Forum Sept. – Nov. 2014

gottnahezuseinFamiliensingen in der Neuentempler Kirche

Veranstalter KULTURWERK am Hügel

Anleitung: Adda Schulz

Taizé

Einfache mehrstimmige Gesänge der christlichen Traditionen
am 13.9.2014 & 11.10.2014, 16-17 Uhr

Volkslieder

27.9.2014 & 25.10.2014, 16-17Uhr

Um eine Spende von 2€ je Erwachsenen wird gebeten.  Die Kirche wird zur Verfügung gestellt  von der Kirchengemeinde Neuentempel-Görlsdorf.

Neues aus der Kirchenwelt

kirchemwolke

Durch eine Pressemitteilung erfuhr ich von dieser Initiative für ein gemeinsames Schweigegebet. Auch wenn ich nicht dabei sein konnte, möchte ich doch zur Kenntnis geben, in welcher Weise Gemeinsamkeit möglich ist, die vorher vielleicht vielen „unmöglich“ schien. Wir können, wo auch immer wir sind, uns diesem  Schweigegebet anschließen.  Ch.Müller-Stosch

Durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark… (Der Prophet Jesaja) Schweigegebet für den Frieden – Juden, Christen und Muslime laden ein
Angesichts des Krieges im Gazastreifen sowie in Syrien und dem Irak laden Juden, Christen und Muslime am Mittwoch, dem 6. August 2014 in der Zeit von 18 bis 19 Uhr zu einem Schweigegebet für den Frieden vor dem Eingang der St. Marienkirche (neben dem Fernsehturm am Alexanderplatz), Karl-Liebknecht-Straße 8, 10178 Berlin ein. Initiatoren des Gebetes sind Dr. Andreas Goetze, Landespfarrer für den interreligiösen Dialog der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Lior Bar Ami, Rabbinerstudent von Beth Hillel, Deutschland, Iman Andrea Reimann von der Islamischen Föderation Berlin und dem Deutschen Muslimkreis sowie Pfarrerin Andrea Richter, Spiritualitätsbeauftragte der EKBO.
Die Evangelische Gemeinde St. Petri-St. Marien unterstützt den Aufruf, der auch für die darauffolgende Woche am 13. August 2014, 18.00 Uhr gilt.
„Das unermessliche Leiden der Menschen, die alltägliche Not machen uns sprachlos. Im Angesicht der Gewalt scheinen menschliche Bemühungen vollständig zu versagen. In Syrien, im Irak, in Israel und Palästina sterben täglich Hunderte von Menschen, viele sind auf der Flucht, traumatisiert. Wir wollen dem nicht achselzuckend den Rücken zukehren, sondern öffentlich auf die Not aufmerksam machen – nicht mit vielen Worten, sondern schweigend. Unser Unvermögen und unser Mitgefühl bringen wir so vor Gott, der ein Gott des Friedens aller Menschen ist“, sagt Dr. Andreas Goetze.
Die Initiatoren des Schweigegebetes haben sich durch das Projekt „Unterwegs an Orten des Gebets“ gefunden, das zu Pilgerwegen in Synagogen, Moscheen und Kirchen bei unterschiedlichen Themen einlädt.

