaurant Waldhotel war ein schönes Erlebnis. Mögen uns die anderen Restaurantbesucher den kurzzeitigen Tumult verzeihen.- Bei gemeinsamen Abendessen wurde der Plan für die folgenden Tage besprochen. Gleich am nächsten Tag war eine Grillparty auf dem Teresenhof bei Jutta Krause und Sabine Grauel angesagt. Der Teresenhof ist schon von seiner Anlage und den Menschen die da leben, wunderbar zum Auftanken geeignet. Ob es das Genießen der Abendsonne, die Wanderung im Rasenlabyrinth oder das gemeinsame Essen mit selbstgemachten Speisen war, es war ein Erlebnis der Gemeinschaft. Am nächsten Tag ging es Richtung Bad Freienwalde. Wir besichtigten das Freilichtmuseum Alt Ranft, was für alle sehr interessant war, aber zum Auftanken war hier keine Zeit, da unsere Museumsleiterin etwas unter Zeitdruck stand. Dafür war dann umso mehr Zeit beim Warten auf das Mittagessen in der Waldschenke am Baa See. Dies wurde zum intensiven Gesprächsaustausch genutzt. Vom Mittagessen gestärkt ging es ans Sägen einer Baumscheibe, welche mit Daten unseres Partnerschaftstreffens beschrieben wurde. Wer einen Ausflug zur Waldschenke am Baa See macht, kann sie da ausgestellt besichtigen. In der herrlichen Natur rund um den Baa See konnten wir wieder so richtig Auftanken. Es war herrlich, gemeinsam den höchsten Baum Brandenburgs zu finden, am Moor entlang zu gehen oder im „Ilsentempel“ der Sage des Köhlermädchens Ilse, zu lauschen – bei wunderbarem Blick auf den See. In der Alten Köhlerei wurde Kaffee und sehr schmackhafter Kuchen eingenommen. Am Ende dieses Tages kehrten wir alleefröhlich zurück mit der Zuversicht, uns am nächsten Tag zum gemeinsamen Gottesdienst in der Marxdorfer Kirche wieder zu treffen. Der Gottesdienst ist eigentlich nicht zu beschreiben, man muss ihn erlebt haben – das gemeinsame Singen, Musizieren und Beten war Auftanken pur. Ja, denn auch die Predigt verdeutlichte noch einmal, wie wichtig das Auftanken für uns Menschen ist, immer im Bewusstsein, dass es ein Geschenk Gottes an uns ist, was zu unserer Stärkung an Leib und Seele nötig ist. Gut verdeutlichte das Pfarrerin Mielke mit dem Autobahnschild Tankstelle – Essen – Kirche. Zum Schluss des Gottesdienstes gab es den Reisesegen für die, die auf eine lange Heimreise gingen und für die, welche da blieben und in eine neue Woche starteten. Danke unseren Gästen aus der Partnergemeinde, dass sie die lange Fahrt auf sich genommen haben um unsere Gemeinden Lietzen/Marxdorf zu besuchen.
Danke auch, dass so viele Gemeindeglieder das Angebot wahrgenommen haben, miteinander gute Zeit zu erleben.

