Forum Juni – Aug. 2014

oekomenischer-kreuzweg

Kirche in Lietzen
zum Ökumenischen Kreuzweg

Neues aus der Kirchenwelt
Über den Film „Pfarrer“ (Deutschland, 90 Min., 2014)

„Zwei Dinge muss jeder Mensch für sich allein schaffen: sein Glauben und sein Sterben“ – Martin Luther

Anfang April startete in Berlin der Kinofilm „Pfarrer“. Die beiden Absolventen der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam, Stefan Kolbe und Chris Wright, haben über ein Jahr lang eine Gruppe junger Frauen und Männer begleitet, die sich im Predigerseminar in der Lutherstadt Wittenberg in der Endphase ihrer Ausbildung befinden. Die beiden Filmemacher nennen sich „zwei atheistische Außenstehende“, und das heißt auch, dass sie sich als aktives Gegenüber einer Diskussion über Religion verstehen.
Ich hatte einige Informationen über den Film gelesen, ehe ich die Gelegenheit fand, ihn in einem etwas versteckt liegenden Kino in der Nähe der großen Baustelle S-Bahnhof Ostkreuz zu sehen. Und dann war alles Gelesene vergessen – ich tauchte berührt, bewegt, manchmal erschrocken, immer teilnehmend ein in eine Welt des Lernens, in die „Insel“, das „Paradies“, als das die künftigen Pfarrer ihr Seminar bezeichnen. „Eine Zeit der Selbstklärung“ nennt der Studienleiter die Phase für die Vikare um die
Dreißig, die nach dem ersten theologischen Examen in dieser „Kunst-Welt“ (auch eine Name für das Seminar) zusammenkommen, um zu lernen, über den Glauben zu sprechen,
zu prüfen, ob sie ihren eigenen Ansprüchen genügen. „Einmal durch das Buch gehen …“, durch die Bibel, das war so eine Formulierung, die mich berührt hat – und die große Offenheit, mit der einige der Seminaristen über ihren Glauben, ihre Zweifel, ihre Schwierigkeiten und ihre glücklichen Momente sprechen. Es entsteht ein offener intimer Dialog mit den Filmemachern, und im Grunde geht es um das, was alle Menschen bewegt: um unser Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit und Sinn.
Wir sehen, wie die Gruppe über Glaubensfragen diskutiert – wie schwer fällt es da, über den eigenen Glauben klar und nachvollziehbar zu sprechen! Wir sehen die Teilnehmer beim Gesangsunterricht und beim gemeinsamen Singen, beim Verfas-sen und Halten von Predigten, und, ganz ausführlich, beim Abendmahl. Wie gebe ich den Segen, welche Haltung nehme ich ein, wie bewege ich mich „richtig“ und doch frei? In einer Szene in der Wittenberger Stadtkirche konnten wir im gut besetzten Kino herzhaft lachen: die ganze Gruppe, alle im Talar und mit weißen Kragen bzw. Beffchen ausgestattet, stehen im Altarraum, breiten die Arme aus, machen Lockerungsübungen, strecken die Zunge heraus – und dann üben sie, den Segen zu geben. Gegenüber im Kirchenraum steht eine Besuchergruppe, darunter japanische Gäste, die die Seminaristen anfeuern und, überrascht und heiter gestimmt, mitmachen.
Stefan Kolbe fand es spannend, wie diese künftigen Pfarrer „den Begriff Glauben für sich aufbohren“. Einer sagte irgendwann, „er könne Gott nicht denken“. Und der Atheist Kolbe meint, „es geht bei diesen Glaubensdiskussionen ja gar nicht nur ums Christentum, sondern um Sehnsüchte, Bedürfnisse, um einen Bereich, den man über den Verstand nicht fassen kann.“ Das ist wohl wahr, und das lassen wir uns von einem bekennenden Atheisten gern sagen.
Die jungen Frauen und Männer, von denen ich während des Films etwas erfahren habe, gehen mir immer noch nach. Soviel Nachdenklichkeit habe ich erlebt, die Bemühung, wirklich klar zu sein im Denken und Handeln. Sie haben mich an ihrem Glaubensverständnis teilhaben lassen, auch an ihren inneren Krisen, an ihren noch lange nicht beantworteten Fragen. Die biblische Botschaft ist ihnen so wichtig geworden, dass sie tatsächlich Pfarrer werden wollen – in einer Zeit der weniger werdenden Christen und einer gerade erst beginnenden großen Strukturveränderung innerhalb der Institution Kirche. Dazu braucht es großen Mut.
Manche sagen von Ostdeutschland, dass es momentan die ungläubigste Ecke ganz Europas sei. Was wird aus den Teilnehmern dieser Gruppe werden? Die meisten von ihnen werden in diesem Jahr ordiniert. Ich denke und hoffe, dass der Heilige Geist mit ihnen geht. (Wenn man überhaupt den guten Geist in einem Film spüren kann – in diesem Film habe ich ihn an vielen Stellen deutlich wahrgenommen!) Dass er sie ermutigt und stützt und dass die Gemeindeglieder, zu denen sie gesandt werden, sich auch von ihrer Seite aus auf einen Dialog einlassen – über den Glauben, den Sinn des Lebens, über Ängste und Möglichkeiten, mit ihnen umzugehen. Dieses Gespräch ist im Grunde niemals zu Ende. Es bleiben immer offene Fragen. Das auszuhalten gehört auch zu unseren Aufgaben als Christen.

