Forum September bis November 2019

Konfis gestalten auf der KonfiRüste ihren Friedensbanner

Am 01.09.: Vor 80 Jahren begann der 2. Weltkrieg

Am 09.11.: Vor 30 Jahren wurde die Mauer geöffnet.

Frieden – ein zerbrechliches Geschenk in unseren Händen

Unsere Konfis am Pfingstsonntag, 09.06. gemeinsam mit Pf. Parr und Pfn. Mielke.
Die pfingstlich geschmückte Kirche zu Marxdorf beim Gebet zum Abendläuten am 08.06.

Hallo! Mein Name ist Felix Krämer.

Ab dem 1. August diesen Jahres bin ich der neue Gemeindepädagoge für Sie und Euch in der Region Seelow. An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich kurz vorzustellen: Ich bin 30 Jahre alt und habe noch in diesem Frühjahr an meiner Abschlussarbeit für den MasterStudiengang Evangelische Religionspädagogik gearbeitet. Studiert habe ich in Sachsen an der Evangelischen Hochschule Moritzburg; dort habe ich auch schon meinen Bachelor in Evangelischer Religionspädagogik erworben.

Die Tätigkeit in dieser Region ist also mein Start in das Berufsleben als Gemeindepädagoge und ich bin schon sehr gespannt darauf, hier für die Kirche im Einsatz zu sein und mit Ihnen/ Euch zusammenzuarbeiten.

Aufgewachsen bin ich im schönen Erzgebirge bei Annaberg- Buchholz, doch bereits für meine ersten Ausbildungen vor dem Studium verschlug es mich in andere Ecken. In Bayern und Hessen erlernte ich den Beruf des Industriemechanikers (für Weberei- / Textiltechnik). Nach einem kurzen Abstecher nach Merseburg, wo ich ein technisches Studium begann, entschied ich mich je doch, „das Fach zu wechseln“ und landete so in Moritzburg. Durch die Gemeindepädagogik habe ich eine gute Möglichkeit mit und für Menschen arbeiten zu können. Das zu tun liegt mir am Herzen und es macht mich glücklich, wenn ich andere ein Stück ihres Lebensweges begleiten und sie bei ihrer Entfaltung unterstützen darf. Ich möchte offen sein für das, was die Menschen wirklich bewegt, sei es in den Gemeinden oder auch außerhalb von Kirche in ihrem Umfeld und der Region.

In dem Sinne ist es mir eine große Freude, Sie kennenzulernen: Denn Ihre Eindrücke und Impulse sind eine wichtige Grundlage, um meine Arbeit gut zu machen. Leider werde ich wahrscheinlich nicht jede und jeden von Ihnen einzeln kennenlernen können. Aber wer Fragen oder Anregungen hat, darf die gern äußern – am besten über meine dienstliche EMail-Adresse: felix.kraemer[at]ekkos.de. Abgesehen davon können Sie mich natürlich gern einfach persönlich ansprechen, wenn man sich über den Weg läuft. Ich freue mich darauf!

Im Übrigen komme ich nicht ganz allein nach Brandenburg, sondern in Begleitung meiner Frau, Hanna. Hanna wird ebenso wie ich später als Gemeindepädagogin arbeiten wollen, wenn sie mit ihrem Studium an der Evangelischen Hochschule Moritzburg fertig ist. Und sie ist auch schon gespannt darauf, Land und Leute – diese wunderschöne Region und vor allem natürlich die verschiedenen Kirchengemeinden – kennenzulernen.