Angelika Wilde

Auftanken

auftanken

„Menschen mit Herz“
Am Sonnabend, 17. November, waren wir dabei, als der Verein „Schule Mekerie“ in den Gemeinderaum Seelow zu einem Informationsnachmittag einlud. Seit einigen Jahren gehören auch wir zu denen, die für die Schule im äthiopischen Hochland spenden. Es ist gar keine Frage, dass wir das gern tun – aus dem einfachen Grund, weil wir wissen, die Hilfe kommt wirklich bei den Schülern an! Das bei Basaren und bei kirchlichen Veranstaltungen in der Region gesammelte Geld verwandelte sich sichtbar (!) in neue bzw. sanierte Schulgebäude, in Tische und Stühle. Wir konnten auf der Leinwand auf Fotos und Videos sehen, welche weitreichende, in die gesamte Region der kleinen Stadt Mekerie ausstrahlende Wirkung das Projekt inzwischen bekommen hat. Begeisterte Schüler, für die ihre Schule zum wichtigsten in ihrem Leben gehört, weil sie inzwischen wissen, dass nur Bildung ihnen einen Weg aus Armut
und Unwissenheit weisen kann. Angesichts der einigen Hundert singender und Beifall klatschender Kinder bei der Begrüßung der Besucher aus Deutschland kann man es fast ein Wunder nennen, dass aus einem kleinen Kreis von nachdenklichen und hilfsbereiten Menschen um den ehemaligen Asylbewerber Kassahun Ashagrie, der aus Mekerie stammt, eine solche Hilfsaktion wurde. Zu dem Wunder gehört auch, dass mit Gordon Isler (früher Gusow, jetzt Hamburg) und Anja Werner zwei Menschen den Verein „Hamburger mit Herz“ gegründet haben und sich mit ihrem Verein ebenfalls in Mekerie engagieren. Sie brachten Bilder und Videos von ihrem Besuch dort mit. Für die Herzoperation von Truye, einem jungen Mädchen aus Mekerie, sammelten sie das notwendige Geld. Das „Ergebnis“ konnten wir sehen: ein gesund aussehendes fröhliches Mädchen. Es bleibt noch viel zu tun, Hefte und Stifte, Materialien für Labore, Ausrüstung für Werkstätten, in denen Handwerke vermittelt werden usw. – und es ist zu vermuten, dass es auch damit weitergeht im fernen Äthiopien. Wir hören in jedem Gottesdienst diesen Segensspruch: „Gott segne Geber und Gabe.“ Mögen die Gaben und die Geber aus dem Oderlandund aus Hamburg weiterhin gesegnet sein!

Erika Stürmer-Alex

Das Erinnerungsfoto an einen wunderbaren gemeinsamen Tag in Oderberg:

oderberg

interessantezahlen

Neues aus der Kita Arche Noah
Wir sind sicher vor Anker gegangen!
Gut 2 Monate ist es her, seit dem wir unsere neuen Räume bezogen haben. Ein paar Umzugskisten stehen noch mit Inhalt in den Materialräumen und warten darauf, ausgepackt zu werden und manchmal sind wir noch auf der Suche nach bestimmten Materialien, die nach dem Umzug noch nicht wieder aufgetaucht sind. Aber für alle Archebewohner ist so langsam
Normalität in den Kita-Alltag eingekehrt. Was neu ist: Unsere Bären- und Elefanten- Kinder bereiten Ihre Frühstück- und Vespermahlzeit mit Hilfe der Erzieherinnen selber zu. Sie spülen auch ihr Geschirr nach den Mahlzeiten in den Kinderküchen selber ab. Für alle „Nicht-Seeleute“, das nennt man „Dienst in der Kombüse“. Unsere Kinder finden das toll und sie lernen dabei etwas fürs Leben. Die ersten gemeinsamen Höhepunkte wie ein sehr erfolgreicher Tag der offenen Tür, Ernte Dank und unser Herbstfest mit den Eltern, liegen hinter uns.
Der Spielplatz hat den so dringend benötigten TÜV bekommen und die Begrünung der Außenfläche ist ebenfalls in Arbeit. Am 2. November haben wir in einem sehr feierlichen Rahmen unser Zertifikat für den Qualitätsentwicklungsprozess überreicht bekommen. Nach 3 Jahren intensiver Arbeit, mit allen Mitarbeitern, Elternvertretern und Trägervertretern ist es uns gelungen, ein eigenes Handbuch für evangelische Kitas zu evaluieren und nach den darin verbindlichen Standards zu arbeiten. Darauf sind wir nicht nur sehr stolz, die Arbeit mit dem Handbuch gibt uns vor allem Sicherheit im täglichen Miteinander und lässt uns immer wieder kritisch auf pädagogische Abläufe schauen, die es gilt zu aktualisieren, oder zu verändern. Eine vor kurzem externe Überprüfung unserer Arbeit durch das Bildungsministerium wird zeigen, wie qualitativ hoch unsere Arbeit mit den Kindern ist und welche optimalen Rahmenbedingungen dafür zur Verfügung stehen. Vielleicht wird schon bald ein zusätzliches Güte-Siegel unsere Wände zieren? Wie in jedem Jahr freuen wir uns auf unser Martinsfest und die bevorstehende Adventszeit. Unser diesjähriges Krippenspiel heißt: „Bethlehems Sternchen“. Sie dürfen sich jetzt schon darauf freuen, wenn wir uns zur Adventsgemeindefeier
diesmal in der Kita und zum Weihnachtsmarkt (Samstag den 15.12. um 15:00 Uhr) sehen. Ich kann es kaum erwarten, wenn sich die Kerzen in den strahlenden Augen der Kinder spiegeln und wir heimelich um den Adventskranz sitzen, Lieder singen, Plätzchen backen, kleine Überraschungen basteln und uns auf die Geburt unseres Herrn freuen. Kommen Sie uns doch einmal besuchen, es lohnt sich, mit den Kindern eine Andacht zu feiern, zu singen, oder gemeinsam zu basteln.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit. In herzlicher Verbundenheit und im Namen des Kita-Teams