Christine Müller-Stosch

evangelisten

Evangelisten gelandet

Wer sich dieser Tage auf dem Lietzener Dorffriedhof umsieht, dem fallen vielleicht ein paar merkwürdige Gestalten an der Südmauer auf. Dies ist ihre Geschichte: Als das alte Glockengerüste der Lietzener Dorfkirche abgebaut und erneuert wurde, legten die Zimmerleute die Balkenteile, die sie herausgesägt hatten, vor dem Turm ab. Die Kreuzverbinder aber stellten sie an die Kirchenmauer. Dort sah ich sie stehen, erkannte in ihnen Zeichen für menschliche Figuren. Die Eisenreste und Verschraubungen der Glockenaufhängung  sahen mich an wie Gesichter. Und das sollte als Brennholz enden? In meiner Fantasie bildete sich aus den Balken eine Figurengruppe: vier Kreuzbinder, vier Personen – das konnten doch nur  Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, die vier Evangelisten sein! Jetzt war an Brennholz nicht mehr zu denken. Wäre es nicht schön, sie in der Nähe der Kirche, also auf dem Friedhof, aufzustellen? Ich besprach meine Idee mit unserer Pastorin, die erstmal nicht dagegen war. Gemeinsam mit einem Nachbarn stellten wir die Balken, die ich für die Gruppe verwenden wollte, in der Kapelle unter. Ein paar Wochen später half mir ein Freund beim Transport der Balken auf den Kunsthof Lietzen. Dort stellte ich sie an einer Backsteinmauer auf, so wie ich sie mir als Gruppe vorstellte, und machte ein Foto. Das zeigte ich dem Gemeindekirchenrat, erläuterte mein Vorhaben und bekam zu meiner großen Freude einhellige Zustimmung. Nun konnte ich an die Bearbeitung der Holzteile gehen: schleifen, mehrfach imprägnieren – das dauerte seine Zeit. Als es ans Aufstellen der Figuren ging, brauchte ich dringend Hilfe und bekam sie auch durch einige unserer Gemeindemitglieder. Herr Wilde aus Marxdorf hatte nicht nur die wunderbare Idee, Sandsteinblöcke vom Marxdorfer Friedhof als Sockel zu verwenden. Er brachte sie auch selbst mit seinem Firmenauto zum Friedhof. Dabei bestimmten wir den endgültigen Standort der Gruppe. Lutz Boos aus Lietzen und seine Mitarbeiter bauten ein solides Fundament für die Sandsteinblöcke. Darauf kam der Trägerbalken und darauf die vier Evangelisten – gut verankert durch Metallzapfen. Ich freue mich und bin dankbar, dass die Idee durch gemeinschaftliches Handeln verwirklicht werden konnte. Nun stehen sie da – künstlerisch ein Brückenschlag zwischen Mittelalter und Moderne, vertraut und etwas befremdlich zugleich – bereit für einen Dialog über Leben, Sterben und Glauben.

Erika Stürmer-Alex

Für jeden etwas dabei:
03.09.:    Seniorenkreisausflug (nach Berlin-Köpenick)
06.09.:  Sommerkonzert unseres Chores (Lietzen)
14.09.:  Diamantene Konfirmation (Görlsdorf)
19.-21.09.: Besuch bei der Partnergemeinde in Moers-Hochstraß
12.10.:  Familienerntedank mit Brunch (Lietzen)    Benefizkonzert mit H.-J. Geppert (Görlsdorf)
08.11.:  Synode unseres Kirchenkreises
09.11.:  Gottesdienst zum Jahrestag des Mauerfalls
11.11.:  Martinsfest (Seelow)
19.11.:  Musikalische Meditation & Friedensgebet (Lietzen)
29.11.:  Einsingen der Adventszeit (Lietzen)
30.11.:  Adventsmusik der Kindergruppen (Neuentempel)
14.12.:  Krippenspiel (Lietzen)
28.12.:  Festliches Weihnachtskonzert (Lietzen)

„Wo warst du, als ich die Erde gründete?“
Brief an eine Freundin
Liebe Katharina,
seit meinem Besuch bei dir geht mir ein Gespräch nicht aus dem Kopf. Ich hatte dich gefragt, ob du ab und an in einen  Gottesdienst gehst. Daraufhin sagtest du mir, dass du vor fünf Jahren aus der Kirche ausgetreten bist. Mit allem möglichen hatte ich gerechnet: mit Kritik an den Pfarrern, an der landeskirchlichen Verwaltung, an einzelnen Christen, deren Verhalten du nicht billigst. Dass du jedoch diesen Schritt getan hast, das erschüttert mich, macht mich traurig und auch ratlos.  Du bist in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Als wir uns in den siebziger Jahren kennenlernten, gehörten Gottesdienste und Kirchenmusik wie selbstverständlich zu deinem wie zu meinem Lebensumfeld. Damals lebtest du mit einem evangelischen Kantor zusammen. Was hat dich im Laufe deiner Entwicklung von der jungen Frau, die du damals warst,  bis heute dazu gebracht, dich gänzlich vom Glauben abzuwenden? Denn das wurde in unserem Gespräch deutlich: es ging dir nicht um ersparte Steuern oder um irgendeinen Ärger, der sich auch wieder begraben ließe. Was mich dazu bringt, dir diesen Brief zu schreiben, das ist die Entschiedenheit, mit der du dich vom  christlichen Glauben abgewendet hast.