Mit besten Grüßen und Segenswünschen

Felix Krämer


Von kleinen Menschen und großem Mut

Sonntagmorgen, der Himmel ist Wolken verhangen, und es regnet. Ich mache mich auf zum Gottesdienst nach Neuentempel. Alles ist gut vorbereitet, die er sten Gottesdienstbesucher kommen. Und es werden immer mehr. Wir feiern unseren Gottesdienst zum Schuljahresbeginn in unserer gut gefüllten Kirche. Viele Kinder unserer Kindergruppen schauen staunend auf das Anspiel: Das kleine Schulmädchen freut sich auf den er sten Schultag, hat aber Angst vor einem bösen Jun gen und einer strengen Lehrerin. Da hilft auch kein Zureden von Frau Krause oder der jungen Frau, die ein Baby erwartet. Die beiden berichten von ihren eigenen Ängsten und sprechen dem kleinen Mädchen Mut zu. Doch die Angst im Bauch des Mädchens bleibt. Da kommt ein Puppenspieler mit seinem Koffer. Auch er hat Angst vor der Aufführung, ob er sich verspricht, ob er seinen Text vergisst? Als Probe spielt er uns aus seinem Koffer die Geschichte vom kleinen Zachäus vor. Der braucht ganz viel Mut, weil ihn viele Leute beschimpfen. Und er braucht auch Mut, um Jesus zu sehen. Da klettert er sogar auf einen Baum. Die Kinder in den Bankreihen verfolgen aufmerksam das Spiel der Puppen und warten, was als Nächstes passiert. Und alle erfahren, dass kleine und große Menschen oft Angst haben, doch wir können unsere Angst besser aushalten, wenn wir beten. Gott ist bei uns, er gibt uns Kraft und Mut. Alle bekamen einen Mut-Mach-TütenKaspar mit einem kleinen Glöckchen an der Zipfelmütze. Das ist jetzt ein zartes und fröhliches Gebimmel in der Kirche. Dann werden die Erstklässler im Kreis aller Kinder und Lehrerinnen und Lehrer gesegnet. Viele Kinder vor dem Altar; ein schönes Bild. Am Fürbittenhimmel hängen jetzt viele Tropfen mit unseren Bitten. Wir beten oft um Frieden und Gesundheit. Ja, Frieden als Gesundheit für die Welt, frei sein von Gewalt und Terror. Ja, Frieden für Körper und Seele, frei sein von Krankheit. Und möge Gott seine schützende Hand über allen Schulkindern halten. Wir stärken uns mit Leckereien vom reichlichen Buffet, treffen Absprachen für Veranstaltungen oder plauschen einfach nur so. Erfüllt und gestärkt von dem schönen Gottesdienst können wir in die neue Woche starten.

Anke Hanisch


Ein Kreis fliegt aus

Der Nachmittagskreis Falkenhagen besuchte am 20.08. bei schönstem Sommerwetter u. a. den „Dom des Oderbruchs“. Wir erfuhren Interessantes über die Baugeschichte, das große Engagement der Kirchenältesten vor Ort und die eine und die andere Anekdote aus Neuküstrinchen. Herzlichen Dank an Ilka Schieler, die einen der beiden Kleinbusse sicher lenkte, an Herrn Köhler (unten auf dem Foto in der Mitte zu sehen), der sich so viel Zeit für uns nahm – und alle, die Teil dieses schönen Tages in den Weiten des Oderbruchs waren! Schon auf der Rück reise entstanden die ersten Ideen, wohin es uns im Jahr 2020 führen könnte, wenn es wieder heißt: Ein Kreis fliegt aus!

R. C. Mielke



Informationen über die Dienstvereinbarung

Beim Blick auf den Gottesdienstplan für unsere Gemeinden fällt es auf: Frau Mielke macht nicht jeden Sonntag Gottesdienst. Da stellt sich leicht die Frage nach dem Warum?

In der gemeinsamen Sitzung der Gemeindekirchenräte RUF Falkenhagen, Lietzen/Marxdorf und Diedersdort /Neuentempel am 27.02.2019 wurde die neue Dienstvereinbarung der genannten Gemeindekirchenräte und Frau Mielke beschlossen.

Die alte Dienstvereinbarung war von 2009 und musste dringend überarbeitet werden. Die Erarbeitung der neuen Dienstvereinbarung war ein langer Prozess, der länger als ein Jahr brauchte. In dieser Zeit wurden wir von Frau Bull als stellvertretender Superintendentin intensiv begleitet.

In einem ersten Schritt hat Frau Mielke ihre gesamte Tätigkeit für unsere Gemeinden aufgeführt, und die wöchentliche durchschnittliche Arbeitszeit wurde ermittelt. Die Landeskirche geht von einer Richtarbeitszeit von ca. 24 Wochenstunden für 50% Dienstumfang aus. Diese wurden weit überschritten.

In einem nächsten Schritt wurde in gemeinsamen Gesprächen nach Lösungen gesucht. Wir haben viel und lange diskutiert. Was ist uns wichtig? Wo kann etwas anders laufen? Wo ist Entlastung möglich?

In der jetzigen Dienstvereinbarung werden Aufgaben festgelegt, die in der Summe 30,44 Wochenstunden ergeben. Darin sind Gottesdienste, Beerdigungen, Taufen, Trauungen, Seelsorge, Bildung und Unterweisung, Leitung und Verwaltung sowie Gesamtkirchliche Aufgaben enthalten.