Ihre Susanne Röllig-Silex

„Und wenn die Welt voll Teufel wär …“
Am 31. Oktober, dem Reformationstag, hörten wir eine Predigt, die ich in meiner Erinnerung „Besenpredigt“ nenne. Frau Pastorin Mielke hatte einen Besen mitgebracht – und eine Geschichte dazu. So ein Reinigungsgerät als Zeichen für die Botschaft des Reformationstages zu nehmen, erscheint mir, neben der anfänglichen Erheiterung, als sehr passend. Ich erinnerte mich an eine Szene in dem Lutherfilm aus den USA, der vor einigen Jahren in unseren Kinos lief. Der junge Luther ist das erste Mal in Rom und steht entsetzt auf der Treppe einer Kirche. Er sieht arme, verängstigte Menschen auf Knien die Treppen nach oben rutschen, gepeinigt von einer Sündenangst, die ihnen gewissenlose Priester eingeredet haben. Sie
sollen, wenn sie oben angekommen sind, ihre letzten Groschen einem Mönch geben, um sich damit vom Fegefeuer loszukaufen. (Mit diesen erpressten Geldern wurde unter anderem der riesige Bau des Petersdoms bezahlt!) Aus dem tiefen Erschrecken gewann Luther die Erkenntnis, dass dieser Weg seiner Kirche ein Irrweg war. Er fasste den Mut, mit seinem Glauben einen neuen Weg zu suchen. Und es musste auch ein Kehrbesen her, mit dem er und seine Mitstreiter unterdrückende, dem Evangelium widersprechende Anweisungen und Glaubenssätze
aus dem Weg räumten. Soweit zum Mittelalter. Und was glauben und tun wir jetzt, im Hier und Heute? Die oben erwähnte Geschichte erzählt von einem Kind, das etwas missversteht. Den zweiten Vers in dem Lied „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind“, in dem es heißt „Kehrt mit seinem Segen…“ versteht dieses Kind als „Kehrt mit seinem Besen ein in jedes Haus
…“ Manchmal kann so ein Missverständnis durchaus zu einem tieferen Verstehen führen! Martin Luther hat sich jahrelang damit geplagt, ob die Botschaft stimmt, dass Gott ein liebevoller Gott ist. Es scheint, als ob immer wieder mit einem Kehrbesen ausgefegt und abgestaubt werden muss, um die Botschaft des Evangeliums leuchten zu lassen. Jesus hat in seinen Seligpreisungen (Matthäus 5, 1-10) klar gemacht, worum es geht, das gilt für die Zeit des Mittelalters wie für unsere Zeit. Achtsam zu sein anderen gegenüber wie uns selbst gegenüber – in dem Vertrauen darauf, dass nichts mich von Gott trennen kann. So ein felsenfester Glaube, den wünsche ich mir, ja, ich hätte ihn gerne als Anker, wenn Sturm und Wind
mein Lebensboot hin und her schaukeln. „Nichts, nichts kann mich verdammen, nichts nimmt mir meinen Mut …“, so dichtet Paul Gerhardt in seinem Lied „Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich …“ (EKG 351). Und wenn wir das nicht aus vollem Herzen mitsingen können, so können wir doch bitten „Lieber Vater, halt mich fest. Lass mich doch nicht los …“, wie es in einem Kinderlied heißt. Beide Lieder haben wir zum Reformationsfest gesungen. Dabei sahen wir auf das Parament am Altar, die roten Flammen des Geistes von Pfingsten. Dass Gott jeden von uns brauchen kann, dass wir wahrhaftig gemeinsam seine Kirche sind – diese Zusage tut gut! Als ich ein Kind war, wurde das „schlechte Gewissen“ noch als Erziehungsmittel
eingesetzt. Diese Form von Druck und Machtausübung hatte und hat schlimme Folgen: Unaufrichtigkeit, Angst und Passivität. Nein, diesen dunklen Geist sollten wir mit allen unseren Besen auskehren. Der Geist Gottes ist ein Geist der Freiheit. Gott will uns nicht mit gesenktem Kopf, wir sollen uns umschauen, sehen, wo wir im Augenblick stehen, und frei atmen. Sehen, was für den Nächsten und manchmal auch den Fernen zu tun ist, es tun, wenn wir es für sinnvoll halten, und uns ausruhen – denn auch für uns selbst sollen wir so sorgen wie für den Nächsten.