Immer wieder sprachst du davon, „dass Gott dieses ganze Elend, soviel Kummer, Unglücke und Kriege zulässt, das kann ich nicht akzeptieren. Dieser Gott liebt die Menschen nicht! Würde er es tun, dann könnte er nicht zusehen, wie Menschen durch Naturkatastrophen ihr Zuhause verlieren, das sie sich ein Leben lang aufgebaut haben. Dann gäbe es nicht so viele Kranke, dann würden nicht junge Kinder sterben. Dann gäbe es nicht soviel Böses in der Welt …!“ Diese Liste ließe sich ins Unendliche fortsetzen, wenn – ja wenn ich in Gedanken weiter dabei bleiben würde, Gott anzuklagen.  In den letzten Tagen habe ich mich mit dem Thema „Theodizee“ (Frage nach der „Rechtfertigung Gottes“) beschäftigt, mit  „deinem“ Thema. Viele Denker, Theologen, Schriftsteller, Frauen und Männer, haben darüber nachgedacht, wie es möglich ist, angesichts des Bösen den Glauben an Gott zu leben. Sie haben beschrieben, was es für sie heißt, nach der Gerechtigkeit Gottes zu fragen angesichts von soviel Ungerechtigkeit. Was es bedeuten kann, sich im Gebet an einen liebenden Gott zu wenden, wenn ein nächster Mensch gerade schwer erkrankt ist. Ich habe mich selbst befragt, weshalb ich so erschrocken war, als du mir davon berichtet hast, wie sehr dich dieses Thema umtreibt. Also ist es auch „mein“ Thema? Ja, so ist es, und das Gespräch mit dir hat mir den Anstoß gegeben, mich ihm zuzuwenden, so gut ich eben kann.

Jetzt bitte ich dich, dass du dir Zeit nimmst und mir zuhörst. Beim Erarbeiten dieses Textes habe ich einige unterschiedliche Sichtweisen gefunden, wie man sich der Frage nach dem Widerspruch zwischen Gottes Güte und dem Leiden in der Welt annähern kann. Meine Entdeckungen möchte ich gern mit dir teilen:

1. Ich glaube daran, dass Gott alles geschaffen hat. Also hat er auch geschaffen,   dass das Böse möglich wird. Er hat uns befähigt, das Geschehen in unserer Welt zu beurteilen, zu unterscheiden, was gut und was böse ist. Wir hinterfragen, was geschieht. Wir lehnen Leiden ab, wir suchen und fördern,  was gut und heilsam ist. Und dann stoßen wir auf das, was wir nicht begreifen, nicht verstehen: Krieg, Krisen, Unglück. Freilich sehen wir, dass ein großer Teil des Übels von Menschen ausgeht. Es ist meistens die unmittelbare Folge von menschlichem Fehlverhalten – von Habgier, Neid, Hass, Maßlosigkeit, Machthunger, Bequemlichkeit. Der Mensch erntet, was er gesät hat. Jedoch gibt es eine Menge Unglück und Finsternis auf dieser Welt, die rätselhaft bleibt, für die wir keine „Begründung“ finden. Es gibt Maßstäbe und Gründe, innerhalb derer Menschen handeln, sowohl in guter und aufbauender Weise als auch in böser und zerstörerischer Form. Wir müssen feststellen, dass Gott diesen Maßstäben und Gründen nicht unterliegt.
Ich glaube, dass Gott mein Schöpfer ist. Und dass er alles um mich herum und auch das, was ich nicht sehen und erkennen kann, das ganze Universum, geschaffen hat. Im Blick darauf bleibt mir jetzt nur, die eigene Verantwortung für mein Handeln zu erkennen. Auch wenn ich durch mein Elternhaus, durch vielleicht ungünstige Umstände in meiner Jugend und das gesellschaftliche Umfeld geprägt wurde, bin ich verantwortlich für mein Tun. Dass „die anderen“ schuld seien an meinen Verfehlungen, gibt mir kein Alibi  – dieser Begriff heißt übersetzt „anderswo“ –  für meine Verantwortlichkeit. Ich bin sozusagen nicht „anderswo“, wenn ich etwas tue oder unterlasse. Anders gesagt: ich kann es sogar als Geschenk ansehen, dass ich nicht „ferngesteuert“ bin von einem „höheren Wesen“. An meinem Ort und in meiner Zeit kann ich mein Leben gestalten, auch in den mir gegebenen Grenzen kann ich das tun. Du wirst mir sicher zustimmen, liebe Katharina, dass wir uns oft, ja meistens entscheiden können, was wir tun und was wir unterlassen.