Um auf diese Summe zu kommen wurde vereinbart, dass Frau Mielke zwei freie Wochenenden im Monat zustehen und die gesamte Kinderarbeit von ihr ehrenamtlich geleistet wird. Von der Landeskirche wird erwartet, dass, wenn die Wochenarbeitszeit um 5 % überschritten wird, GKR und Pfarrerin sich darüber verständigen, welche Aufgaben die Pfarrerin außerdem ehrenamtlich leistet. Diese dürfen dann vom GKR nicht eingefordert werden.

Da bei einem reduzierten Dienstumfang die Kernaufgaben wie Gottesdienst und Seelsorge Vorrang haben, mahnen die Gemeindekirchenräte immer wieder eine Entlastung bei den Verwaltungsaufgaben an. Die Dienstvereinbarung wird jetzt erst einmal ein Jahr erprobt, dann alle drei Jahre überprüft.

Die Gemeindekirchenräte Lietzen- Marxdorf, Neuentempel-Görlsdorf, Ruf Falkenhagen


Was für ein Frauenbild …!?

Können wir uns überhaupt noch vorstellen, wie es Frauen ging, die Theologie studiert hatten und denen – sobald sie heiraten wollten – verweigert wurde, als Pfarrerin in einem Pfarramt zu wirken? So lange ist das gar nicht her! Bischof Dröge schreibt dazu: „Ohne den Mut und die Beharrlichkeit der Frauen …würde das Gesicht unserer Kirche heute deutlich anders aussehen, eine Hälfte dieses Gesichts wäre weiterhin unterbelichtet.“

Für mich ist geradezu unfassbar, welches verheerend konservative Frauenbild die Bekennende Kirche noch 1939 zeigte. Die Kirchenoberen waren lediglich bereit, den Theologinnen, die ihr Vikariat abgeleistet hatten, eine „Einsegnung“ für einen begrenzten Arbeitsbereich zu gewähren. Die volle Ordination wurde ihnen verweigert.

Eine der Vorkämpferinnen für die Frauenordination war Ilse Härter. Dazu eine kleine Geschichte:

Nach Studium und Vikariat verkündete man ihr, dass Ende März 1939 die Einsegnung bevorstünde. Darauf reagierte sie mit dem Satz: „Sagen Sie dem Presbyterium: Zu meiner Einsegnung werde ich nicht anwesend sein.“ Am nächsten Morgen suchte sie einen der Verantwortlichen auf und bat um die Ordination. Dieser machte eine Ordination davon abhängig, dass Ilse Härter ehelos blieb.

Der Verantwortliche sagte: „Sind Sie jetzt bereit, das Gelübde der Ehelosigkeit abzulegen?“

Ilse Härter: „Wieso? Will die Bekennende Kirche jetzt den Zölibat einführen?“

Der Verantwortliche: „Nein, aber Sie sind eine Frau.“

Ilse Härter: „Daran habe ich noch nie gezweifelt. Aber was soll das?“

Der Verantwortliche: „Bekanntlich heiratet die Hälfte der Theologinnen.“

Ilse Härter: „Das ist doch keine Begründung, uns nicht zu ordinieren. Wie begründen Sie das theologisch?“

Vier Jahre später wurde sie im Januar 1943 mit einer weiteren Theologin ordiniert. So kam es dank Ilse Härters Beharrlichkeit und Standfestigkeit zur ersten Ordination von Frauen ins volle Pfarramt.

Das ist jetzt 76 Jahre her.

Von Ilse Fredrichsdorff, die von 1943 bis zu ihrem frühen Tod 1945 in den Gemeinden Lietzen und Marxdorf wirkte, wird als von „der Vikarin“ gesprochen. Sie hat, wie viele andere Theologinnen in jener Zeit, den zuständigen Pfarrer ersetzt, das heißt, sie hat das Pfarramt mit allen Aufgaben ausgefüllt, bis zum bitteren Ende. Das heißt auch, sie hat sich 1945 mit den Menschen aus den beiden Dörfern auf die Flucht begeben und mit ihnen Ängste und Elend geteilt. Die Männer waren als Soldaten des verbrecherischen Krieges eingezogen worden. Nach dem Krieg wurden diese „Vikarinnen“ wieder aus den Ämtern verdrängt, obwohl ihnen anderes versprochen worden war.

Was für ein Frauenbild …!?

Das ist nun vorbei – endgültig!

Darüber können wir uns freuen, wir haben allen Grund dazu.

Heute, am 24. August 2019, wurde mir einmal mehr deutlich, wie froh wir sein können, Frau Mielke als Pfarrerin in unseren Gemeinden zu haben.