Christine Müller-Stosch

Vincent und die anderen
Am Freitag, 19. Oktober, erlebten wir in der Lietzener Dorfkirche wieder einen Kinoabend. Diesmal sahen wir „Vincent will Meer“. Der Schauspieler David Fitz schrieb das Drehbuch zu dieser Tragikomödie und übernahm die Hauptrolle. Es wird eine ungewöhnliche Geschichte mit einem schwierigen Thema erzählt. Worum geht es? Der am Tourette-Syndrom erkrankte Vincent wird nach dem Tod seiner Mutter von seinem Vater, einem Lokalpolitiker, in eine Fachklinik eingeliefert. Er leidet an einer Krankheit, die ihn unvermittelt unkontrolliert zucken lässt, und gelegentlich brüllt er obszöne Worte. In der Klinik trifft er auf die magersüchtige Marie und den zwangsneurotischen Zimmergenossen Alexander. Vincent möchte den letzten Wunsch der Mutter erfüllen, das Meer zu sehen, und so flieht er mit der Asche seiner Mutter in einer Bonbondose nach Italien. Dazu benutzt er das Auto der betreuenden Ärztin Dr. Rose, und Marie und Alex sind mit von der Partie. Natürlich können alle drei Auto fahren. Es sind erwachsene Menschen, die etwas anders sind als die
„normalen“, angepassten Leute. Wir als Zuschauer lernen sie während der langen und erlebnisreichen Reise kennen, und wir stellen bald fest, dass wir sie mögen, so wie sie sind.
Diese Tatsache finde ich erstaunlich, zumal die Verhaltensweisen der drei in manchen Situationen schon extrem genannt werden können. Auf der anderen Seite wird deutlich, dass sie ihre abenteuerliche Fahrt lebensklug und solidarisch bewältigen, bis sie schließlich über Umwege ans Meer gelangen. Vincents Vater macht sich zusammen mit der Therapeutin Dr. Rose auf die Suche nach den dreien. Anfangs ist er nur darauf aus, Vincent wieder in die Klinik zurückzubringen. Bisher hat er seinen Sohn lieblos und ohne Verständnis behandelt. Doch während der Zeit, die er mit der Ärztin verbringt, entwickelt er neue Gefühle für Vincent. Zwischen Vincent und Marie hat sich eine besondere (Liebes-) Beziehung entwickelt. Schließlich bricht Marie wegen ihrer durch die Magersucht bedingten Herzschwäche zusammen und kommt ins Krankenhaus. Vincent und Alex fahren mit Vincents Vater und Dr. Rose wieder zurück Richtung Deutschland. Unterwegs aber bittet Vincent seinen Vater, ihn aussteigen zu lassen. Er geht zurück nach Triest, wo Marie noch immer im Krankenhaus liegt. Alex
folgt ihm. Mit einiger Sorge sah ich die beiden jungen Männer die Straße zurückgehen – dennoch in der Hoffnung, dass sie einen, dass sie ihren Weg finden. Ich durfte sie ein wenig kennenlernen. Sie haben ihre Stärken gezeigt, ihre Fähigkeit, sich verbindlich zu verhalten, ja, füreinander zu sorgen, und dies trotz ihrer jeweiligen, durch die Krankheit bedingten Einschränkung. Ein wichtiger Film, der dazu beitragen kann, Vorbehalte abzubauen, und bei gehandikapten Menschen, die sich ungewöhnlich verhalten, genauer hinzusehen. Vincent kann lernen, bei allen seinen Nöten mit sich in Frieden zu leben. Der Drehbuchautor David Fitz hat beim Einstudieren seiner Rolle etwas festgestellt: „Dabei bin ich – und das war das Spannende – zufällig darauf gestoßen, dass ich selbst, wie wohl wir alle, Tics habe. Nur müssen wir ihnen nicht nachgeben.“
Mit mehr als einer Million Besucher kann dieser Film seine wichtige Botschaft weitertragen – er hat den Deutschen Filmpreis 2011, den Bayerischen Filmpreis und andere Auszeichnungen erhalten. Zu Recht!