Vor wenigen Tagen berichtete mir eine junge Pfarrerin aus Berlin, dass sie Glaubenskurse für Erwachsene anbietet (wie das auch in anderen Gemeinden geschieht). Und dann sagte sie: zwei Frauen haben sich danach taufen lassen. Dabei sah sie glücklich aus…
Am vorigen Sonntag (2. Sonntag nach Ostern), haben wir den „Hirtensonntag“ gefeiert. Der Wochenspruch für diese Woche lautet: „Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“
Das sind große Worte. Dazu haben wir in unserem Innern das Bild des Hirten, der sich in unwegsames Gelände begibt, um ein verirrtes Schaf zu suchen.
„Zwei Dinge muss jeder Mensch für sich allein schaffen: sein Glauben und sein Sterben.“ Dieses Zitat von Martin Luther haben die beiden Filmemacher ihrer Dokumentation vorangestellt. Andere Menschen können uns in vielem beistehen, wenn wir sie darum bitten. Für das, was wir „allein schaffen“ müssen, können wir gewiss sein: wir haben einen lebendigen Helfer, der auch uns ein guter Hirte sein will.

Christine Müller-Stosch

Für jeden etwas dabei:
01.06.: Konfirmation (Friedersdorf)
Konzert Schöneicher Akkordeonorchester (Görlsdorf)
08.06.: Konfirmation (Seelow)
19.06.: Schuljahresabschlußfest (Neuentempel)
05.07.: Konzert des Chores Kariolle (Görlsdorf)
09.07.: Fußballturnier der JG (Kienitz)
17.-19.08.: Kinderbibelcamp (Neuentempel)
03.09.: Seniorenkreisausflug (nach Berlin-Köpenick)
06.09.: Sommerkonzert unseres Chores (Lietzen)
19.-21.09.: Besuch bei der Partnergemeinde in Moers-Hochstraß
12.10.: Familienerntedank (Lietzen)

Konfirüste in

konfirueste-boltenhagen konfirueste-boltenhagen-2Das Netz, das uns trägt. Eine Arbeit aus der Konfirüste.