Das erste Mal überhaupt habe ich erlebt, dass ein Bürgermeister und eine Pfarr erin gemeinsam ein großes Dorffest eröffnen. Der Bürgermeister von Lietzen, Herr Kasper, und Frau Mielke haben das heute während einer Andacht in unserer Kirche getan. Sie eröffneten das Fest „775 Jahre Lietzen“ und „110 Jahre Feuerwehr“ – in der DDR undenkbar! Es war einfach befreiend, den beiden zuzuhören. Ja, Gemeinschaft stärken, etwas Schönes auf die Beine stellen, fühlen: ich lebe gern hier. Die drei wohlklingenden Glocken der Kirche (nach der großen Kriegszerstörung) als Wunder begreifen, sie als „Herz des Dorfes“ ansehen. Und erkennen, dass die Kirchengemeinde und die Bürgergemeinde zusammengehören…

Vor 25 Jahren hat Frau Mielke in unserem Kirchsprengel ihre Arbeit begonnen. In dieser Ausgabe des FORUMs werden „Informationen über die Dienstvereinbarung“ abgedruckt, in der die Rechte und Aufgaben unserer Pfarrerin beschrieben werden. Wenn ich diesen Text lese, kann ich nachvollziehen, dass es über ein Jahr gedauert hat, die beschriebenen Vereinbarungen zu treffen. Nachdem Frau Mielke ihre gesamte Tätigkeit für unsere Gemeinden aufgeführt hatte, zogen die Mitglieder der Sitzung das Fazit : „Diese (die Richtarbeitszeit von 24 Wochenstunden für 50%) wurden weit überschritten“. Dieses Ergebnis lässt mich etwas ängstlich werden, ja, auch ratlos. Wenn „die Kirche“, sprich das mächtige Konsistorium, nicht ihre schützende Hand über ihre Pfarrerinnen und Pfarrer hält angesichts von Überforderung und ungerechtfertigten Ansprüchen, dann sollten wir in den Gemeinden tun, was auf der Hand liegt – aufmerksam und dankbar sorgsame Predigtarbeit, intensiv vorbereitete Arbeit mit Kindern, Seelsorge in aller Stille und manches mehr wahrnehmen und würdigen.

Die Gemeindekirchenräte unseres Sprengels tun das offenbar und sind damit gute Helfer für unsere Pfarrerin. Danke an sie!

Christine Müller- Stosch


Zitate aus der Festschrift „ Vorgängerinnen “

1961 legte Dorothea Dressel als einzige Frau mit rund einem Dutzend Männern das zweite Theologische Examen ab. Bischof Otto Dibelius beglückwünschte alle Kandidaten zum Examen, teilte ihnen das Datum ihrer Ordinationsrüste mit und wann er sie in der Marienkirche ordinieren werde. Zu der frisch examinierten Schwester Dressel sagte er hingegen: „Sie suchen sich dann jemanden, der Sie ordiniert!“ Folgerichtig war Dorothea Dressel bei der Ordination in der Marienkirche nicht dabei. Ihre Ordination vollzog Generalsuperintendent Günter Jacob (Lübben) – damals der einzige Generalsuperintendent, der Frauen ordinierte. So wurde Dorothea Dressel ordiniert, allerdings mit der Einschränkung, die damals für alle ordinierten The ologinnen galt, dass sie im Falle einer Heirat aus dem Amt auszuscheiden habe. 38 Jahre tat sie ihren Dienst im Kirchenkreis Seelow, in selbstverständlicher Anerkennung durch ihre Gemeinde: „Die Gemeinden waren das kleinste Hindernis!“, wie sie sagt. Wiewohl es durchaus Gemeindeglieder gegeben habe, die nicht von einer Frau beigesetzt werden wollten oder sich „einen richtigen Pfarrer“ gewünscht hätten. …

In Lettland zum Beispiel wurde vor kurzem die Möglichkeit der Ordination von Frauen wieder abgeschafft, in Polen werden Frauen von der lutherischen Kirche überhaupt nicht ordiniert und in Deutschland galt bis vor 45 Jahren für Pfarrerinnen die „Zölibatsklausel“. Das heißt, eine Pfarrerin, die heiratete, erhielt mit ihrer Heiratsurkunde zugleich ihre Entlassungsurkunde aus dem Dienst, war also plötzlich nicht mehr in der Lage, ihren erlernten Beruf auszuüben und erhielt keine Bezüge mehr. Bis zu einer Scheidung oder bis zum Tod des Ehemannes. Dies ist umso überraschender als der Reformator Martin Luther selber vor 500 Jahren schrieb: „Denn was aus der Taufe gekrochen ist, das kann sich rühmen, dass es schon zum Priester, Bischof und Papst geweiht sei, obwohl es nicht einem jeglichen ziemt, solch Amt auszuüben.“ Und so gab es auch zahlreiche Frauen, die in der Reformationszeit predigten, Flugschriften und theologische Abhandlungen ver fassten, geistliche Lieder dichteten, mithin als Theologinnen tätig waren. Doch das Amt einer Pfarrerin sollte Frauen noch über 400 Jahre lang verwehrt bleiben. (aus: Fest schrift zum 75. Jubiläum der Frauenordination „Vorgängerinnen“ , hg. von Rajah Scheepers )