Christine Müller-Stosch

Kollektenplan:
Wir sammeln für:
02.12. besondere Aufgaben des Kollektenverbundes d. Union Ev. Kirchen
09.12. die Arbeit der Berliner Stadtmission
16.12. Schule Mekerie
24.12. Brot für die Welt
26.12. die Arbeit des Berliner Missionswerks in den Partnerkirchen
31.12. offene Altenarbeit u. für die Behindertenhilfe
06.01. die Arbeit der Berliner Bahnhofsmission
13.01. GKR-Kollekte
20.01. die Unterstützung obdachloser Menschen
27.01. besondere Aufgaben der evangelischen Kirche in Deutschland
03.02. die Arbeit in ev. Kindertagesstätten
10.02. die Arbeit mit Migrantinnen und Migranten
17.02. Missionarische Dienste
24.02. die Gefängnisseelsorge
03.03. Schule Mekerie / Hospizarbeit

Allen Geberinnen und Gebern ein herzliches Dankeschön!

brotfwelt2012

Das Leben des Franziskus von Assisi beschäftigte unsere Konfirmanden in
den ersten beiden Konfi-Tagen.
Sechs Bruchstücke aus seinem Leben nahmen wir genauer unter die Lupe.
Dabei entstand diese Bildertorte:
· Leben wie Jesus
· Ein Licht für den Frieden anzünden
· Mit meinen Händen für die Kirche eintreten
· Auf Reichtum verzichten für Gott
· Sogar den Vögeln von Jesus erzählen
· Die Kirche steht auf der Seite der Armen