Die Bibelwoche
Für die Bibelwoche werden Jahresweise abwechselnd Texte aus dem Alten Testament und dem Neuen Testament ausgewählt. In diesem Jahr war das Alte Testament an der Reihe und zwar Texte aus dem 1. Buch Mose, ab dem Kapitel 37. Es ist die uns aus Christenlehrezeiten noch allbekannte Josephsgeschichte. Beim genauen Lesen der Texte stellt man aber erstaunt fest, dass doch nicht alles an der Geschichte sooo bekannt ist. Vor allem, wenn verschiedene Bibelübersetzungen vorliegen.
Dem Christenlehrekind bleiben besonders die phantasievollen Bilder im Gedächtnis, wie der schöne bunte Mantel Josephs, die dargestellten Träume mit sich verneigenden Getreidegarben und Sonne Mond und Sternen, die Szene wie Joseph in den Brunnen geworfen wird und die durch die Wüste ziehende Karawane, sowie Joseph im Kerker und dann als mächtiger Mann in Ägypten.
Für mich als Bibelwochenbesucherin ist es wichtig, dass mir nun das im Gedächtnis bleibt, was als Sinn und Aussage in der Josephsgeschichte steckt. So alt wie diese Geschichte ist, so nah sind mir die in ihr stattfindenden zwischenmenschlichen Probleme, wie Neid und Missgunst, Lüge und Intrige, problembeladene Familienverhältnisse. Aber die Geschichte zeigt auch die positiven Seiten unseres Miteinanders auf, wie Vertrauen, Vergebung, Liebe. Joseph hielt in schweren Zeiten an der Verbindung mit Gott fest und das gab ihm Kraft, sich nicht in Hass und Rache zu verlieren.
Für mich ist die wichtigste Aussage der Bibelwoche, dass wir in schweren Zeiten, in denen wir klagen und fragen warum, nicht von Gott verlassen sind, dass aus Schlimmen – manchmal auch nach langer Zeit, Gutes für uns erwächst. Es gibt Beispiele wo wir das schon erlebt haben.
Ich muss nicht mehr mutlos sein und denken, dass ich gottverlassen bin. Nein, Gott ist da und begleitet mich durch die Tiefen meines Lebens, wie er Joseph durch Verbannung und Kerker begleitet hat, sodass wir wie Joseph sagen können: „…Gott gedachte es Gut zu machen.“ Wunderbar fasst das Lied „Genauso war’s bei Joseph auch“ zusammen, was uns die Josephsgeschichte an Bildern und Aussage mit auf den Weg gibt- gehen wir ihn getrost.

Angelika Wilde
Zu singen auf die Melodie: Lobt Gott getrost mit Singen

genau-so-war

Erstaunlich
Der Marxdorfer Gottesdienst am zweiten Sonntag der Passionszeit war in diesem Jahr dem Weltgebetstag (der Frauen) gewidmet. Dass es diesen Tag gibt, ist allein schon erstaunlich. Denn an dem vorbereitenden Komitee waren nicht nur die beiden deutschen Großkirchen beteiligt, sondern auch christliche Bekenntnisse wie die Orthodoxen, Methodisten, Mennoniten, Altkatholiken, Heilsarmee, Herrnhuter Brüdergemeine und evangelische Freikirchen. So wurde in Marxdorf die Weltgemeinschaft der „Heiligen Christlichen Kirche“ spürbar auch daran, dass diesmal Ägypten ins Gebet genommen wurde, Afrikas älteste, größte islamische und derzeit besonders krisengefährdete Kulturnation, eine Heimat der frühen christlichen Kopten-Kirche.
Gottesdienstbesucher in Lietzen/Marxdorf/Neuentempel/Görlsdorf sind gelegentliche Überraschungen gewohnt: Die Predigtbotschaft oder das Tagesmotto werden oft als Inszenierung präsentiert oder auch (einfallsreich ver-DING-licht) zum Mitnehmen gestaltet. Doch dieser Sonntag Reminiszere geriet und gelang zur gleichzeitigen Begegnung mit den globalen Religionen des Stammvaters Abraham, Judentum, Christenheit und Islam, und zwar so intensiv wie selten. Das lag zum einen an dem Drehbuch, weitausholend, inspirierend und doch sehr konkret ausgearbeitet von der WGT-Projektgruppe; vor allem aber lag es an den Frauen unserer hiesigen Gemeinden, an ihrem Rollenspiel mit vier beispielhaften ägyptischen Frauentypen der Gegenwart, an ihrem Einsatz als Requisiteurinnen und bei der originalen Zubereitung ägyptischer alltäglicher Speisen wie Bohnen-Salate, Fladenbrote oder Teigtaschen bis hin zu arabischem Kaffee. Die besondere Gottesdienstordnung des Tages, Lieder, Begrüßung, Bekenntnis, Erzählung, Lesung aus Johannes 4, Nachbesinnung und Fürbitten, Sendung und Segen endete so als reales Tischgespräch über vieles, das uns Alle für Ägypten und den Nahen Osten besorgt stimmen muss. Umso dankbarer waren wir für das, was wir uns dabei schmecken lassen durften.
Mich hat besonders getroffen ein Wort der antik gekleideten Frau mit der Hieroglyphe „Anch“ = „Leben“ und einer Lotosblüte im Haar: „Wir staunen über die Weisheit, die in der Menschheitsgeschichte zu entdecken ist, und wie sie Menschen verbinden kann.“ Von der am Weltgebetstag erklungenen Musik begeisterte mich am meisten das arabische Lied „Jubelklang! Wüstensand in leuchtender Pracht.“