2. Ich erkenne, dass ich mich von meinem Kinderglauben verabschieden sollte. Von einem Glauben an den „lieben Gott“ in dem Sinne, dass ich ihn verantwortlich mache für das, was mir geschieht oder eben nicht geschieht. Ein Rest von diesem Glauben steckt immer noch in mir, das spüre ich. Und ich denke, dass ein solcher Rest auch noch in dir vorhanden ist. Sonst wärest du nicht so umgetrieben von der Frage nach der Schuld Gottes an dem Leid, das du beklagst.  Unsere Wertung von gut und böse gilt nicht für Gott. Er unterliegt nicht den Wertungen, von denen wir nur in unserer eingeschränkten menschlichen Weise sprechen können. Auf der Welt ist das Gute immer begrenzt und mangelhaft. Menschliche Güte, Gerechtigkeit, Weisheit und was der guten Dinge mehr sind – sie bleiben menschliche Eigenschaften. Wir können nicht Gott menschliche Eigenschaften zuschreiben oder von ihm Handlungen einfordern, die wir nach unserer Denkweise notwendig finden.
Einige Verse aus dem Buch Hiob (38,4-6) machen das bildhaft deutlich: „Wo warst du denn, als ich die Erde machte? Wenn du es weißt, dann sage es mir doch! Wer hat bestimmt, wie groß sie werden sollte? Wer hat das mit der Messschnur festgelegt? Du weißt doch alles! Oder etwa nicht? Auf welchem Sockel stehen ihre Pfeiler? Wer hat den Grundstein ihres Baus gelegt?“ und, ganz ähnlich:„Spricht denn der Ton zu seinem Schöpfer: Was machst du?“ (Jesaja 45,9)

glaubeimbild
Glaube im Bild: Die Kinder des KiBiCamps haben Psalmverse in Bildern
umgesetzt und ein Kirchenfenster daraus gefertigt.

Gott greift nicht in die Gesetze ein, die die Welt in Gang halten. Also hebt er nicht die Schwerkraft auf und rettet das Kind, das – weil seine Mutter unaufmerksam ist – vor ein Auto läuft. Auch wenn wir uns das wünschen, tut er es nicht, der erhaben ist über Zeit und Raum, nicht bestimmt ist von Gründen und Zielen wie wir in unserer begrenzten Zeit, in unserem begrenzten Raum es sind. Das zu akzeptieren fällt uns schwer, und besonders schmerzlich ist diese Tatsache, wenn wir selbst oder uns nahe Menschen von einem Unglück betroffen sind.

3. Wir haben es bei unserem Thema mit Gegensätzen zu tun. So wie Gott über alle menschlichen Wertungen und Maßstäbe erhaben ist, so ist er auch über alle Widersprüche erhaben, denen wir in unserer Lebenswirklichkeit begegnen. Gut und Böse, Glück und Unglück, Schmerz und Lust, Leben und Tod scheinen nach unseren Vorstellungen und Begriffen Gegensätze zu sein. Vielleicht ist es wirklich und wahrhaftig so, dass in Gott alle Widersprüche aufgehoben sind. Bei meiner Lektüre wurde ich auf ein Ergebnis der Quantenphysik aufmerksam gemacht: Sie lehrt uns, dass Elementarteilchen „verschwimmen“ zwischen Sein und Nichtsein. Sie sind „sowohl überall als auch nirgends“. Die beiden Relativitätstheorien Quantenphysik und Chaosforschung, wollen dem näher kommen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Jedoch können die Forscher nur mathematisch beschreiben, was bisher erkannt wurde. Sobald sie ihre Erkenntnisse sprachlich ausdrücken wollen, „fehlen ihnen die Worte“. Es liegt auf der Hand: weil wir  Teil des Systems sind, können wir das System selbst nicht erklären.