bildertorte

Die Wahlen zu den Gemeindekirchenräten
Im Herbst 2013 stehen in unseren Gemeinden wieder die Wahlen
zu den Gemeindekirchenräten an. Die GKR leiten, gemeinsam mit
dem Pfarrer bzw. der Pfarrerin, die Kirchengemeinde(n). Angefangen
bei den Formen der Gottesdienste, den Angeboten für Kinder
über Friedhofsordnungen bis hin zu Verpachtungen der Kirchenländereien
und Verteilung der Gelder – jede Angelegenheit
der Gemeinden wird hier entschieden, mitunter in langwierigen
Prozessen (wie bei der Entscheidung, ob in unseren Gemeinden
getaufte Kinder zum Abendmahl zugelassen werden). Es ist ein
hohes, kostbares Gut, dass die Hauptverantwortung für das Gemeindeleben
vor Ort bei den Gemeindekirchenräten liegt.
Jede/r, der/die in der jeweiligen Gemeinde Mitglied und mindestens
18 Jahre alt ist, kann sich als Kandidat/in aufstellen lassen
– es braucht keine weiteren Voraussetzungen. Wenn auch Sie sich
für diesen wichtigen Dienst interessieren, zögern Sie nicht: Sprechen
Sie einen Ältesten, eine Älteste oder die Pfarrerin an, fragen
Sie getrost nach. Und bitte: Sollten Sie überlegen zu kandidieren,
warten Sie nicht, bis Sie jemand anspricht, sagen Sie es einfach an!
Ein breit aufgestellter Gemeindekirchenrat ist die beste Voraussetzung
für ein buntes, lebendiges Gemeindeleben und für unsere
Gemeinden sehr wichtig im neuen, großen Kirchenkreis ab 2014.
Die Kirchenältesten, die seit der letzten Wahl in den vergangenen
6 Jahren einen treuen Dienst für unsere Gemeinde geleistet
haben, heißen übrigens: Hartmut Ammer, Simone Hennes-Helm,
Desiree Ilgenstein, Horst Justus, Rosa Lehmann, Arite Lubisch,
Marlene Müller, Heike Prager, Karola Rahnenführer, Ingolf Runge,
Erika Stürmer-Alex, Sabine Thinius, Christine Volmer, Hartmut
Wählisch, Doris Wilde, Hans-Martin Wilde, berufene Mitglieder
sind Jutta Krause, Irmgard Rettig, Angelika Wilde, Ehrenältester
ist Karl-Heinz Würtz, und bis zu ihrem Heimgang 2011 war Christa
Schechert Mitglied im GKR. Diesen Frauen und Männern gebührt
ein herzlicher Dank von uns allen!

Pfn. Rahel Charlotte Mielke
Wir sind nicht mehr die „Neuen“
Seit dem Sommer 2010 wohnen wir in Lietzen. Im Gottesdienst zum Schuljahresbeginn am 12.08.2012 und beim gemeinsamen Genießen erlebten wir ein wunderbares Gefühl – wir sind hier in Lietzen und in der Kirchengemeinde angekommen. Dank an alle, die uns dabei geholfen haben. Wir, das sind zwei erwachsene Kinder, die selten daheim sind, Franziska und Johanna, die kleinen Jungen, Jonathan Samuel und Amadeus Gabriel und Anke & Frank Hanisch. In unserer Küche gibt es Platz für Menschen, die mit uns gemeinsam über „Gott und
die Welt“ nachdenken möchten. Hier ist also eine herzliche Einladung zum „Küchentreff“ auf dem Bäckerberg (Dorfstraße 3, Lietzen, 033470 409098).
Wir wünschen uns einen offenen Hauskreis, der sich einmal im Monat trifft. Was haltet Ihr davon?
Als 1.Treff schlagen wir den 06.12.2012 um 20:00 Uhr vor.
Wir freuen uns, wenn wir bald nicht mehr nur zu zweit am Tisch sitzen werden.
Mit Worten aus Sprüche 15,18
„Ein kluger Mensch möchte sein Wissen vergrößern, darum läuft er mit offenen Augen und Ohren durch die Welt.“
grüßen wir Euch alle, Anke & Frank Hanisch.
hanisch