Und noch eine persönliche Erinnerung : „Sara gehört ins Zelt.“ Meine Mutter hatte 1957 das 2. Theologische Examen abgelegt und hatte vor, ins Pfarramt zu gehen. Problem: Sie war verlobt und wollte heiraten. Zu der Zeit durfte sie nicht Pfarrerin UND Ehefrau sein. In ihrer Not wandte sie sich an ihren Lehrer, einen bekannten Alttestamentler. Das längere Gespräch endete mit seiner Empfehlung: „Sara gehört ins Zelt.“ Sprich: Lass deinen Berufswunsch nach 7 Jahren Studium fahren und heirate deinen Verlobten. Da gehörst du hin. Nach Jahren als Ehefrau, Mutter und Pfarrfrau begann meine Mutter 1977 als Gemeindehelferin zu arbeiten. Ich glaube, dass meine Mutter Zeit ihres Lebens darunter gelitten hat, dass sie ihren Beruf als junge Ehefrau nicht ausüben durfte.


Wertschätzung, wo fängt sie an?

– Bei nur einem Strohhalm –

Stroh macht nicht satt!!!!!

Doch wer Stroh hat, der weiß, dass vorher eine Ernte stattgefunden hat. Manchmal hängen an den Halmen noch kräftige Weizenähren. Sie erinnern an das Br ot des Lebens, in dem Jesus sich uns schenkt. Das Wort Bethlehem heißt übersetzt: Haus des Brotes! Wir Kinder waren zahlreich in den großen Getreidefeldern und bei der Strohernte unte r wegs. Wir konnten uns über die prächtige Natur freuen. Sie auch? Wir wü nschen ein gesegnetes Erntedankfest!!!!! Wer jetzt neugierig ist, darf auf den Weihnachtsgottesdienst mit dem Krippenspiel „Nur ein Strohhalm“ gespannt sein.

Es grüßen herzlichst die Kinder der Gemeinde Falkenhagen.


Diese Wünsche eines alt gewordenen Menschen fand ich bei meiner Lektüre. Ich habe sie abgeschrieben. Auch wenn ich nicht weiß, wer diese Worte gefunden hat, möchte ich diese wichtigen Äußerungen weitergeben. Ch. Müller-Stosch

Wünsche zum Altwerden und Altsein

Ich möchte mit meinen jeweils eigenen Möglichkeiten so lange wie möglich mein Leben nach meinen Bedürfnissen gestalten im lebendigen Kontakt mit denen, die wir wichtig sind. Auch wenn ich hilfsbedürftig bin und nicht allein zurechtkomme, möchte ich meine Würde bewahren, meine Möglichkeiten nutzen und selbständig entscheiden, wie ich mein Leben führe. Ich möchte teilhaben können an dem, was mir wichtig ist, mich aber auch zurückziehen, wenn ich es brauche, ohne Gefahr zu laufen, aus dem Kontaktnetz herauszufallen. Wenn ich nicht mehr in „die Welt“ hinausgehen kann, möchte ich, dass „die Welt“ zu mir kommt. Als kranker Mensch möchte ich wahrgenommen und respektiert werden mit meinen Grenzen und Schwächen, aber auch in meinen Stärken und Wünschen an das Leben und die Liebe. Ich möchte eine gemeinsame Sprache – auch über Krankheit und Endlichkeit – mit denen finden, die mich in der Zeit meines Alterns begleiten, und ich hoffe, wir finden kreative Wege, einander auch in diesen Zeiten das Leben zu bereichern, an den Orten, an denen wir uns begegnen.