4. Ich denke, dass wir nicht so über Gott sprechen können, als ob wir ihn erkennen könnten. Wir können aber zu ihm sprechen. Ein Glück, dass Jesus  auf dieser Erde gelebt hat! Ja, ich finde wirklich, dass das ein Glück für uns ist. Durch den Menschen Jesus wurde Gott, der Unbegreifbare, für uns greifbar. Seine Botschaft ist zeitlos gültig. Sie bleibt ein Angebot für jedermann und zu jeder Zeit. Er hat gesagt, was wir tun sollen und tun können: mit Nächstenliebe, mit Geduld und Sinn für Realität können wir den Gegensatz von Gut und Böse überwinden. In dem Gebot „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22,39) ist sehr viel von dieser Realität enthalten. Gerade weil wir wissen, dass der Weg mit diesem Gebot nicht leicht ist. Durch Vertrauen in das Leben, durch das Anschauen von Schönheit und Freude an der Schöpfung finde ich eine Geborgenheit, die über die Geborgenheit hinausgeht, die Menschen einander geben können. Ich habe solche wunderbaren Augenblicke schon oft erlebt. Sie vergehen wieder, doch geben sie mir Kraft für dunklere Tage. Dann spüre ich, dass in dieser Welt ein guter Geist wirksam ist, an den ich mich halten kann. Ich denke, dass dies der Geist ist, den Jesus angekündigt hat, als den „Geist der Wahrheit“ (Johannes 14), als den Geist, der tröstet und innere Freiheit schenkt.
Jesus hat sich um Menschen gekümmert, die Leid erfahren haben, die am Rand der Gesellschaft standen, die
krank und schwach waren. Schließlich hat er sich Leiden und Tod ausgesetzt und Gottverlassenheit erlebt. Ich denke, dass wir bei ihm mit unserem Leiden gut aufgehoben sind, da er uns so nahe gekommen ist. Dietrich Bonhoeffer hat über diese Fragen viel nachgedacht, und er geht noch einen Schritt weiter. Er hat unter anderem dazu geschrieben: „Gott lässt sich aus der Welt herausdrängen ans Kreuz, Gott ist ohnmächtig  und schwach in der Welt, und gerade und nur so ist er bei uns und hilft uns…“ Und an anderer Stelle: „So ist es gut, früh genug zu lernen, dass Leiden und Gott kein Widerspruch ist, sondern vielmehr eine notwendige Einheit; für mich ist die Idee, dass Gott selbst leidet, immer eine der überzeugendsten Lehren des Christentums gewesen.“
Es kann sein, liebe Katharina, dass dich dieser Gedanke erst einmal befremdet. Es geht bei unserem gemeinsamen Thema ja auch darum, in aller Freiheit darüber nachzudenken und zu überprüfen, was für uns hilfreich sein könnte und was nicht. Vielleicht kennst du den Satz der Theologin Dorothee Sölle: „Gott hat keine anderen Hände als unsere Hände.“ Du denkst sehr sozial. Du spendest für Notleidende und hilfst, wo du helfen kannst. Vielleicht liegt dir dieser Denkansatz näher.