Klaus Stermann
KInderBIbelWOchenende
„Jesus mal anders“ wollten wir erleben. Zunächst mal war das Wetter- Gott sei Dank – anders als im vergangenen Jahr. Am Samstagvormittag tauchten 20 Kinder und die Erwachsenen in die Zeit vor 2000 Jahren ein: Die Nachrichten vom Sender Freies Judäa berichteten über jubelnde Massen in Jerusalem, die die Dattelpalmenbäume plünderten und über Jesus aus Nazareth, der im Tempel alles umwarf. Was bewegte Jesus zu dieser heiligen Wut? In 3 altersmäßig getrennten Gruppen sahen wir am Nachmittag, was Jesus dazu brachte, wie die Pharisäer und Schriftge-lehrten darauf reagierten und wie die Kinder einen lauten Halleluja-Gesang anstimmten. Spiel, Spaß, Toben, Pizza und Kino sollten auch noch in den Tag passen! Am Sonntag feierten wir einen fröhlichen, bunten, Nachdenkens werten Gottesdienst: Jesus „entrümpelte“ unser Herz und unsere Gemeinschaft. Die Pharisäer beeindruckten durch eine Sprechmotette, in der sie ihrem Unverständnis über Jesus Luft machten. Und die kleineren Kinder füllten die Kirche mit ihren Stimmen und ihren selbstgebauten Musikinstrumenten.
Die gemeinsame Zeit war wieder ein wunderbares Geschenk an uns alle. Herzlichen Dank an alle, die aktiv und mit Begeisterung dieses KiBiWo mitgestaltet haben – und an die Kirchenältesten, die durch die Bereitstellung der finanziellen Mittel solch ein Erlebnis mit ermöglichen.
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„Ich liebe Gottesdienste“
Aus der Arbeit des Gottesdienstausschusses

„Gottesdienstausschuss“, so ein umständliches Wort, aber „Gottesdienstarbeitsgruppe“ klingt auch nicht besser. Wer und was stecken eigentlich dahinter? „Wer“, dass sind unsere Pfarrerin Frau Mielke, Angelika Wilde, Verena Zielke und ich, Jutta Krause. „Ich liebe Gottesdienste“, das ist, zusammengefasst, das „was“, welches uns an einem Tisch hat zusammenfinden lassen. Wie diese Liebe weitertragen, sich ausbreiten lassen, für viele erlebbar machen, um den Gottesdienst zu einem Ort werden zu lassen, an dem wir uns zu Hause fühlen, wo wir zur Ruhe kommen, uns wieder finden. Das sind so die Fragen, die uns bei einem ersten Treffen beschäftigt haben. Im Folgenden ein paar Versuche, auf unsere Fragen Antworten zu finden:
In den Gottesdiensten wird viel gesungen. So manch eine, so manch einer hat da auch sein Lieblingslied. Oder es gibt ein Lied, dessen Text einen gerade bewegt und das man gerne mit anderen zusammen im Gottesdienst singen würde. Wir wollen Mut machen, dann ein paar Tage vor dem Gottesdienst bei Frau Mielke oder auch bei uns Lektoren, wenn wir die Gottesdienste halten, anzurufen und uns Liedwünsche mitzuteilen. Gerne können wir dieses Lied dann gemeinsam singen. Ich persönlich freue mich immer, wenn ich Gottesdienste vorbereite, dass ich die Lieder aussuchen kann, die ich besonders schön finde.
Unsere Gottesdienste sind ein Ort des Gebetes. In der Fürbitte bringen wir stellvertretend für andere unsere Anliegen vor Gott. Auch hier unsere Bitte, wenn es Gebetsanliegen gibt, wenn etwas jemanden umtreibt oder ihm am Herzen liegt, persönlich, in der näheren Umgebung oder in der weiten Welt, das in die Fürbitte aufgenommen werden sollte, dann bitte anrufen.
Unsere Gottesdienste werden umso lebendiger, je mehr Gemeindeglieder darin mitwirken. Lesungen wie die Epistel und das Evangelium können gut von anderen gelesen werden, das muss nicht unbedingt die Pfarrerin machen. Aus persönlicher Erfahrung kenne ich das Herzklopfen und die Aufregung, wenn man vor der Gemeinde steht. Mir hat es geholfen, „trocken“ zu üben. In der Lektoren-Ausbildung haben wir in einer Kirche das laute Lesen von biblischen Texten geübt.
So eine „Leseübung“ möchten wir ger-ne für alle anbieten, die Lust haben, im Gottesdienst mal eine Lesung zu übernehmen, aber erst probieren wollen, wie es ist, vor dem Altar zu stehen, wie die eigene Stimme in der Kirche klingt, was es für ein Gefühl ist, wenn andere zuhören.