Manchmal wird die Brücke nicht fertig …

Es ist ein starkes Bild – dass jemand einer Sache „nachjagen“ soll. Wir benutzen das Wort „jagen“ umgangssprachlich oft mit negativer Bedeutung, zum Beispiel „Damit kannst du mich jagen.“ Das heißt: damit will ich nichts zu tun haben! …

In unserer Jahreslosung „Suche Frieden und jage ihm nach!“ wird dieses starke Bild verwendet. Vor kurzem wurde ich an diese Aufforderung erinnert. Zwei Menschen in meiner Umgebung konnten sich nicht mehr verständigen. Auf der einen Seite hagelte es Vorwürfe, auf der anderen machte sich Ermüdung breit, die Erklärungen und Entschuldigungen hatten ausgedient. Es gab nichts mehr zu sagen. In dieser Situation mischte ich mich ein. Ich wollte eine Brücke bauen, einen Weg zur Verständigung ebnen, eine Verbindung vom einen zum andern. Ich konnte nicht glauben, dass diese Chance vorbei war. Doch es war wirklich so: da ging nichts mehr, die Trennung war unausweichlich.

In dieser Situation wurde mir deutlich, wie kostbar Frieden zwischen Menschen ist. Wenn Partner, Eltern, Kinder, Freunde bei aller Verschiedenheit Wege suchen und finden, sich zu verständigen. Wenn sie einander zuhören, wenn jeder und jede die Bedürfnisse des anderen wahrnehmen und wenn sie bereit sind, Kompromisse einzugehen.

Wenn – wie es oft der Fall ist – eine Gemeinsamkeit nur noch möglich ist, indem der eine sich unterordnet, mit sich selbst in Zwietracht und, genauso schlimm, mit Ängsten lebt, kann es keinen Frieden „um jeden Preis“ geben. Der Preis ist zu hoch, und Frieden gibt es nicht dort, wo innere Abwehr und Selbstunterdrückung herrschen.

Ich bin mit meiner Bemühung gescheitert, eine Aussöhnung zwischen zwei Menschen zu ermöglichen. Das Suchen nach Frieden könnte jetzt darin bestehen, dabei zu helfen, dass jede mit sich ins reine kommt, ohne die Enttäuschung, die Kränkung, den Zorn im Gedanken an den anderen zu nähren. Ich denke, dass noch vor wenigen Jahrzehnten manche Christen in der Gefahr waren, aus falsch verstandener Nächstenliebe Verhaltensweisen anderer Menschen zu erdulden, die unentschuldbar waren und sind. Noch als junger Mensch habe ich erlebt, dass Gedanken an Trennung – ich meine hier nicht nur die Ehe, sondern den gesamten Lebens- und Arbeitsbereich – wie ein Tabu gemieden wurden. Inzwischen sind durch viele Publikationen und Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung im Raum der Kirche Kenntnisse über Formen der Kommunikation gewonnen worden.

Diese Kenntnisse der Psychologie ermöglichen es besser, dass Menschen eigenverantwortlich entscheiden, wie sie mit Abwertung, demütigenden Situationen, Überforderung und dergleichen umgehen. Ich wünsche mir, dass dieses Wissen zum Allgemeingut wird! Eine Formulierung in einem Segensspruch, den ich kürzlich fand, lautet: „Gott schenke dir Gelassenheit bei vergeblicher Mühe.“ Ja, diese Gelassenheit brauche ich. Sie hilft mir, manche Vergeblichkeit loszulassen und mich neuen Aufgaben zuzuwenden. Im Blick auf die Friedlosigkeit und Rechthaberei, in der viele Menschen verharren, halte ich mich an den Vers aus dem Gesangbuchlied „Bewahre uns, Gott“ (EG 171): „Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft, sei in uns, uns zu erlösen.“

Allein schaffen wir es nicht, dennoch ist das „Frieden suchen“ großer Bemühung wert.

Christine Müller- Stosch


MACHT GLAUBEN GLÜCKLICH?

Aktion der EKBO beginnt Ende September

„Macht Glauben glücklich?“ Diese Frage soll alle Mitglieder unserer Landeskirche erreichen. Dazu werden in vielen Kirchenkreisen Postkarten verschickt.

Die Postkartenaktion wird von verschiedenen Maßnahmen begleitet. So wird Ende September die Webseite machtglaubengluecklich.de online gehen, auf der unter anderem Angebote, wie Kirche glücklich machen kann, präsentiert werden. Hier kann auch jede und jeder selbst einen Kommentar zur Frage, ob Glauben glücklich macht, schreiben, oder eine Frage, ein Zitat aus der Bibel und Weiteres hinterlassen – und schauen, was andere dazu so meinen. Auf den Social- Media- Kanälen der EKBO werden Clips zu sehen sein, in denen unterschiedlichste Menschen erzählen, warum und wie Glauben sie glücklich macht – oder eben nicht. Die Clips können gern kommentiert und geteilt werden. Unter der Nummer 030/24344121 werden montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, ab Start der Kampagne eine Woche lang Seelsorger und Seelsorgerinnen der EKBO erreichbar sein, um über das Thema zu sprechen, Fragen zu beantworten, zuzuhören. Und auch per E- Mail kann sich jede und jeder an die EKBO wenden unter machtglaubengluecklich[at]ekbo.de .