5. Der Ausgangspunkt zu diesem meinem Brief an dich war deine Klage über das Leiden in der Welt, und mein eigenes Erschrecken über deine Konsequenz, dich vom Glauben abzuwenden. Du hast vielleicht und hoffentlich geduldig mit mir gemeinsam weiter nachgedacht. Dieses Nachdenken hat mir manche Mühe gemacht, es hat mir aber auch einen Gewinn gebracht. Ich bin gewiss, dass ich mich angesichts der Unbeschreibbarkeit und Unbegreiflichkeit Gottes auf Jesus berufen kann. Er ist der Vermittler zwischen der Gegenwart des Geistes Gottes und unserer Lebenswirklichkeit. Ich kann im Neuen Testament nachlesen, welche Botschaft er für mich hat. Und ich denke, dass ich dabei immer wieder Neues entdecken werde.
Luther, der als junger Mönch von der Frage umgetrieben wurde: „Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“, schrieb im April 1531 in einem Brief: „In Christus ist der unbegreifliche, schreckliche, allmächtige, majestätische Gott mir gnädig.“ Da war er 48 Jahre alt und hatte noch 15 Jahre zu leben. Zu dieser Zeit lagen Jahrzehnte theologischer Arbeit hinter ihm. Petra Bahr schreibt 2013 in einem Thesen-Text: „Das ist der bleibende Skandal des christlichen Glaubens: dass der Schöpfer der Welt seine Erhabenheit nicht in Glanz und Gloria demonstriert, son- dern sich in einem blutenden Menschen zeigt, der schreit: ‚Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!’“
Ich stelle fest: unser Nachdenken hat einen offenen Ausgang! Oft wird gefragt: Hat das Leiden einen Sinn? Ich
denke, dass wir als Menschen darauf keine Antwort finden werden. Es bleibt der Gegensatz zwischen dem heilvollen Willen Gottes und dem Elend in dieser Welt bestehen; er kann nicht durch eine kluge Theologie „wegerklärt“ oder irgendwie anders „bewältigt“ werden. Wir können nur diese schmerzliche Unausgeglichenheit beim Namen nennen und erkennen, dass wir in diesem irdischen Le- ben keine „Lösung“ finden. Nur Gott, der der letzte Grund, der alles in allem ist, kann diesen Gegensatz überwinden.
Wir sind vor Gott zugleich Lichtgestalten und Fürsten der Finsternis. Dass uns zugetraut wird, als „Kinder des Lichts“ (Epheserbrief 5,8) zu leben, finde ich sehr bemerkenswert!
Das letzte Wort soll Paul Gerhardt haben, der den folgenden Vers als fast 60-Jähriger schrieb, nach einem lan- gen, ereignisreichen Leben (EKG 449). (Manchmal fällt es uns leichter, unser Herz den gesungenen Worten zu öff- nen!):

Alles vergehet, Gott aber stehet ohn alles Wanken;
seine Gedanken, sein Wort und Wille hat ewigen Grund.
Sein Heil und Gnaden, die nehmen nicht Schaden,
heilen im Herzen die tödlichen Schmerzen,
halten uns zeitlich und ewig gesund.

In diesem Sinne grüßt dich herzlich deine Christine (Müller-Stosch)

KInderBIbelCAmp 2014

kibica2014

Steh allen bei, die an dich glauben, und zeige uns die Quelle für neuen Mut. Psalm 28

Ich habe auch das Gefühl, dass wir uns während der drei Tage auf die Suche zu der Quelle begeben haben. Ob wir gesungen oder gespielt haben, uns Kloster und Kirchen angesehen haben, gebastelt oder geschnitzt haben. Jeder hat etwas Neues entdeckt: zum Beispiel die Tempelritter, oder den Bau von Kirchen. Wir haben auch eine Kirche gebaut. Wir haben sie aus Steinen in der Mitte der Zelte gelegt. Der Ausflug in das Kloster Altfriedland war sehr interessant. Wir haben viel über das Kloster und seine Geschichte erfahren. Wir haben Löffel geschnitzt, Fladenbrot gebacken, Ziegelsteine geformt und sehr viel Spaß gehabt. Vielen Dank an alle Beteiligten, die das ermöglicht haben. Und ich denke, dass einige die Quelle gefunden haben und mit Mut und Neugier dem Schuljahr entgegen sehen.

Leonore Ilgenstein

Solch ein schönes Camp kann nur gelingen, weil viele sich eingebracht und mitgeholfen haben. Besonderer Dank gilt: Anke & Frank Hanisch, Alexander Höfs-Schulz, Desiree Ilgenstein, Jutta Krause, Jörg-Rainer Matthias, Tina Rahnenführer, Christine Volmer!

Pfn. R. C. Mielke

Persönlicher Abschied von JR Matthias 
Als wir 1997 von Berlin nach Neuentempel zogen, hatte ich bis dahin mit Religion und Kirche noch wenig Kontakt. Kurze Zeit später fand ich mich das erste Mal in der Christenlehre im Nachbarhaus wieder. Meine Erinnerungen sind eher vage, aber eines hat mich dann doch von Anfang an fasziniert: Der große Mann mit seiner Gitarre und der kräftigen Singstimme. Jörg Rainer Matthias. Stets war er dabei, wenn es darum ging „Laudato si, o mio signore“ noch schneller zu singen und damit den letzten Rekord zu brechen. Es wurde viel gelacht und gescherzt. Mir wurde die Religion und die Gemeinschaft wie ein zu Hause, so dass ich beschloss mich taufen zu lassen. Auch die Konfirmation folgte einige Jahre später.