Wir treffen uns dazu am Montag, 07.07.2014, 19.00 Uhr in der Marxdorfer Kirche!

Herzliche Einladung
Jutta Krause

Über den Zweifel
„Im Schatten des Zweifels geht mir ein Licht auf“ – diesen Satz sagte ein Zeitgenosse, und ich denke, dass er stimmt. Als ich ihn las, dachte ich, dass es sich lohnen würde, einmal genauer über den Zweifel nachzudenken.
Nachdem in Berlin, und nicht nur dort, die Debatte hochemotional geführt wurde, ob man den „Palast der Republik“ abreißen oder welcher Nutzung er schließlich zugeführt werden sollte, sponserten einige Geldgeber, unter anderem die Norwegische Botschaft, im Jahr 2005 eine außergewöhnliche Kunstaktion: In sechs Meter großen Neon-Leuchtbuchstaben waren auf dem Dach des „Palastes“ die Buchstaben ZWEIFEL zu lesen. Dreieinhalb Monate lang leuchtete dieses Wort weithin aus der Mitte der Stadt, oberhalb der nackten Stahlkonstruktion, die nach der Asbestsanierung noch übrig geblieben war. 2006 begann dann der Abriss…
Diese Aktion hat mich tief beeindruckt. Ein Künstler aus Norwegen drückt in einer so spektakulären Weise aus, was ihn umtreibt, wenn er nach 15 Jahren Einheit an Berlin, an Deutschland denkt – den Zweifel, ob es richtig ist, den „Palast“ abzureißen (was bedeutet dieser Abriss für viele Ostdeutsche?), den Zweifel daran, ob Deutschland wirklich e i n Land geworden ist. (Was ist mit den Brüchen in den Lebensläufen? Wie gehen die Ostdeutschen mit den enttäuschten Hoffnungen um? Wie kann das Befremden bei vielen Westdeutschen überwunden werden, das sie gegenüber Ostdeutschen immer noch empfinden? Was ist mit dem Neid auf beiden Seiten, der so rasch zur Stelle ist?)
Inzwischen sehen wir in diesem Jahr 2014 auf „25 Jahre Mauerfall“ zurück. Wir denken an eine Zeit der Umbrüche, der Neuorientierung, der erfüllten Hoffnungen und Enttäuschungen. Wir haben Reisen unternommen, die wir uns schon lange gewünscht hatten, noch immer können wir uns Obst und Gemüse kaufen, wenn wir es brauchen. Es gibt jeden Tag Grund zur Freude und Dankbarkeit. Jedoch ist der Zweifel, das stelle ich bei mir fest, mehr denn je Gast in meinem inneren Haus. Die Freiheit der Presse beinhaltet eben auch, dass Halbwahrheiten und Lügen verbreitet werden. Verlautbarungen von Parteien sind häufig gefärbt von den Absichten, die gerade verfolgt werden. Bücher von Autoren zu einem Sachthema, das sie umtreibt, sind häufig von Einseitigkeit geprägt. Ich habe lange Zeit gebraucht, um diese Wahrheit zu akzeptieren.