Denn es mag sein, dass die eine oder der andere sich über die Frage wundert, irritiert ist – und Gesprächsbedarf hat. Glück ist in der christlichen Theologie ja keine klar definierte Kategorie. Im Alten Testament finden sich zwanzig Stellen mit dem Wort „Glück“ und die Seligpreisungen Jesu in der Bergpredigt geben einen Eindruck davon, was zu einem glücklichen Leben führen könnte. Manch eine kennt auch das Glücksversprechen im Epheserbrief, einen „ neuen Menschen“ anzuziehen, „der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“, als könne dann nichts mehr schief gehen. Und doch ist die Bibel kein Ratgeber, wie der Glaube an Gott in wenigen Schritten glücklich macht. Oder doch? Mit der Aktion “Macht Glauben glücklich?“ lädt die EKBO ein, sich über die Kirche und die Gemeinden zu informieren und ins Gespräch zu kommen über das, was für das persönliche Leben wirklich zählt – und welche Rolle Gott dabei spielt oder spielen könnte. Ab Ende September gibt es mehr Informationen auf machtglaubengluecklich.de . Machen Sie mit! Klicken Sie sich rein! Rufen Sie an! Schreiben Sie eine Mail!


Herbstkonzert in der Döbberiner Kirche

Hiermit laden wir alle Döbberiner und Gäste zu einem Panflötenkonzert mit Light Into „Shadows of Soul“- Eine Reise durch Peru ein.

Antonio Fonseca Maravi- Panflöte, Elke Schlottmann- Percussions und einer spektakulären Bilderreise durch Peru

Am 09.11.2019 um 16.00 Uhr.

Der Eintritt ist wie immer frei. Jede Spende für unsere nächsten Projekte wird gern entgegengenommen.

Die Initiativgruppe


Weihnachtssingen in der Dorfkirche Döbberin

Hiermit laden wir alle Döbberiner und Gäste am

Samstag den 30. November 2019 um 15.00 Uhr

zu unserem traditionellen Weihnachtssingen mit lustigen Weihnachtsgeschichten, gelesen von Detlef Bierstedt, in die Dorfkirche von Döbberin ein. Der Eintritt ist wie immer frei. Jede Spende für unser nächstes Projekt wird gern entgegengenommen.

Die Initiativgruppe


Für jeden etwas dabei:

  • 01.09.: Friedensgottesdienst ( Lietzen )
  • 06.- 08.09.: Fahrt zur Partnergemeinde Moers- Hochstraß
  • 20.10.: Herbstklänge in Alt Rosenthal
  • 08.11.: JuGo in unserer Region
  • 09.11.: Panflötenkonzert in Döbberin
  • 11.11.: Martinsfest in Seelow
  • 20.11.: Musik und Meditation in Lietzen
  • 23.11.: Kreissynode in Fürstenwalde
  • 30.11.: Einsingen der Adventszeit in Döbberin und Lietzen
  • 01.12.: Adventsbeginn in Görlsdorf
  • 14.12.: Stalladvent in Alt Rosenthal + Chöre singen in Seelow
  • 15.12.: „Wo die Sprache endet, beginnt die Musik .“ in Marxdorf
  • 21.12.: Bläserchortreffen in Seelow
  • 28.12.: Festliches Weihnachtskonzert in Lietzen

Kollektenplan

Wir sammeln für:

  • 01.09. die Arbeit der Diakonie
  • 08.09. die Arbeit des Förderkreises Alte Kirchen e.V.
  • 15.09. nach Entscheidung des Kirchenkreises
  • 22.09. die Behindertenhilfe
  • 29.09. die Arbeit der Berliner Stadtmission
  • 06.10. Kirchen helfen Kirchen
  • 13.10. nach Entscheidung des Kirchenkreises
  • 20.10. die Seelsorge aus Fort- und Weiterbildung oder die AIDS- Initiative
  • 27.10. besondere Aufgaben der Ev. Kirche in Deutschland
  • 31.10. die Arbeit des Gustav-Adolf-Werkes
  • 03.11. Schule Mekerie/ Hospizarbeit in MOL
  • 10.11. die Arbeit des Gemeinschaftswerkes Berlin-Brandenburg
  • 17.11. nach Entscheidung des Kirchenkreises
  • 20.11. die Arbeit des Flüchtlingsrate
  • 24.11. den Posaunendienst
  • 01.12. Helfen gegen Kinderarmut, Projekte zum Schutz und Begleitung von Kindern

Allen Geberinnen und Gebern ein herzliches Danke schön.