Ich mochte den Rhythmus der Kirchenfeste. Der frühe Ostergottesdienst häufig im Nebel in Neuentempel, das Erntedankfest mit der reich geschmückten Kirche, das Krippenspiel, was unter uns Kindern immer mit sehr viel Aufregung verbunden war und der Neujahrsgottesdienst in der kleinen Kirche Alt Rosenthal. Mittendrin immer Jörg Rainer mit viel Energie, Freude, der Gitarre lässig unterm Arm und Predigten, die man als junger Mensch bereits verstehen konnte und zuhören mochte. Wenn ich heute nach  Neuentempel komme, habe ich das Gefühl, dass immer noch so viel Bewegung herrscht und das Kinderprogramm im Nachbarhaus nicht ab-, sondern zunimmt: Bibelwochenende, Konfirüste, Bibelcamp… Und ich sehe auch meine kleinen Geschwister freudig daran teilnehmen.

Ich bin davon ausgegangen, dass es ewig so weitergehen würde und war sehr erstaunt, das Gegenteil zu erfahren. Ich möchte mich für die sehr prägende Zeit bedanken. Für die Freude und den Spaß, den wir als Kinder hatten, die ernsthaften und nachdenklichen Gespräche, die später hinzukamen und das Nahebringen der biblischen Erzählungen und Lehren. Diese Erfahrungen haben mein Leben entscheidend beeinflusst. Es ist schade, dass Jörg Rainer nicht mehr hier als Pfarrer tätig sein wird. Ich gehe jedoch davon aus, dass auch im Religionsunterricht in der Schule die Kinder und Jugendlichen all die Denkanstöße und Lehren mitnehmen. Dafür wünsche ich Jörg Rainer viel Kraft, Aus- dauer und auch Freude!

Nastasja Ilgenstein

Diamanten soll das Konfirmationsgedenken in Görlsdorf sein. Durch damalige Konfirmanden angeregt, wird am 14.09. in der Kirche zu Görlsdorf ein solches Jubiläum gefeiert. Allen Diamantenen Konfirmanden und Konfirmandinnen wünschen wir einen segensreichen Festtag!
Geläutet wird in Lietzen nun auch immer, wenn wir im Gottesdienst das Vaterunser beten – das Gebet wird hörbar. Dadurch können alle Menschen im Dorf wahrnehmen, dass sich Frauen, Männer, Kinder in der Kirche versammeln, für andere beten und auf Gottes gutes Wirken unter uns vertrauen.

Blumen schmücken die Altäre unserer Kirchen nicht nur zu den Gottesdiensten. Menschen, die die Gotteshäuser besuchen, freuen sich über die schönen bunten Sträuße, die oft aus den Gärten unserer Dörfer stammen. Wer gerne aus dem eigenen Garten Blumen für den Altar mitbringen möchte, sage bitte kurz im Pfarramt oder bei den Küsterinnen bescheid. Wir alle freuen uns über die Vielfalt. Vielen Dank!

Sommerkonzert  Am 6. September findet das Sommerkonzert unseres Chores um 17 Uhr in der Dorfkirche Lietzen statt. Wie ein roter Faden zieht sich die Jahreslosung durch das Programm: „Gott nahe zu sein ist mein Glück“.  In fröhlichen Liedern besingen wir den Tagesverlauf, den Sommer mit den Schönheiten der Natur, Freude am Wandern und den schönen Dingen des Lebens.  Die Orgel wird auch zu hören sein mit einem kleinen Orgelkonzert, in dem das Morgenlied „Gott des Himmels und der Erden“ in Variationen erklingt. Und da auch Kinder zur Freude des Lebens gehören, gibt es Orgelbearbeitungen über Kinderlieder. Alle sind herzlich eingeladen! Im Anschluß gibt es Gelegenheit, bei einem Getränk und etwas Gebäck in der Kirche ins Gespräch zu kommen.