René Descartes (1596-1650) sagte: „Der Zweifel ist der Weisheit Anfang.“ Es fällt schwer, in diesen unsicheren Zeiten dem Zweifel soviel Raum zu geben. Das stelle ich bei mir fest. Wenn ich aber die Wahrheit suche, muss ich an dem zweifeln, was andere mir sagen, besonders dann, wenn sie der Meinung sind, es sei richtig! Das beginnt im Bereich der Werbung. Hier ist es am einfachsten, skeptisch zu sein, weil wir alle schon erlebt haben, wie wenig angepriesene Produkte hielten, was sie versprachen. Was aber geschieht, wenn es um unsere Zustimmung geht, um unsere Unterschrift, unsere Entscheidung bei einer Wahl zum Beispiel? „Der Weg zum Entschluss geht über den Zweifel“, sagt eine Sentenz aus England.
Was wir jetzt, so ganz von außen, in der Ukraine sehen, ist nach meiner Sicht deshalb so erschütternd, weil Menschen, die vorher in einem Land zusammengelebt haben, jetzt einander hassen und sogar aufeinander schießen. Selbsternannte Führer haben sich über jeden Zweifel hinweggesetzt und setzen ihre eigene Wahrheit durch, die zu Zerstörung, Chaos und Tod führt. Den Nachrichten, die von dort kommen, ist nicht zu trauen. Und viele „Helfer“ verfolgen eigene Interessen. Wir sind in unserem Land sicher vor solchen Schrecken. Wirklich?
Wenn wir auf den brandenburgischen Landstraßen fahren und dabei die Werbung der NPD zur Europawahl wahrnehmen, kann uns ein böser Schauer über den Rücken laufen. Welches Bild zeichnen deren Urheber von Menschen, die bei uns Hilfe suchen? Sie grenzen aus, sie reiten herum auf rassistischen Parolen, sie führen ein Schwarz-Weiß-Denken vor, das – wie wir wissen – sehr schnell zu mörderischen Phantasien führen kann.
Mir bereitet die Vorstellung Unbehagen, wie anderen auch, dass Hunderttausende von Asylsuchenden aus afrikanischen und arabischen Ländern nach Deutschland fliehen wollen. Was ist zu tun, wie viele kann unser Land aufnehmen? Gibt es denn für diese alle Arbeit, damit sie sich ernähren können? Immer wieder sollte ich meine eigene Abwehr, meine Ängste, überprüfen. Immer wieder auch Behauptungen in Zweifel ziehen, die in der Öffentlichkeit als „wahr“ weitergegeben werden. Und daran denken, dass es auch Lösungen gibt, die zwischen dem „geht gar nicht!“ und „ja, um jeden Preis“ zu finden sind.
Innerhalb unserer Kirche sind glücklicherweise die Stimmen – an maßgeblicher Stelle – verstummt, die ganz genau zu wissen meinten, wer „fest im Glauben steht“ und wer nicht. Der Zweifel an dem, was wir Gott nennen, kann ausgesprochen werden. Ja, jemand kann zugeben, dass er nicht beten kann, weil er die Gegenwart Gottes nicht spürt. Wir können darauf hoffen, dass wir wieder einen Weg zum Gebet finden. Uns kann in der unscheinbarsten Situation „ein Licht aufgehen“. Voraussetzung dafür ist wohl, dass wir lebendig bleiben und uns nicht vor dem Zweifel fürchten. Ich denke sogar, dass er uns hier und da „belohnt“ mit einer Wahrheit, die wir tief in unserem Inneren spü-ren und die uns deshalb erhalten bleibt, auch in mageren Zeiten.

An den Schluss stelle ich ein Zitat von dem Physiker Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), der als Naturforscher weiß, wovon er spricht:
„Dinge zu bezweifeln, die ganz ohne weitere Untersuchung geglaubt werden, das ist die wichtigste Hauptsache allüberall.“

Christine Müller-Stosch

Ballturnier für Kids
Es war eine bunte Truppe aus Neuentempel und Letschin, die bei 31 Grad im Schatten auf dem Sportplatz in Kienitz den Bällen nachjagte.

ballturnier20141Es ging fair zu.
Und mit heftigem Einsatz wurde um jeden Ball gekämpft.

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Beim Abkühlen war Kreativität gefragt.