Unsere Aufgabe – Tiere achten, Schöpfung bewahren
In der Nähe von Lietzen Vorwerk ist eine Hähnchenmastanlage für 432.000 Tiere geplant. Angesichts dessen, dass so viele Hähnchen in ihrer unmittelbaren Umgebung bzw. in ihrem Dorf industriell gemästet und dann massenhaft in alle Richtungen transportiert werden sollen, sind viele Menschen in der Umgebung sehr besorgt. In den Medien machen immer wieder Skandale im Zusammenhang mit Billigfleisch aus der Massentierhaltung die Runde. Wir wissen, dass die Tiere nicht artgerecht gehalten werden. Es wird ihnen Leid angetan – seit vielen Jahren kennen wir Berichte und Bilder, die das bezeugen. Und wir wissen, dass von dieser Haltung auch für uns Menschen Gefahren ausgehen. Wir haben allen Grund zu befürchten, dass Massentierhaltung die Umwelt nachhaltig schädigt, dass sie zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führt und sich negativ auf unser Klima auswirkt. Besonders schwer wiegt auch, dass bei der Massentierhaltung die Würde und Wertschätzung des Tieres verloren geht. Die Tiere werden mehr und mehr zu einer „Sache“ degradiert, zu einem Produkt, mit dem man Geld verdient. Sie müssen auf engstem Raum leben, ohne Sonnenlicht und ohne die Möglichkeit zu scharren. Ihre ureigensten Bedürfnisse werden nicht geachtet. Das ist mit dem Tierschutz nicht vereinbar. Da viele Tiere ohne Antibiotika vorzeitig verenden würden, müssen bei der Massentierhaltung Antibiotika gegeben werden. So erhöht sich das Risiko, dass multiresistente Krankheitskeime entstehen, die eine große Gefahr für das Leben und die Gesundheit der Menschen darstellen. Anfang 2012 deckte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer Stichproben-Analyse auf, dass über die Hälfte der Hähnchenfleischproben in Supermärkten mit gefährlichen antibiotika-resistenten Keimen
belastet ist. Nach Angaben vom BUND sterben pro Jahr in Deutschland etwa 15.000 Menschen an den Folgen solcher Keime. Der massive Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung wird auch vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit kritisiert. Nach ihren Erhebungen wurden 2011 in der industriellen Massentierhaltung doppelt so viel Antibiotika wie beim Menschen eingesetzt. Wir brauchen sicherlich nicht allzu viel Phantasie, um uns vorzustellen, was passiert, wenn Antibiotika in der Humanmedizin wirkungslos bleiben. Wir haben als Verbraucher einen großen Einfluss. Wir können entscheiden, welche Produkte wir kaufen und welche Art der Tierhaltung wir damit unterstützen. In Deutschland wird doppelt so viel Fleisch gegessen, als nötig und empfehlenswert ist. Die Folgekosten für Umwelt und Gesundheit gehen in die Milliarden. Sinnvoll wäre es, halb so viel Fleisch zu essen und dafür in besserer Qualität. Im Interesse des Allgemeinwohls, im Interesse der Tiere und der Umwelt wird zunehmend von vielen Menschen, Verbänden und Organisationen gefordert, aus der Massentierhaltung auszusteigen. Viele Wissenschaftler und weitere Unterstützer fordern Länder, Bund und EU dazu auf. Im Blick darauf erscheint es wie ein
Rückschritt, dass eine neue Anlage in Lietzen geplant ist, die nach den alten Standards errichtet werden soll. Wenn wir uns in Märkisch-Oderland und in unserer näheren Umgebung umschauen, sehen wir eine wunderbare Landschaft. Mit den Windrädern müssen wir uns wohl oder übel abfinden bzw. dafür sorgen, dass ihre Nachbarschaft sich nicht schädlich auswirkt. Unser Verhalten beim Essen können wir verändern, viele haben es auch schon getan. Weniger Fleisch! Wir sind als denkende Menschen, die jeden Tag Entscheidungen fällen, fähig und imstande, die Würde von Tieren zu achten. Auch wir sind ein Teil der Schöpfung, und wir haben Verantwortung für nachfolgende Generationen. Deshalb lehnen wir die geplante Anlage ab.

Besorgte Gemeindeglieder

Christus hat keine Hände,
nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füße,
nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen,
nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen..
Er hat keine Hilfe,
nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.
Wir sind die einzige Bibel
die die Öffentlichkeit noch liest.
Wir sind Gottes letzte Botschaft,
in Taten und Worten geschrieben.
Und wenn die Schrift gefälscht ist,
nicht gelesen werden kann?
Wenn unsere Hände mit anderen Dingen beschäftigt sind
als mit den seinen?
Wenn unsere Füße dahin gehen,
wohin die Sünde zieht?
Wenn unsere Lippen sprechen,
was ER verwerfen würde?
Erwarten wir, ihm dienen zu können,
ohne ihm nachzufolgen?
(aus dem 14. Jahrhundert)

Beiträge für das Forum März-Mai 2013 bitte bis zum 15.02. (Bitte nicht handschriftlich!) bei Christine Müller-Stosch anmelden/abgeben (Tel.: 033470248).

Recht herzlichen Dank allen, die für dieses Gemeindeforum Beiträge verfasst und Zuarbeiten geleistet haben.