Pinnwand

In Falkenhagen laufen die Vorbereitungen für das Krippenspiel am Heiligen Abend schon auf Hochtouren. Für das Adventsspiel am III. Advent in Marxdorf werden Mitstreiterinnen und Mitstreiter gesucht: egal, ob auf der Bühne, beim Lesen, beim Bühne gestalten, Musikmachen…


Wir freuen uns

Auf die Taufe von Paul Stephan am 22.09. in Neuentempel.

Am 05.10. feiern Anne Richter und Alexander Saß in der Kirche zu Falkenhagen ihre Trauung (14.00 h).

Allen Genannten Gottes reichen Segen und gemeinsam mit ihren Familien einen wunderschönen Festtag!


Erntegaben schmücken unsere Kirchen und erfüllen gute Zwecke: Wir sammeln in Falkenhagen für die Frankfurter Tafel, in Marxdorf, Neuentempel und Lietzen für den Evangelischen Kindergarten Arche Noah in Seelow.


In unseren zahlenmäßig kleinen Gemeinden haben sich wieder Gemeindeglieder bereit erklärt, Verantwortung für unsere christliche Gemeinschaft zu übernehmen, eine lebendige Kirchengemeinde zu gestalten. Sie schenken unserer Gemeinde Zeit, Mühe und Kraft . Dafür sind wir sehr dankbar. Bitte begleiten Sie diese Frauen und Männer mit Ihren Gebeten! Machen Sie bitte von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und unterstützen Sie so die Kirchenältesten in ihrem Dienst für uns alle!


Am 10.11. finden die Wahlen zu den Gemeindekirchenräten in den Gemeinden Lietzen-Marxdorf und Neuentempel-Görlsdorf statt. Die Wahlorte sind Lietzen, Marxdorf, Neuentempel und Görlsdorf.

Wahl in Marxdorf: ab 8.00 Uhr, Marxdorf: Gottesdienst 9.00 – 10.30 Uhr

Lietzen: Andacht 11.00 Uhr, Wahl in Lietzen: 11.15 – 12.15 Uhr

Wahl in Görlsdorf: 8.30 – 9.30 Uhr

Wahl in Neuentempel: 10.00 – 10.30 Uhr und 11.30 – 12.00 Uhr, Neuentempel: Gottesdienst 10.30 – 11.30 Uhr

Die Wahl zum Gemeindekirchenrat in Ruf Falkenhagen findet am 24.11.2019 in der Zeit von 15.00 bis 17.00 Uhr in der Kirche Falkenhagen statt. Anschließend versammeln wir uns zum Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag (17.00 Uhr).


„ Ich liebe Gottesdienst “

heißt ein Motto, das in der Runde des Gottesdienstteams entstanden ist. Eine Idee für mehr Beteiligung ALLER am Gottesdienst ist, öfter einmal „freie Fürbitten“ zu beten , d. h. wer möchte, kann ein Anliegen auf einen Zettel schreiben, der dann im Gottesdienst vorgelesen wird. Gottesdienste, in den wir diese gemeinsame Form des Betens praktizieren wollen, werden im Plan mit einer Hand mit Stift gekennzeichnet.


Heilig Abend

ist für Viele ein ganz besonderer Tag. Die Gottesdienste am 24.12. sind immer besonders. In diesem Jahr wird es manche Änderung geben (dazu auch im nächsten Gemeindeforum). Eine Neuerung wird sein, dass die Christvespern in der Gemeinde Neuentempel-Görlsdorf nun abwechselnd in Diedersdorf und Neuentempel stattfinden.



Vielen herzlichen Dank allen, die für dieses Gemeindeforum Beiträge verfasst haben und Zuarbeiten geleistet haben!

Beiträge für das Forum ab Dezember 2019 bitte bis zum 15.11 . (Bitte nicht handschriftlich!) anmelden/abgeben bei: Christine Müller-Stosch , Falkenhagener Straße 10, 15306 Lietzen, Mail: Ch.Mueller.Stosch[at]googlemail.com Carmen Saß, Regenmanteler Str. 15, 15306 Falkenhagen, 033603 3666, Mail: carmen-sass65[at]gmx.de


Die Kirche zu Görlsdorf

Wir pflügen, und wir streuen, den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand: der tut mit leisem Wehen sich mild und heimlich auf und träuft, wenn heim wir gehen, Wuchs und Gedeihen drauf. Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn! (Gesangbuch Nr. 508)


Unsere Einschülerinnen im Gottesdienst am 18.08..