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Diamanten
soll das Konfirmationsgedenken in Görlsdorf sein. Durch damalige Konfirmanden angeregt, wird voraussichtlich am 14.09. in der Kirche zu Görlsdorf ein solches Jubiläum gefeiert. Wer 1954 eingesegnet wurde (egal, an welchem Ort) und gerne an der Diamantenen Konfirmation teilnehmen möchte, melde sich bitte im Pfarramt bzw. bei Herrn Klaus Hanke in Friedersdorf!

Blumen
schmücken die Altäre unserer Kirchen nicht nur zu den Gottesdiensten. Menschen, die die Gotteshäuser besuchen, freuen sich über die schönen bunten Sträuße, die oft aus den Gärten unserer Dörfer stammen. Wer gerne aus dem eigenen Garten Blumen für den Altar mitbringen möchte, sage bitte kurz im Pfarramt oder bei den Küsterinnen bescheid. Wir alle freuen uns über die Vielfalt. Vielen Dank!

Gebaut
wurde nicht nur an der Kirche zu Görlsdorf. Kleinere, wichtige Arbeiten wurden erledigt: Die Kirche zu Marxdorf hat z. Bsp. unter der mittleren Bankreihe einen wunderschönen Dielenboden erhalten. In besonderer Weise sei Ehepaar Wilde für ihren Einsatz gedankt! Den Friedhof zu Neuentempel zieren ein neuer Kannenständer, errichtet durch die Firma von Holger Krüger, und ein schönes Tor, gespendet von Herrn Hettig aus Neuhardenberg.

Einladung
Besuch in der Partnergemeinde

partnergemeinde
Erinnern möchte ich an die Fahrt in unsere Partnergemeinde nach Moers, vom 19. bis 21. September. Martin Wilde fährt mit seinem VW Bus, und wer Interesse am gelebten Kontakt zu unserer Partnergemeinde hat, kann sich zum Mitfahren bei Wildes anmelden unter der Telefonnummer: 033470/3093. Das Bild wurde bei unserem letzten Besuch in Moers aufgenommen und spiegelt die Fröhlichkeit der Gemeinschaft wider. In diesem Sinne freut sich auf die Reise

Angelika Wilde

Die Görlsdorfer Kirche – wieder in den Dienst gestellt
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Am 11.Mai war es endlich so weit- die Kirche unseres Ortes wurde mit einem festlichen Gottesdienst der Gemeinde wieder zurückgegeben. Viele Gemeindeglieder, aber auch sehr viele Görlsdorfer und ihre Gäste haben dies gemeinsam gefeiert. Genauso wie sie mit wirklich großer Beteiligung vieler Menschen aus unserem Dorf diesen Tag zusammen vorbereitet haben. Es wurde geputzt, geharkt, gefegt und aufgeräumt.
Und- es wurde viel Geld gespendet. Nur so war es möglich, die Notreparatur auch zu bezahlen. Auf diesem Wege sei deshalb allen ganz herzlich gedankt, die bis zu diesem Tag mitgeholfen haben, dass kein Schild mehr vor dem Betreten der Kirche warnt, sondern jetzt bei diesem schönen Wetter die Tür weit und einladend offen stehen kann. Es ist schön zu erleben, dass es doch vielen wichtig ist, dass unser Gotteshaus nicht nur als eindrucksvolle Gebäudehülle auf dem Friedhof steht, sondern dass man sie im besten Sinne benutzen kann.
Dass dieser Gottesdienst so festlich gefeiert werden konnte, war nicht unbedingt dem Wetter zu danken (das war wirklich mies!), aber ganz wesentlich dem Falkenhagener Posaunenchor. Über dieses Einweihungsgeschenk haben wir uns wirklich gefreut- Dankeschön.

Verena Zielke

Viele schöne Feste
können gefeiert werden: Wir begleiten unsere Konfis zur Taufe/Einsegnung/Konfirmation:
Am 01.06. in Friedersdorf Jonathan Dresel und eine Woche später in Seelow Annemarie Buss, Lukas Gerlach, David Kastner, Esther Krappe, Josine Leopold, Elisabeth Liebing, Luise-Henriette Prager, Laura Schmidt (alle aus verschiedenen Pfarrsprengeln).

Jahrzehnte zurück liegt die Einsegnung für Sieglinde Borgert. Am 22.06. legen wir dazu im Gottesdienst in Diedersdorf ein Gedenken ein.