Barbara Krüger

 

Musikgenuss gibt es bei uns nicht nur im Sommer:

Benefizkonzert für den Erhalt der Kirche in Görlsdorf. Hans-Jürgen Geppert, Gitarren und Gesang – u.a. Musiker und Musiklehrer – spielt am Sonntag,  den 12.10., 17 Uhr,  eigene und andere Lieder von Klassik, Folk, Jazz bis Pop. Er ist gebürtiger Berliner und lebt seit 2001 in Görlsdorf. Unser Kirchenchor Lietzen singt wieder die Adventszeit ein (29.11.) –  mit stimmkräftiger Unterstützung aller; denn natürlich gibt’s auch wieder das beliebte Wunschliedersingen (Lietzen).
Und am I. Advent (30.11.) sind alle herzlich eingeladen, den musikalischen Künsten der Kinder zu lauschen, die bei Desiree Ilgenstein das Spielen eines Instrumentes erlernen. Hier schließt sich ebenfalls ein adventliches Liedersingen an, und abgerundet wird der ganze Genuss mit Kaffee & Kuchen (Neuentempel).
Krippenspiel ist ein wunderbares Stichwort, das ganz unterschiedliche Menschen unserer Gemeinden jedes Jahr zusammenführt. Wer möchte gerne mitwirken? Wer hat Ideen oder Wünsche? Einfach melden, im Pfarramt oder bei einem/einer Kirchenältesten! Übrigens: Einige unserer Ideen aus den vergangenen Jahren haben wir schon in andere Gemeinden unseres Kirchenkreises „exportiert“!
Erntegaben sind wieder sehr willkommen. Sie schmücken unsere Kirchen farbenfroh und sind auf jeden Fall ein Augenschmaus! Die Naturalien wollen wir dem Evangelischen Kindergarten weitergeben (Bei Eingemachtem bitte unbedingt angeben: Wer hat es eingekocht, was ist drin, wann wurde es hergestellt!) Wer gerne eine Erntedankgeldspende geben möchte: In diesem Jahr sammeln wir für den ehrenamtlichen Hospizdienst in Märkisch Oderland. Vielen, herzlichen Dank!

Pfn. Rahel Charlotte Mielke

Die Gemeindekirchenräte denken darüber nach, auf 1 unserer 7 Friedhöfe ein pflegeleichtes Urnengemeinschaftsgrab einzurichten. Vor allen weiteren Dis- kussionen möchten wir den Bedarf abfragen. Wenn der besteht, bitte im Pfarramt Neuentempel melden!

Kollektenplan  
Wir sammeln für:
07.09. besondere Projekte der großen Diakonischen Einrichtungen
14.09. die Arbeit der Stiftung KiBa
21.09. ökumenische Begegnungen der Landeskirche
28.09. besondere Aufgaben der EV. Kirche in Deutschland
05.10. Kirchen helfen Kirchen
12.10. die ev. Beratungsstellen u. den fürsorgerischen Gemeindedienst
19.10. Schule Mekerie/Hospizarbeit
26.10. die Studierendengemeinden
31.10. die Arbeit des Gustav-Adolf-Werkes
02.11. besondere Aufgaben des Kollektenverbunfes der Union Ev. Kirchen
09.11. die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. u. ökumenischen Freiwilligendienste
16.11. frei nach Entscheidung des Kirchenkreises
19.11. die Arbeit des Flüchtlingsrates
23.11. den Posaunendienst
30.11. die Arbeit des Berliner Missionswerkes in den Partnerkirchen
07.12. die Ehrenamtsarbeit
Allen Geberinnen und Gebern ein herzliches Dankeschön.

Recht herzlichen Dank allen, die für dieses Gemeindeforum Beiträge verfasst haben und Zuarbeiten geleistet haben!

Foto und Bildnachweis: S.1: Frank Hanisch S.2: JR. Matthias, S.3: Erika Stürmer-Alex S.7,11,12: Jutta Krause

Beiträge für das Dezember 2014- Februar 2015  bitte bis zum 15.11. (Bitte nicht handschriftlich!) bei Christine Müller-Stosch anmelden/abgeben (Tel.: 033470248).

Vielen Dank!