Ganz am Anfang seines Glaubensweges steht bzw. krabbelt Noah Hein; er wird am 29.06. in Marxdorf getauft.

So freuen wir uns auch auf die Taufe von Ruby Paegelow, die am 23.08. in der Komturei-Kirche Lietzen ihr großes Glaubensfest feiert.

Ihr gemeinsames Leben stellen unter den Segen Gottes Katrin Runge und Michael Fritzsch (12.07.),

Bianca Wählisch und Eric Hartung (09.08.),

Manja Thiede und Michael Töpfer (30.08.), deren jüngster Sohn Aaron an demselben Tag getauft wird.

25 Jahre zuvor traute sich das Ehepaar Jungnickel in Görlsdorf und möchte gerne das Silberne Ehejubiläum dort feiern (30.08.).

Allen Genannten und ihren Familien einen besonderen, wundervollen Festtag und Gottes reichen Segen!

Ausschüsse
in den Gemeindekirchenräten erleichtern und bereichern die Arbeit. Es haben nun der Bauausschuss, Finanzausschuss und der Ausschuss zur Vorbereitung von Gottesdiensten ihre Arbeit aufgenommen.
Seit Jahren arbeiten schon sehr aktiv in unseren Gemeinden das Lektorenteam und das Team „Arbeit mit Kindern“.
Wer gerne in einer dieser Arbeitsgruppen mitmachen möchte, ist sehr herzlich willkommen – einfach im Pfarramt melden!

Sauber
sind nun alle 7 Kirchen in unserem Pfarrsprengel wieder nach der Winterzeit. Besonders beeindruckend war die Vielzahl der Helferinnen und Helfer beim Reinigen der Kirche zu Görlsdorf nach den Bauarbeiten. Mit großem Einsatz, auch an Technik, die Herr A. Lehmann aus Görlsdorf freundlicherweise bereitstellte, konnte dem alten Gebäude zu besonderem Glanz verholfen werden. Allen, die bei den zahlreichen Reinigungsaktionen geholfen haben, ein herzliches Dankeschön!

Grabreservierung
Ein Wahlgrab auf unseren 7 kirchlichen Friedhöfen kann reserviert werden. Allerdings muss das dem Friedhofsverwalter, Herrn H. Ammer (Marxdorf) und dem/der jeweiligen Anweiser/in für Grabstätten vor Ort angezeigt werden. Sicherheitshalber empfehlen wir auch die Markierung der Stelle mit einem kleinen, angemessenen Holzpflock.

Pfn. Rahel Charlotte Mielke

Kollektenplan
Wir sammeln für:

01.06. frei nach Entscheidung des Kirchenkreises
08.06. die Bibelmissionarische Arbeit der Landeskirche
15.06. besondere Projekte der Jugendarbeit (Landesjugendcamp)
22.06. besondere Aufgaben der Ev. Kirche in Deutschland
29.06. Schule Mekerie / Hospizarbeit
06.07. offene Kinder- und Jugendarbeit
13.07. die Notfallseelsorge
20.07. besondere Aufgaben des Kollektenverbundes der Union Ev. Kirchen
27.07. die Arbeit des CVJM-Ostwerk e.V. und des CVJM Schlesische Oberlausitz e.V.
03.08. frei nach Entscheidung des Kirchenkreises
10.08. die Religionsphilosophischen Schulprojektwochen der ev. Schülerarbeit
17.08. die Telefonseelsorge
24.08. die Arbeit des Instituts Kirche und Judentum
31.08. Schule Mekerie / Hospizarbeit
07.09. besondere Projekte der großen diakonischen Einrichtungen

Allen Geberinnen und Gebern ein herzliches Dankeschön.
Recht herzlichen Dank allen, die für dieses Gemeindeforum Beiträge verfasst haben und Zuarbeiten geleistet haben!
Foto und Bildnachweis: S. 1: Judith Kroel, S. 2,5,17: JR Matthias, S. 9,10: Jutta Krause, S. 15: Frank Hanisch, S 16: Angelika Wilde, S.
Beiträge für das September-November 2014 bitte bis zum 15.08. (Bitte nicht handschriftlich!) bei Christine Müller-Stosch anmelden/abgeben (Tel.: 033470248).